Wie gut ist die Wirkung von Gerstengras bei Haarausfall?

Wie gut ist die Wirkung von Gerstengras bei Haarausfall?

Redaktion, 12. JULI 2024

Gerstengras bei Haarausfall

Das Superfood Gerstengras hat viele gesundheitliche Vorteile und soll auch Haarausfall verringern.

Bei dünner werdendem Haar und Haarausfall sind pflanzliche Mittel bzw. Mittel auf pflanzlicher Basis immer häufiger zu finden. Die Natur liefert wirksame und auch gut verträgliche Stoffe, die dann zu Hausmitteln, aber auch zu Nahrungsergänzungsmitteln oder Arzneien verarbeitet werden. Besonders beliebt sind sogenannte Superfoods, so wie Gerstengras. Die Pflanze soll für eine vollere Haarpracht sorgen und stumpfes Haar wieder zum Glänzen bringen. Warum Gerstengras so gesund ist und wie gut die Wirkung von Gerstengras bei Haarausfall tatsächlich ist, zeigen wir Ihnen in diesem Beitrag.

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Was ist Gerstengras?

Die Gerstenpflanze ist eine der ältesten kultivierten Getreidepflanzen, die heute weltweit angebaut wird. Gerstengras ist das junge, grüne Blatt der Gerstenpflanze (Hordeum vulgare). Es wird geerntet, bevor die Pflanze ihre reifen Körner bildet. Zu diesem Zeitpunkt hat das Gras den höchsten Gehalt an Nährstoffen.

Gerstengras ist seit vielen Jahrhunderten in zahlreichen Kulturen eine geschätzte Heilpflanze. Ihre gesundheitlichen Vorteile machen sie zu einem Superfood und man bekommt die Pflanze in Form von Pulvern, Kapseln, Tabletten, Säften und Smoothies.

Welche Nährstoffe enthält Gerstengras?

Gerstengras ist sehr nährstoffreich, weshalb es ein wertvoller Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung ist. Folgende Nährstoffe verbergen sich in der unscheinbaren Pflanze:


  • Vitamine: Gerstengras enthält eine hohe Konzentration an Vitaminen wie Vitamin A, C, E und eine Reihe von B-Vitaminen (B1, B2, B3, B6, B12).

  • Mineralstoffe: Das Gras ist eine gute Quelle für Mineralstoffe wie Kalzium, Magnesium, Eisen, Zink und Kalium.

  • Antioxidantien: Gerstengras ist reich an Antioxidantien, die helfen, freie Radikale im Körper zu bekämpfen und Zellschäden vorzubeugen. Dazu gehört z.B. Proanthocyanidin, was die Körperzellen vor oxidativem Stress, der u.a. durch Umweltbelastungen entsteht.

  • Chlorophyll: Der grüne, antioxidative Pflanzenstoff ist bekannt für seine entgiftenden und heilenden Eigenschaften. Chlorophyll wirkt entzündungshemmend und pH-regulierend.

  • Aminosäuren: Gerstengras enthält essenzielle und leicht verwertbare Aminosäuren, die der Körper nicht selbst herstellen kann. Sie sind der Grundbaustein für die Zellen und das Gewebe des Körpers.

  • Enzyme: Das Gras enthält verschiedene Enzyme, u.a. Superoxid-Dismutase. Dieses Enzym hat einen zellschützenden und entzündungshemmenden Effekt und dient als Radikalfänger.

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Wie kann Gerstengras bei Haarausfall helfen?

Viele nutzen Gerstengras als Naturheilmittel bzw. Hausmittel bei Haarausfall, sprödem Haar und dünner werdendem Haar. Die nährstoffhaltige Pflanze hat zahlreiche gesundheitsfördernde Eigenschaften, die zur Vorbeugung von Haarausfall beitragen können und das Haar wieder seidig und glänzend machen.


  • Gerstengras ist eine hervorragende Quelle für zahlreiche Vitamine und Mineralstoffe, die für gesundes Haarwachstum unerlässlich sind. Vitamin A unterstützt die Talgproduktion in der Kopfhaut, die das Haar schützt und mit Feuchtigkeit versorgt. Die Antioxidantien Vitamin C und E schützen die Haarwurzeln vor freien Radikalen, fördern die Kollagenproduktion und die Durchblutung. Die enthaltenen B-Vitamine sind für die Zellgesundheit und verschiedene Stoffwechselvorgänge wichtig, die für eine gesunde Haarstruktur notwendig sind.

  • Gerstengras ist als Superfood reich an wirksamen Antioxidantien. Das sind Radikalfänger, die die Zellen und somit auch die Haarfollikel vor oxidativem Stress abschirmen. Dieser ist oft für verstärkten Haarausfall und Haarschäden verantwortlich. Antioxidative Inhaltsstoffe im Gerstengras neutralisieren die schädlichen Moleküle und tragen so zur Erhaltung der Haargesundheit bei.

  • Gerstengras enthält darüber hinaus Eisen. Die Einnahme kann also einem Eisenmangel vorbeugen. Das verbessert die Durchblutung und die Versorgung der Haarwurzeln mit Sauerstoff und Nährstoffen.

