Haarausfall: Das passiert bei Eisenmangel mit den Haaren

Redaktion, 22.August 2024

Haarausfall durch Eisenmangel

Eisenmangel kann ein Faktor für Haarausfall sein. 

Schon wieder ist die Bürste nach dem Haarstyling voller Haare und die Kopfhaut scheint auch immer deutlicher sichtbar zu werden. Wird einem klar, dass man unter Haarausfall leidet, ist das für die meisten erstmal ein Schock. Nur die wenigsten geben ihre Haarpracht gerne freiwillig auf. Der Verlust der Haare kann unterschiedlichste Gründe haben und ist oft einfach genetisch bedingt. Dass der Mangel an Eisen im Körper ebenfalls dafür verantwortlich sein kann, haben viele nicht auf dem Schirm. Bei Eisenmangel denkt man zuerst an Auswirkungen wie Müdigkeit, Blässe oder Blutarmut. Doch der Einfluss von Eisen auf unser Haarwachstum ist nicht zu unterschätzen. Aber warum benötigt unser Haar überhaupt Eisen und wie kann man einen Eisenmangel wieder rückgängig machen? Die Antworten dazu liefert der folgende Artikel.

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Wie beeinflusst Eisenmangel Haarausfall?

Eisen ist als Bestandteil verschiedener Enzyme eine lebenswichtiger Mineralstoff unseres Körpers. Eisenmangel ist die weltweit am weitesten verbreitete Mangelerkrankung, von der etwa 8% aller Deutschen betroffen sind. Ein Mangel an Eisen kann ausschlaggebend für Anämie (Blutarmut), Blässe, Müdigkeit und auch Haarausfall sein.


Bei Haarausfall wird grundlegend in verschiedenen Formen unterschieden. Der Mangel an Eisen kann 3 dieser Arten beeinflussen: Dem erblich bedingte Haarausfall (androgenetische Alopezie) liegt, wie der Name es schon verrät, eine genetische Veranlagung voraus. Der diffuse Haarausfall (Diffuse Alopezie) beschreibt das gleichmäßige Ausdünnen der Haare, ohne spezifische kahle Stellen. Beim telogenen Effluvium handelt es sich um die häufigste Form des diffusen Haarausfalls. In Ruhephasen, den sogenannten Telogenphasen, kommt es zu einer ungewöhnlich hohen Anzahl an Haaren, die ausfallen. Doch was trägt Eisenmangel zu diesen Vorkommnissen bei?


Sauerstoffmangel

Eisen ist unter anderem Bestandteil des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin, das den Sauerstoff im Blut bindet und zu den Zellen im Körper transportiert. Fehlt es an Eisen, kann die Sauerstoffversorgung der Haarfollikel eingeschränkt sein, was sich negativ auf das Haarwachstum auswirkt. Die Haare werden dünner, brüchiger und können leichter ausfallen. 

Beeinträchtigte Zellteilung

Die Haarfollikel haben einen besonders hohen Bedarf an Eisen, da sie ständig Zellteilung betreiben. Grund dafür ist die kontinuierliche Wachstumsphase, die viele Nährstoffe, Vitamine, wie Vitamin C oder Zink verlangt. Kommt es zu einem Nährstoffmangel kann das den Prozess der Zellteilung beeinträchtigen, was das Haarwachstum verlangsamt oder die Haare in Ruhephasen versetzt, in denen sie dann ausfallen. 

Proteinproduktion

Keratin ist als Protein der Hauptbestandteil unserer Haare. Die Produktion von Keratin kann durch Eisenmangel beeinträchtigt werden. Als Folge davon werden die Haare brüchiger und schwächer. Die Kopfhaut kann dadurch besser zum Vorschein kommen und der Haarausfall wird begünstigt.

Hormonhaushalt

Haarausfall hat häufig auch einen hormonellen Zusammenhang. Gerade bei Frauen in den Wechseljahren oder während des Menstruationszyklus kann der Östrogen- und Progesteronspiegel aus dem Gleichgewicht geraten. Die beiden Hormone sind unter anderem für das Haarwachstum verantwortlich und können durch einen Eisenmangel negativ beeinflusst werden.

