Stressbedingter Haarausfall: So wachsen die Haare wieder!

Redaktion, 19. JUNI 2024

Haarausfall durch Stress

Dauerhafter Stress kann dafür sorgen, dass die Haare ausfallen. Wie kann man das wieder rückgängig machen?

Ob berufliche Herausforderungen, private Sorgen oder der ständige Druck, immer erreichbar zu sein – all diese Faktoren können unterbewusst für Stress sorgen und sich negativ auf unsere Gesundheit auswirken. Denn Stress hat massive Auswirkungen auf den Körper. Ein häufig unterschätztes und doch sehr häufiges Symptom von Stress ist Haarausfall. Viele Menschen bemerken plötzlich dünner werdendes Haar oder kahle Stellen und wissen nicht genau, woher der plötzliche Haarverlust kommt. In diesem Artikel erklären wir, wie stressbedingter Haarausfall entsteht und welche Maßnahmen Sie ergreifen können, um das Haarwachstum wieder anzukurbeln. Denn man kann stressbedingten Haarausfall tatsächlich rückgängig machen und wir zeigen Ihnen, wie das funktioniert!

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Was passiert bei Stress im Körper?

Stress ist eine natürliche Reaktion des Körpers auf angespannte Situationen: Der Organismus geht in Alarmbereitschaft und bereitet sich darauf vor, mehr leisten zu können. Diese Reaktion ist an sich nützlich, da kurzfristiger Stress gesund sein kann und dabei hilft, neue Fähigkeiten zu erlernen und Herausforderungen zu meistern. Vor Tausenden Jahren war diese körperliche Alarmbereitschaft auch überlebenswichtig, da sie unsere Vorfahren für die Flucht oder den Kampf wappnete.


Wird jedoch die Alarmbereitschaft zum Dauerzustand, kann dies negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Man bleibt ständig angespannt, fühlt sich nervös und hektisch und hat das Gefühl, den Anforderungen nicht gerecht zu werden. Dieser Zustand belastet sowohl die Psyche als auch den Körper. Dabei kann es sich um körperlichen Stress handeln, wie bei einer schweren Krankheit oder intensivem Training im Leistungssport. Aber auch emotionale Dauerbelastungen können massiven Stress verursachen, zum Beispiel Liebeskummer, berufliche Schwierigkeiten oder Herausforderungen mit den Kindern.


Stress entsteht dann, wenn man das Gefühl hat, eine bestimmte Situation nicht mehr beeinflussen oder bewältigen zu können. Man fühlt sich überwältigt und verliert den Überblick. Dauert dieser permanente Stress über Wochen oder Monate an, kann er zu verschiedenen körperlichen Beschwerden führen, wie Hauterkrankungen, erhöhter Infektanfälligkeit, Kopfschmerzen und auch Haarausfall.

Wie verursacht Stress Haarausfall?

Haarausfall ist entgegen vieler Vorurteile nicht nur ein reines Männerproblem – auch viele Frauen sind davon betroffen. Bei ihnen wird das Haar meist insgesamt dünner, ein Zustand, den Ärzte als diffusen Haarausfall bezeichnen und der häufig im Zusammenhang mit Stress auftritt. Aber was genau passiert eigentlich bei Stress mit den Haaren?


Dauerhafter Stress führt zur vermehrten Ausschüttung des Stresshormons Cortisol, welches das Haarwachstum hemmt. Gleichzeitig erhöht sich die Anzahl der Nervenfasern, die jeden Haarfollikel umgeben. Über diese Nervenfasern werden Botenstoffe wie Neuropeptide freigesetzt, die Abwehrzellen, insbesondere Mastzellen, reizen.


Diese Prozesse führen zu einer neurogenen Entzündung, bei der vermehrt Zellen absterben, was Haarausfall zur Folge hat. Die Entzündung kann sich auch durch Juckreiz bemerkbar machen. Interessanterweise wird Haarausfall oft erst dann bemerkt, wenn bereits etwa zehn bis zwanzig Prozent der Haare verloren gegangen sind – in manchen Fällen sogar erst, wenn deutlich mehr Haare ausgefallen sind. Der Grund dafür ist ganz einfach: Wir verlieren täglich um die 100 Haare am Tag, da fallen mehr Haare oft zunächst nicht auf.


