Long Covid: Was tun gegen Haarausfall nach Corona?

Long Covid: Was tun gegen Haarausfall nach Corona?

Redaktion, 21. Mai 2021 | aktualisiert am 09.01.2024

Haarausfall nach Corona

Long Covid hat viele Gesichter - auch Berichte über Haarausfall nach einer Infektion häufen sich.

Die Corona-Pandemie hatte uns lange Zeit fest im Griff. Während viele Menschen bisher vor der Erkrankung verschont geblieben sind, haben andere nach ihrer Corona-Infektion noch mit Langzeitfolgen zu kämpfen. Immer mehr Leute beklagen sich über das Phänomen Long Covid, selbst Stars wie Lena Meyer-Landrut. Neben dem Verlust des Geschmacks- und Geruchssinns klagen Corona-Genesene vermehrt über Haarausfall nach einer überstandenen Infektion. Die Sängerin berichtete ihren Fans, dass sie lange Zeit unter Long Covid litt und dadurch die Hälfte ihrer Haare verlor. Ihr Stilwechsel von der langen Mähne zur Kurzhaarfrisur war demnach alles andere als freiwillig. Wie sich dieses Phänomen erklären lässt und was Sie dagegen tun können, erfahren Sie hier.

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Anstelle den Haarausfall mit verschreibungspflichtigen Mitteln zu bekämpfen, die starke Nebenwirkungen haben, vertrauen viele Betroffene auf die Kraft der Hausmittel. Richtig ausgewählt und angewendet können Hausmittel wirksame Helfer im Kampf gegen das dünner werdende Haar sein. 

Was passiert bei einer Corona-Infektion im Körper?

Um zu verstehen, wie sich eine Corona-Infektion bzw. Long Covid auf den Haarausfall auswirkt, muss man zunächst verstehen, was bei einer Infektion im Körper geschieht.


Das Coronavirus wird über Tröpfchen in der Atemluft übertragen. Diese gelangen beim Husten oder Niesen in die Umgebung und werden von anderen Menschen eingeatmet. Auf diese Weise landen die Erreger in der Nase, im Rachen und in der Lunge. Dort vermehren sie sich schließlich. Das Immunsystem wird aktiviert und versucht mittels sog. Fresszellen, das Virus zu bekämpfen. Schon bald beginnen die ersten typischen Symptome wie z.B. Kopfschmerzen, Husten oder Fieber.


Mit etwas Glück ist das Immunsystem stark genug, um die Viren zu beseitigen und eine stärkere Erkrankung zu verhindern. In vielen Fällen aber breiten sich die Erreger rasch aus, vor allem in der Lunge. Eine Reihe von Immunzellen wird in Gang gesetzt, die zum einen die Viren eliminieren und zum anderen auch gesunde Zellen im Körper angreifen. Das kann zu verstärkten Symptomen führen.


Im weiteren Krankheitsverlauf können die Symptome sich verschlechtern oder auch abklingen. Nach ca. 1 Woche hat der Körper jedoch Antikörper gebildet, die eine Immunität für eine mögliche neue Infektion gewährleisten.

Was ist Long Covid?

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“Long Covid” umfasst alle Beschwerden und Symptome, welche nach Abklingen einer Corona-Infektion nach mindestens vier Wochen fortbestehen oder neu auftreten. Die Spätfolgen einer Infektion umfassen starke Beeinträchtigungen der geistigen, körperlichen und psychischen Gesundheit. Die Symptome und deren Ausprägung sind dabei sehr verschieden.


Viele Personen, die an Long Covid leiden, klagen über eine starke und lang anhaltende Schwäche, auch als "Fatigue" bekannt. Diese Erschöpfung geht oft mit einer eingeschränkten Belastbarkeit, der sogenannten "Belastungsintoleranz", einher. Neben der Fatigue können weitere körperliche, geistige und psychische Beschwerden auftreten, darunter Kurzatmigkeit, anhaltender Husten, Muskelschwäche oder -schmerzen, sowie Konzentrations- und Gedächtnisprobleme und Haarausfall.


Wie lange Long Covid anhält, konnte nach jetzigem Stand der Forschung noch nicht herausgefunden werden, da das Phänomen noch nicht einmal vier Jahre lang existiert. Es wird angenommen, dass es in Deutschland mindestens 1 Million Betroffene gibt, häufig junge Leute. Eine Möglichkeit der Behandlung der Erkrankung gibt es derzeit noch nicht.

Unser Tipp bei Haarausfall

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Was verursacht den Haarverlust nach einer überstandenen Corona-Infektion und Long Covid?

Haarausfall ist weit verbreitet, insbesondere unter Männern. Doch auch die Frau ist betroffen. Dabei handelt es sich in den meisten Fällen allerdings um erblich bedingten , stressbedingten oder hormonellen Haarausfall.