Ist Haarausfall durch Eisenmangel reversibel?

In der Medizin spricht man von reversibel, wenn ein Zustand durch eine Veränderung wieder rückgängig gemacht werden kann. Im Fall des Haarverlustes durch Eisenmangel würde das also bedeuten, dass man den Haarausfall mit den richtigen Maßnahmen aufhalten kann. Die gute Nachricht ist, dass das tatsächlich bei der Ursache von Eisenmangel möglich ist. Dabei muss man darauf achten, dass die Eisenreserven des Körpers wieder neu aufgefüllt werden.


Der Körper selbst kann kein Eisen herstellen, deshalb speichert er die Reserven, die er bekommt und verteilt sie sparsam auf die lebensnotwendigen Prozesse. Das Wachstum der Haare und Nägel steht bei dieser Rangfolge sehr weit hinten, weshalb bei einem Mangel an diesen Stellen zuerst eingespart wird. Ist der Speicher wieder voll, werden auch die Wachstumsprozesse dieser Bereiche wieder unterstützt. Nötig hierfür ist eine eisenreiche Ernährung, beispielsweise durch rotes Fleisch, Hülsenfrüchte und grünem Blattgemüse. Auch die Einnahme von Eisenpräparaten kann helfen, die Speicher wieder aufzufüllen. Ist dieser Zustand erreicht, gehen die Haarfollikel wieder wie gewohnt ihrer Funktion nach. Ein sichtbares Ergebnis ist allerdings nicht über Nacht zu erwarten.

Wann fangen die Haare wieder an zu wachsen?

Ist der Körper erstmal wieder ausreichend mit Eisen versorgt, kann die Regeneration der Haare beginnen. Dafür benötigt es allerdings etwas Geduld. Eine eisenhaltige Mahlzeit wird nicht ausreichen, um den Eisenmangel wieder auszugleichen. Bis die Eisenspeicher gefüllt sind, kann es einige Monate dauern. Dann ist der Zeitpunkt erreicht, an dem der Haarausfall aufhört und das Haarwachstum erst anfängt, wieder einzusetzen. Nun gilt es, die Ernährung mit ausreichend Eisen dauerhaft fortzusetzen, um einen erneuten Haarausfall in Zukunft zu vermeiden. Ist das der Fall, kann das Haarwachstum normal voranschreiten. Der Prozess ist jedoch sehr langsam, da das Haarwachstum in Zyklen verläuft. Bis zu sichtbaren Verbesserungen kann es nochmal einige Monate dauern. Es ist ratsam, regelmäßig seine Blutwerte untersuchen zu lassen, um den Eisenstatus unter Kontrolle zu halten. 

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Wie kann man den Haarausfall durch Eisenmangel noch stoppen?

Abgesehen von der Ernährungsumstellung gibt es noch andere Möglichkeiten, gegen Haarausfall vorzugehen. Dabei handelt es sich häufig um äußerliche Behandlungen, die gerade bei nicht krankheitsbedingtem Haarausfall zum Einsatz kommen:

Medikamente

Bei Minoxidil handelt es sich um ein rezeptfreies Mittel, das auf die Kopfhaut aufgetragen wird, um das Haarwachstum anzuregen. Finasterid hingegen ist rezeptpflichtig und ist für den Haarausfall bei Männern geeignet. Eine medikamentöse Lösung sollte vorher mit einem Dermatologen oder Trichologen besprochen werden, da bei diesen Mitteln auch Nebenwirkungen auftreten können. 