  • Ein weiterer Effekt von Gerstengras ergibt sich aus den Phytoöstrogenen. Das sind sekundäre Pflanzenstoffe mit hormonähnlicher Wirkung. Sie sind den Östrogenen sehr ähnlich und binden daher an den Östrogen-Rezeptoren im Körper. Dadurch kann ein mögliches Ungleichgewicht ausgeglichen werden, was z.B. bei hormonellem Haarausfall behilflich ist.

  • Gerstengras ist eine sogenannte adaptogene Pflanze. Adaptogene sind Pflanzenstoffe, die eine Wirkung auf das zentrale Nervensystem haben. Sie sollen den Körper dabei unterstützen, besser mit Stress umzugehen. Stress ist ein häufiger Auslöser von Haarausfall. Mit Hilfe von Gerstengras können die Auswirkungen der Stresshormone auf das Haar reduziert und der Haarausfall vorgebeugt werden.

Bei welchen Arten von Haarausfall kann Gerstengras helfen?

Gerstengras kann potenziell bei verschiedenen Formen von Haarausfall hilfreich sein. Grundsätzlich gilt aber: Die Pflanze ist kein Medikament und es gibt keine Wirkgarantie. Die Ursachen für Haarverlust sind häufig sehr komplex und daher können unterschiedliche Mittel und Maßnahmen notwendig sein, um das Haar zu retten.

Gerstengras bei androgenetischer Alopezie (erblich bedingtem Haarausfall)

Die androgenetische Alopezie ist die häufigste Form des Haarausfalls, die vor allem unter Männern, aber auch unter Frauen weit verbreitet ist. Die Ursachen sind die genetische Veranlagung sowie hormonelle Einflüsse. Beim erblich bedingten Haarausfall reagieren die Haarwurzeln überempfindlich auf Dihydrotestosteron (DHT). Dadurch verkümmern sie und das Haar fällt schließlich aus.
Die Phytoöstrogene im Gerstengras können helfen, hormonelle Ungleichgewichte auszugleichen und die Auswirkungen von DHT zu verringern.

Gerstengras bei telogenem Effluvium

Das telogene Effluvium tritt auf, wenn die Haarwurzeln vorzeitig in die Telogenphase (Ruhephase) des Haarwachstumszyklus eintreten. Die Auslöser sind unterschiedlich, oft sind Stress, Krankheiten oder fehlende Nährstoffe die Ursache. Der Haarausfall tritt nach 2-3 Monaten sehr plötzlich und stark aus. Auch nach einer Schwangerschaft kann man diese Art von Haarausfall häufig beobachten.
Die Nährstoffe im Gerstengras können helfen, mögliche Nährstoffmängel auszugleichen und so die Versorgung der Haarwurzeln zu gewährleisten. Die Adaptogene im Gerstengras können den Körper widerstandsfähiger gegen Stress machen und so den Haaren Schutz vor den stressbedingten Auswirkungen bieten.

Gerstengras bei Alopecia areata

Alopecia areata, auch bekannt als kreisrunder Haarausfall, ist eine Autoimmunerkrankung. Dabei greifen die Abwehrzellen des Körpers die eigenen Haarfollikel an und beschädigen sie, sodass das Haar plötzlich kreisförmig am Kopf und auch an anderen Stellen des Körpers ausfällt.
Die entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften von Gerstengras können helfen, das Immunsystem zu regulieren und Entzündungen zu reduzieren.

Gerstengras bei diffusem Haarausfall

Diffuser Haarausfall ist durch eine gleichmäßige Ausdünnung der Haare auf dem gesamten Kopf gekennzeichnet und betrifft vor allem Frauen. Typisch ist auch eine lichter werdende Scheitelregion. Diffuser Haarausfall hat viele Ursachen, die von hormonellen Veränderungen über die Medikamenteneinnahme bis hin zu Stress und Mangelernährung reichen.
Die im Gerstengras enthaltenen Phytoöstrogene können helfen, hormonelle Ungleichgewichte zu regulieren. Die Vitamine und Mineralstoffe in der Pflanze beugen zudem Mängeln vor, die zu diffusem Haarausfall beitragen.

Kapsel, Pulver oder Saft: Was funktioniert am besten?

Gerstengras kann in verschiedenen Formen eingenommen werden, je nach persönlichen Vorlieben und Bedürfnissen. Für möglichst viel Abwechslung kann man natürlich auch verschiedene Arten der Einnahme kombinieren.

Gerstengraspulver

Gerstengraspulver wird hergestellt, indem das frische Gras getrocknet und dann fein gemahlen wird. Es ist lange haltbar und kann in Smoothies, Säfte oder Wasser gemischt werden. Auch Joghurt, Müsli oder Suppen lassen sich ganz einfach mit dem Pulver verfeinern. Das Pulver ist einfach zu dosieren und lässt sich einfach mit anderen Lebensmitteln und Gerichten kombinieren.