Dass Haarausfall nach einer Corona Erkrankung real ist, zeigen die steigenden Suchanfragen und die steigende Tendenz bei Google Trends zu diesem Thema. Fakt ist, dass es eine Reihe von Langzeitfolgen gibt, die insbesondere die Lunge und andere Organe betreffen. Studien haben das Phänomen außerdem bereits untersucht und konnten feststellen, dass tatsächlich ein Zusammenhang zwischen einer Corona-Infektion und Haarausfall besteht. Dieses Phänomen wird auch als “Telogenes Effluvium” bezeichnet.


Das Auftreten von Haarverlust nach einer Corona-Infektion kann verschiedene Ursachen haben:


  • Wird man mit dem Coronavirus infiziert, bringt der Körper sämtliche Ressourcen für die Bekämpfung der Viren auf. Das Haarwachstum stoppt dabei in der Ruhephase (telogene Phase) des Wachstumszyklus. Die notwendigen Stoffwechselvorgänge und Nährstoffe für ein gesundes Haarwachstum können nicht in ausreichender Form aufgebracht werden. Das führt dazu, dass auch die Haarwurzeln der auf dem Kopf befindlichen Haare unterversorgt sind und verkümmern. Ausgelöst wird das insbesondere durch krankheitsbedingten Stress oder generell durch fiebrige Erkrankungen wie z.B. Corona.

  • Weiterhin fand man heraus, dass der Körper in einigen Fällen sogenannte Autoantikörper bildet. Dabei handelt es sich um Antikörper, die gegen körpereigenes Gewebe ankämpfen und es damit schädigen können. Wie der Begriff bereits andeutet, findet man solche Autoantikörper in der Regel bei Menschen mit Autoimmunerkrankungen. Diese Antikörper beeinträchtigen die Versorgung der Haarwurzeln über die Gefäße, weshalb diese absterben. Infolgedessen fällt das Haar verstärkt aus.

Wann hört der Haarausfall nach einer Corona-Infektion auf?

Die gute Nachricht vorweg: Bei Corona bedingtem Haarausfall muss nicht damit gerechnet werden, dass dieser für immer anhält. Es handelt sich grundsätzlich um eine vorübergehende Störung des Haarwachstums und klingt gemeinsam mit den anderen Long Covid Symptomen nach ungewisser Zeit wieder ab.


Ob und wann der Haarverlust jedoch einsetzt und wie lange er andauert, kann nicht verallgemeinert werden und ist von Person zu Person unterschiedlich. Nicht alle Corona-Erkrankten haben mit Haarausfall zu kämpfen. Bei den meisten Betroffenen setzt der Haarausfall rund 2 bis 4 Monate nach der überstandenen Infektion ein. Deshalb ist das Thema auch in Zeiten einer geringen Inzidenz noch relevant.


Sobald der Körper den “Auslöser” bekämpft oder überwunden hat, sollten auch die Haare anfangen wieder zu wachsen. Das kann wenige Wochen bis hin zu mehreren Monaten dauern. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, Stress zu vermeiden und sich nach der Erkrankung ausreichend zu erholen. Bis das Haar anschließend wieder nachgewachsen ist, können mehrere Monate vergehen.

Verursacht die Corona-Impfung auch einen Haarausfall?

Mittlerweile werden verschiedene Impfstoffe angeboten, um die Corona-Pandemie einzudämmen und schwere Krankheitsverläufe zu verhindern. Da mit der Corona-Impfung dem Körper der Bausatz für Antikörper bereitgestellt wird, kommt immer häufiger die Frage auf, ob die Impfung wie die Erkrankung ebenfalls zum Haarausfall führen kann.


Derzeit gibt es keinerlei Hinweise auf diese Art von Nebenwirkung. Es ist allerdings nicht ausgeschlossen, dass sich in sehr seltenen Fällen eine Autoimmunreaktion auf den Impfstoff z.B. in Form von Haarausfall äußern kann. Wissenschaftliche Belege hierfür gibt es bislang jedoch nicht. Auch bei anderen Impfungen ist Haarverlust nicht als typische Impfreaktion zu beobachten.


Häufiger werden Anzeichen wie Schmerzen an der Einstichstelle, Fieber oder Müdigkeit kurz nach der Impfung dokumentiert. Dabei handelt es sich um gewöhnliche Begleiterscheinungen, die auch bei anderen Impfstoffen auftreten können.

Was kann ich tun, um den Haarverlust nach einer Corona-Infektion zu reduzieren bzw. vorzubeugen?