Die gute Nachricht ist, dass das Haar in der Regel wieder nachwächst, sobald der Stress nachlässt. Oft wächst es sogar kräftiger und stärker pigmentiert nach. Wichtig ist jedoch, die Ursachen des Stresses zu identifizieren und zu bekämpfen, da Haarausfall ein Alarmsignal des Körpers ist, dass etwas nicht stimmt.

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Wie kann man stressbedingten Haarausfall rückgängig machen?

Stressbedingten Haarausfall kann man wiederrückgängig machen, indem man die Ursachen für den Stress ausfindig macht und reduziert. Dadurch nehmen die Stresshormone im Körper ab und die Haarfollikel können sich wieder regenerieren. Außerdem kann eine gezielte Pflege des Haars und der Kopfhaut dabei helfen, den Haarwuchs wieder anzuregen. Hier sind einige Maßnahmen, die dabei helfen können:

Stressbewältigung

Egal, ob Sie sich auf Ihren Atem konzentrieren oder 10 Minuten meditieren – tun Sie, was Sie können, um Stress abzubauen. Beispielsweise kann man vor dem Einschlafen oder nach dem Aufwachen einige Atemübungen im Bett machen. Atmen Sie ein paar Sekunden lang ein und dann wieder aus, um Ihren Geist zu beruhigen. Es gibt auch Apps, die vor allem Anfänger durch effektive Atemtechniken und Meditationssitzungen begleiten und unterstützen können. Auch regelmäßiger Sport gilt als natürlicher Stresskiller, da Bewegung die Freisetzung von Endorphinen, also Glücksgefühlen, fördert und der Kopf frei wird.

Gesunde Ernährung

Experten sind sich einig, dass eine ausgewogene Ernährung für ein gesundes Haarwachstum sehr wichtig ist. Da viele Menschen heute vegan leben oder eine Diät machen, ist es wichtig, sicherzustellen, dass wir genügend Nährstoffe wie Eisen, Vitamin D und Zink zu uns nehmen. Auch Nahrungsergänzungsmittel können dabei hilfreich sein. Besonders wichtig für die Haare sind Vitamine wie Biotin, Vitamin E, Vitamin D und Mineralstoffe wie Zink und Eisen.

Haarpflege

Verwenden Sie milde Shampoos und vermeiden Sie aggressive Haarpflegeprodukte und strenge Frisuren. Es gibt auch spezielle Tinkturen für die Haare, wie Rezilin, die dabei helfen können, das Haarwachstum anzuregen. Regelmäßige Kopfhautmassagen können die Durchblutung zusätzlich fördern und die Haarfollikel stimulieren.

Medikamente

In einigen Fällen kann es hilfreich sein, einen Dermatologen oder Trichologen aufzusuchen, um spezielle Behandlungen oder Medikamente zu besprechen, die das Haarwachstum fördern können. Minoxidil und Finasterid sind Beispiele für Medikamente, die bei bestimmten Arten von Haarausfall eingesetzt werden können.

Positive Umgebung schaffen

Die persönliche Umgebung spielt eine wichtige Rolle, da bekannt ist, dass eine laute, verschmutzte und verunreinigte Umgebung der psychischen Gesundheit schadet. Da viele von uns heutzutage von zu Hause aus arbeiten, ist es wichtig, dort eine positive Umgebung zu schaffen. Richten Sie sich einen persönlichen Arbeitsplatz ein, der Ihnen gefällt. Sorgen Sie für angenehme Düfte und verwenden Sie verschiedene Texturen – Untersuchungen zeigen, dass unterschiedliche Texturen unsere Stimmung beeinflussen können. Setzen Sie sich zum Beispiel auf ein weiches Kissen oder halten Sie etwas zum Anfassen bereit. Auch im Büro können Sie sich Ihren Schreibtisch positiver gestalten.

 
Außerdem sollte man mindestens einmal am Tag etwas tun, was einem Freude bereitet. Dabei ist es ganz egal, ob es sich dabei um ein gutes Buch, ein Glas Wein, einen Kaffee mit einem Freund oder einen Spaziergang handelt - alles, was der Seele gut tut, ist hilfreich.