Haarpflege

Pflegeprodukte für Haare gibt es wie Sand am Meer. Auch das Problem von Haarausfall wird von vielen Produkten aufgegriffen und so bieten verschiedene Mittel Ansätze für die Lösung des Problems. Seien es Shampoos, Haaröle oder spezielle Tinkturen, wie Rezilin, die das Haarwachstum anregen können. Auf jeden Fall sollte man darauf achten, dass das Mittel nicht zu aggressiv ist, sondern eher eine natürliche, mildere Variante bevorzugen. Ähnliches gilt für Frisuren: Diese sollten nicht zu eng oder streng gebunden werden, da das Schäden an den Haaren hervorrufen kann.

Stress vermeiden

Permanenter Stress lässt den Körper das Stresshormon Cortisol ausschütten, wodurch das Wachstum der Haare gehemmt wird. Gleichzeitig löst Stress noch weitere Prozesse im Körper aus, die den Haarausfall begünstigen. Sobald der Stress nachlässt, wachsen die Haare in der Regel auch wieder nach. Daher ist es wichtig, eine Methode für sich zu finden, mit der sich der Stress gut bewältigen lässt. Dabei können sich beispielsweise Atemübungen oder regelmäßiger Sport als hilfreich erweisen.

Ist eine Krankheit die Ursache für Eisenmangel?

Wie es überhaupt zum Eisenmangel kommt, kann verschiedene Ursachen haben. Die Mangelerkrankung ist unter Frauen weiter verbreitet als unter Männern, was unter anderem an der Menstruation und Menopause liegt. Eine große Rolle spielt natürlich auch die Ernährung. Viele Vegetarier leiden unter Eisenmangel, da Fleisch eine hervorragende Eisenquelle bietet. Doch auch ohne Fleisch ist es möglich, seinen Körper mit genug Eisen zu versorgen. Gute Alternativen bieten beispielsweise Hülsenfrüchte, Nüsse, Vollkornprodukte und grünes Blattgemüse.


Eisenmangel kann durch eine Vielzahl von Krankheiten ausgelöst werden, die mehr oder weniger auch für den Haarausfall verantwortlich sind. Dazu zählen Darmerkrankungen, Nierenerkrankungen oder auch Autoimmunerkrankungen. Schilddrüsenunter- oder Schilddrüsenüberfunktion und chronische Infektionskrankheiten können ebenfalls Haarausfall verursachen, haben allerdings nichts mit Eisenmangel zu tun.

Fazit

Haarausfall hat bei den meisten Menschen genetische Hintergründe, doch auch andere Umstände können zum Verlust der Haare führen. Sollte ein Eisenmangel als Ursache festgestellt werden, besteht kein Grund zur Panik. Mit der richtigen Ernährung und der richtigen Haarpflege ist das Problem in der Regel gut in den Griff zu bekommen. Dafür muss man auf jeden Fall Geduld mitbringen, denn ein Eisenmangel ist nicht von heute auf morgen zu bewältigen. Dafür braucht es viel Zeit und Durchhaltevermögen. Doch die Haarfollikel werden die Bemühungen zu schätzen wissen und schon bald mit dem Wachsen neuer, starker Haare zurückzahlen.


Haben Sie Erfahrungen mit Haarausfall durch Eisenmangel? Hinterlassen Sie uns einen Kommentar!


QUELLEN

  • Maria Salinas, Maria Leiva-Salinas (August 2020): Alopecia and Iron Deficiency: An Interventional Pilot Study in Primary Care to Improve the Request of Ferritin. PMID: 32908518
  • https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/eisenmangel/was-ist-eisenmangel.html

Autorin Lina Mattern

Lina Mattern

Nach Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Kempten hat sich Lina privat und beruflich mit Themen aus der Gesundheits-, Fitness- und Beautybranche befasst. Seitdem recherchiert und schreibt sie Blogartikel in dieser Branche und ist Expertin im Beauty- und Gesundheitsbereich. Neben dem Schreiben von aktuellen und ausführlich recherchierten Artikeln, betreut sie auch Social Media Kanäle, die sich um Tipps rund um Schönheit und Gesundheit drehen. Die Blogartikel und der Content orientieren sich dabei immer an der aktuellen Forschungslage.