Für viele Erkrankte war die Covid-19 Infektion bereits eine enorme psychische und körperliche Belastung. Treten anschließend noch Langzeitfolgen wie Haarausfall auf, ist das für die Betroffenen ein enormer Stressfaktor.


An dieser Stelle gilt es, Ruhe zu bewahren. Ein Gegenmittel gibt es derzeit aufgrund mangelnder Forschungslage leider noch nicht. In Panik und Stress zu verfallen, kann die Genesung allerdings beeinträchtigen und damit auch das Auftreten von Langzeitfolgen wie Haarausfall begünstigen. 


Es gibt dennoch eine Menge Maßnahmen, die man ergreifen kann um generell Haarausfall entgegenzuwirken:

Nahrungsergänzungsmittel

Um den Körper bei seiner Regeneration nach der Erkrankung zusätzlich stärken, können Nahrungsergänzungsmittel helfen. Diese unterstützen einen normalen Stoffwechsel und damit auch ein normales Haarwachstum. Dazu zählen z.B. Vitamin D, Omega-3-Fettsäuren, Zink, Biotin oder Selen.

Ausgewogene Ernährung

Anstelle auf Nahrungsergänzungsmittel zurückzugreifen, ist eine ausgewogene und vitaminreiche Ernährung eine sinnvolle Maßnahme, um nach der Erkrankung wieder auf die Beine zu kommen. Auch die Haargesundheit kann dadurch aufrechterhalten und Haarausfall als Langzeitfolge vorgebeugt werden.

Sanfte Haarpflege

Die richtige Haarpflege spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Die geschwächten Haarwurzeln und die beanspruchte Kopfhaut sollten nur mit milden Shampoos gereinigt werden. Eine zusätzliche Pflegekur wie z.B. Rezilin Basilikum-Extrakt Haarkur spendet der Kopfhaut und dem Haar reichhaltige Feuchtigkeit und versorgt sie von außen mit Nährstoffen. Dadurch kann nicht nur dem Haarausfall, sondern auch der Glanzlosigkeit und Brüchigkeit nach einer Erkrankung vorgebeugt werden. Auch Hitzestyling, Haar bleichen, strenge Frisuren und Sleek-Buns sollten vermieden werden, da die Haare dadurch enorm strapaziert werden. Auch auf eine sanfte Haarbürste sollte geachtet werden.

Stress vermeiden

Tatsächlich ist es wissenschaftlich anhand mehrerer Studien erwiesen, dass psychischer Stress und emotionale Belastung zu Haarausfall führen. Deshalb muss man unbedingt dem Auslöser für die Stresssituation auf den Grund gehen und diesen bekämpfen. Oft helfen auch schon Entspannungsübungen wie Yoga, Meditation, Atemübungen oder ein langer Spaziergang. Um den Körper nicht zusätzlich zu stressen, sollte nach der überstandenen Corona-Infektion auf den Konsum von Alkohol, Nikotin und anderen Drogen verzichtet werden.

Fazit

Das Auftreten von Haarausfall als Symptom von Long Covid wirft weitere Fragen bezüglich der vielfältigen Auswirkungen dieser Langzeiterkrankung auf. Die Verbindung zwischen Long Covid und Haarausfall ist ein Beispiel für die breite Palette an physischen und psychischen Beeinträchtigungen, die Menschen mit dieser Erkrankung erfahren können. Diese Aspekte unterstreichen die Komplexität von Long Covid und die Notwendigkeit, die Langzeitfolgen der Corona-Infektion umfassend zu verstehen und zu erforschen. Es verdeutlicht auch die Wichtigkeit weiterer Forschung, um die genauen Mechanismen hinter diesen Symptomen zu entschlüsseln und effektive Behandlungsansätze zu entwickeln, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Das A und O für Betroffene lautet allerdings: Ruhe bewahren. Die Haarpracht wird mit größter Wahrscheinlichkeit wieder nachwachsen und wer in Panik und Stress verfällt, begünstigt den weiteren Haarausfall. Durch einige Maßnahmen kann man außerdem dem Haarausfall entgegenwirken und vorbeugen.


Haben Sie Erfahrung mit Long Covid und Haarausfall? Teilen Sie diese mit uns in den Kommentaren!


QUELLEN

Autorin Natalja Felsing

Natalja Felsing

Natalja ist Content- und Recherche-Expertin mit langjähriger Erfahrung im Beauty- und Gesundheitsbereich. Nicht nur privat setzt sie sich tagtäglich mit Themen wie Fitness, gesunder Ernährung, Schönheit und Anti-Aging auseinander, sondern auch beruflich. Seit Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Darmstadt recherchiert und verfasst sie seit mehreren Jahren Beiträge zu Themen rund um Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden - immer auf dem aktuellsten Stand der Forschung.


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