Gerstengrastabletten und -kapseln

Tabletten werden aus gepresstem Gerstengraspulver hergestellt. Bei Kapseln wird Gerstengraspulver in eine Kapselhülle aus Gelatine oder einer pflanzlichen Alternative abgefüllt. Sie werden wie ein Supplement vor, nach oder zu den Mahlzeiten eingenommen. Kapseln und Tabletten sind ideal für Menschen, die den Geschmack von Gerstengras nicht mögen. Sie lassen sich einfach dosieren und sind praktisch für unterwegs. 

Gerstengrassaft

Frisch gepresster Gerstengrassaft wird aus jungem Gerstengras hergestellt. Er kann pur getrunken oder auch in Smoothies und Säfte gemischt werden. Der Saft ist die frischeste Form mit der höchsten Bioverfügbarkeit der Nährstoffe und Enzyme. Allerdings ist der Gerstengrassaft geschmacklich für viele gewöhnungsbedürftig.

Gerstengrassprossen

Dies sind die jungen, gekeimten Triebe der Gerstenpflanze. Sie können als Topping frisch zu Suppen, Salaten, Sandwiches oder anderen Gerichten hinzugefügt werden. Gerstengrassprossen sind frisch und knackig und weisen einen hohen Nährstoffgehalt auf. Außerdem sind sie eine gute Quelle für Ballaststoffe.

Hat Gerstengras Nebenwirkungen?

Gerstengras gilt im Allgemeinen als sicher und die meisten Menschen vertragen die Heilpflanze sehr gut. In seltenen Fällen kann es zu Nebenwirkungen kommen, z.B. wenn eine Allergie vorliegt oder die empfohlene Dosierung überschritten wird. Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören:


  • Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Durchfall, Blähungen, Magenkrämpfe durch die hohe Konzentration an Ballaststoffen

  • Allergische Reaktionen mit Hautausschlag, Juckreiz, Schwellungen, Atembeschwerden bei einer Allergie gegen Weizen oder Grasarten

  • Ungewöhnliche Blutungen oder Blutergüsse durch das enthaltene Vitamin K, das die Blutgerinnung fördern kann. Menschen, die Blutverdünner einnehmen, sollten vorsichtig sein.

Wenn Sie regelmäßig Medikamente einnehmen, insbesondere Blutverdünner oder Medikamente gegen Bluthochdruck, konsultieren Sie einen Arzt, bevor Sie Gerstengras einnehmen, um mögliche Wechselwirkungen zu vermeiden.

Darf Gerstengras in der Schwangerschaft und Stillzeit eingenommen werden?

Haarausfall ist für einige Schwangere und insbesondere nach der Geburt ein großes Thema. Viele klagen über postpartalen Haarverlust, der ca. 3 Monate nach der Entbindung einsetzt. Grund dafür ist die drastische hormonelle Umstellung, die der Körper nach der Geburt durchmacht. Der Östrogenspiegel sinkt stark ab und es entsteht ein hormonelles Ungleichgewicht, was die Wachstumsphase der Haare unterbricht. Um dem vorzubeugen, greifen viele zu Nahrungsergänzungsmitteln und kosmetischen Produkten.


Im Allgemeinen gilt Gerstengras während der Schwangerschaft und Stillzeit als sicher, insofern man sich an vorgeschriebene Dosierung hält. Außerdem sollte man darauf achten, zu einem Produkt aus Bio-Gerstengras zu greifen, um das Risiko durch mögliche Schadstoffe, wie z.B. Pestizide, so gering wie möglich zu halten.

Fazit: Lohnt sich Gerstengras gegen Haarausfall?

Gegen die Einnahme von Gerstengras bei Haarausfall gibt es nichts einzuwenden. Die Pflanze kann das Haarwachstum durch ihre große Nährstoffdichte unterstützen und Haarausfall vorbeugen. Ein Wundermittel gegen den Haarverlust ist sie allerdings nicht, insbesondere wenn die Ursache für den Haarausfall krankheitsbedingt oder genetischer Natur ist.


Nehmen Sie Gerstengras für die Haare oder für andere Zwecke ein? Wie sind Ihre Erfahrung mit dem Superfood? Hinterlassen Sie uns gerne einen Kommentar!


QUELLEN

  • Yawen Zeng, Xiaoying Pu, Jiazhen Yang et al.: Preventive and Therapeutic Role of Functional Ingredients of Barley Grass for Chronic Diseases in Human Beings. 2018. Abgerufen unter https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1155/2018/3232080.
  • Rashid K., Kumar C. Senthil, Haleel P. M. Mohammed: Healthcare Benefits of Hordeumvulgare L (Barley): A Phyto-Pharmacological Review. 2017. Abgerufen unter https://www.indianjournals.com/ijor.aspx?target=ijor:rjppd&volume=9&issue=4&article=009.

Autorin Natalja Felsing

Natalja Felsing

Natalja ist Content- und Recherche-Expertin mit langjähriger Erfahrung im Beauty- und Gesundheitsbereich. Nicht nur privat setzt sie sich tagtäglich mit Themen wie Fitness, gesunder Ernährung, Schönheit und Anti-Aging auseinander, sondern auch beruflich. Seit Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Darmstadt recherchiert und verfasst sie seit mehreren Jahren Beiträge zu Themen rund um Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden - immer auf dem aktuellsten Stand der Forschung.


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