Wie sind die Erfahrungen mit stressbedingtem Haarausfall?

Viele Menschen leiden sehr unter stressbedingtem Haarausfall und denken oft, sie sind mit dem Problem alleine oder schämen sich für das immer dünner werdende Haar. Erfahrungen anderer Leidensgenossen können dabei helfen, sich mit dem Problem nicht mehr so allein zu fühlen, und besonders wenn man von wiederkehrendem Haarwuchs liest, kann dies Hoffnung auslösen. Wir haben im Internet einige Foren durchforstet und folgende Erfahrungsberichte für Sie herausgesucht:


“Unser Sohn hat ADHS und durch Prüfung in der Schule war er sehr gestresst. Der hatte richtig Kahle Stellen auf den Kopf überall bekommen, sah schrecklich aus. Der Kinderarzt sagte damals, dass es von Stress kommen kann. Nach den ganzen Prüfungen usw. Sind alle Haare nachgewachsen.”


“Hallo, ein Bekannter hatte ähnliches Problem. Er war im Job total gestresst, hatte Probleme mit einem Vorgesetzten und sich selbst total unter Druck gesetzt. Das hat ihm sehr zugesetzt, er hatte leichte Depressionen und war ständig nervös. Folge: Haarausfall. Irgendwann hat ihm jemand Macapulver empfohlen, das macht wohl stressresistent und hat viele Mineralstoffe, die gut fürs Haar sind. Zudem ging er zu einem Naturhaarfriseur und verzichtet seither auf chemische Shampooprodukte und setzt so ein Basenshampoo ein. Die Kombination aus allem scheint ihm geholfen zu haben, zumindest meint er das mit den Haaren hat er damit im Griff.”

Fazit

Haarausfall durch Stress ist weiter verbreitet, als viele denken und unzählige Menschen leiden darunter. Die gute Nachricht ist, dass dieser Haarverlust in vielen Fällen reversibel ist. Durch eine ganzheitliche Herangehensweise, die sowohl die Reduktion von Stress als auch eine ausgewogene Ernährung und die gezielte Pflege von Haar und Kopfhaut umfasst, können betroffene Personen die Gesundheit ihrer Haare verbessern und das Haarwachstum wieder anregen. Geduld ist hierbei wichtig, da es oft einige Zeit dauert, bis sichtbare Verbesserungen eintreten. Insgesamt gibt es jedoch viele wirksame Strategien, um stressbedingten Haarausfall erfolgreich in den Griff zu bekommen und das Haar wieder zum Wachsen zu bringen. Wichtig ist, dass man sich von dem Haarausfall nicht zusätzlich stressen lässt, denn dann würde man in einen Teufelskreis geraten. Stressbewältigung ist also das A und O für den Haarwuchs.


Haben Sie Erfahrungen mit Haarausfall durch Stress? Hinterlassen Sie uns einen Kommentar!


QUELLEN

  • Hadshiew, I. M., Foitzik, K., Arck, P. C., & Paus, R. (2004). Burden of hair loss: stress and the underestimated psychosocial impact of telogen effluvium and androgenetic alopecia. Journal of investigative dermatology, 123(3), 455-457. Online: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15304082/, aufgerufen am 03. Sepember 2019A. L. Miranda-Vilela, A. J. Botelho, L. A. Muehlmann: An overview of chemical straightening of human hair: technical aspects, potential risks to hair fibre and health and legal issues. Abgerufen unter: https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/ics.12093.
  • York, J., Nicholson, T., Minors, P., & DUNCAN, D. F. (1998). Stressful life events and loss of hair among adult women, a case-control study. Psychological reports, 82(3), 1044-1046.

Autorin Lina Mattern

Lina Mattern

Nach Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Kempten hat sich Lina privat und beruflich mit Themen aus der Gesundheits-, Fitness- und Beautybranche befasst. Seitdem recherchiert und schreibt sie Blogartikel in dieser Branche und ist Expertin im Beauty- und Gesundheitsbereich. Neben dem Schreiben von aktuellen und ausführlich recherchierten Artikeln, betreut sie auch Social Media Kanäle, die sich um Tipps rund um Schönheit und Gesundheit drehen. Die Blogartikel und der Content orientieren sich dabei immer an der aktuellen Forschungslage.