Kürbiskernöl: Kann es gegen Haarausfall helfen?

Kürbiskernöl: Kann es gegen Haarausfall helfen?

Redaktion, 13. JANUAR 2025

kürbiskernöl gegen haarausfall

Kürbiskernöl soll als natürliches Mittel gegen Haarausfall wirken können. 

Kürbiskerne und Kürbiskernöl gelten seit Jahrhunderten als wahre Wundermittel, die durch ihre Vielzahl an gesundheitsfördernden Eigenschaften überzeugen. Reich an Vitaminen, Mineralstoffen, ungesättigten Fettsäuren und sekundären Pflanzenstoffen, bieten sie eine natürliche Unterstützung für die Gesundheit von Haaren, Haut und Herz. Besonders spannend ist ihr potenzieller Nutzen bei der Behandlung von Haarausfall. In den letzten Jahren haben wissenschaftliche Studien die traditionellen Anwendungen von Kürbiskernen und ihrem Öl untersucht und neue Erkenntnisse zu ihrer Wirksamkeit geliefert. In diesem Artikel finden wir heraus, ob Kürbiskernöl wirklich gegen Haarausfall helfen kann.

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FORSCHUNG

Haarausfall bei Frauen: Dieses Hausmittel hilft

Anstelle den Haarausfall mit verschreibungspflichtigen Mitteln zu bekämpfen, die starke Nebenwirkungen haben, vertrauen viele Betroffene auf die Kraft der Hausmittel. Richtig ausgewählt und angewendet können Hausmittel wirksame Helfer im Kampf gegen das dünner werdende Haar sein. 

Welche Ursachen hat Haarausfall?

Androgenetische Alopezie ist die häufigste Ursache für Haarausfall. Schätzungen zufolge sind 30 bis 50 % der Männer im Alter von 50 Jahren von dieser Form des Haarausfalls betroffen. Auch Frauen sind von androgenetischer Alopezie betroffen. In der Regel beginnt der Haarverlust an den Schläfen, setzt sich über die Krone fort und endet häufig in einer vollständigen Glatze.


  • Die Ursache der androgenetischen Alopezie liegt in der genetischen Veranlagung. Eine entscheidende Rolle spielt das Hormon Dihydrotestosteron (DHT). Ein Anstieg des DHT-Spiegels in den Haarfollikeln wird mit einer Verzögerung des neuen Haarwachstums in Verbindung gebracht.

  • Hormonelle Veränderungen, wie sie während der Schwangerschaft, nach der Geburt, in den Wechseljahren oder bei Schilddrüsenerkrankungen auftreten, können ebenfalls zu Haarausfall führen. Insbesondere ein Abfall des Östrogenspiegels hat oft negative Auswirkungen auf das Haarwachstum.

  • Psychischer Stress kann ebenfalls eine wesentliche Rolle spielen, da er das sogenannte telogene Effluvium auslösen kann. Hierbei treten viele Haare gleichzeitig in die Ruhephase, was einen verstärkten Haarausfall zur Folge hat.

  • Auch ein Mangel an essenziellen Nährstoffen wie Eisen, Zink, Biotin, Vitamin D oder Protein kann zu geschwächten Haaren führen. Darüber hinaus können bestimmte Erkrankungen wie die Autoimmunerkrankung Alopecia areata, Infektionen der Kopfhaut oder Krankheiten wie Lupus den Haarwuchs beeinträchtigen.

  • Ebenso kann der Lebensstil eine Rolle spielen: Übermäßiges Styling, häufiges Färben oder das Tragen enger Frisuren können die Haarfollikel belasten und Schäden verursachen, die zu Haarausfall führen.

  • Mit zunehmendem Alter verlangsamt sich die Haarproduktion, und die Follikel schrumpfen, was natürlicherweise zu dünner werdendem Haar führt.

Was ist Kürbiskernöl?

Kürbis ist seit Jahrhunderten für seine vielfältigen gesundheitlichen Vorteile bekannt, darunter antidiabetische, antioxidative, antikarzinogene und entzündungshemmende Eigenschaften. Bereits im 17. Jahrhundert wurde Kürbiskernöl in Österreich aufgrund seiner heilenden Wirkungen geschätzt. So erließ Kaiserin Maria Theresia im März 1773 eine Verordnung, in der sie die Bedeutung des Öls hervorhob:


„Dieses wertvolle Öl ist einzigartig und zu kostbar, um es lediglich für schmackhafte Speisen zu verwenden. Es sollte vielmehr als Medizin genutzt werden und darf daher ausschließlich von Apothekern gesammelt und verteilt werden.“


Heute findet Kürbiskernöl vielseitige Anwendung bei der Behandlung verschiedenster Beschwerden.

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Welche Effekte hat Kürbiskernöl?

Kürbiskernöl wird eine Vielzahl gesundheitlicher Vorteile zugeschrieben, von denen viele über die Behandlung von Haarausfall hinausgehen. Im Folgenden sind die wichtigsten Anwendungen von Kürbiskernöl zusammengefasst:

Entzündungshemmende Eigenschaften

Die aus Kürbiskernöl isolierten Fettsäuren, darunter Linolsäure, Ölsäure, Palmitinsäure und Stearinsäure, werden in der Medizin wegen ihrer entzündungshemmenden Wirkung geschätzt. In Mittelamerika und Indien wird Kürbiskernöl traditionell zur Behandlung von Herpesbläschen, venerischen Wunden, Akne und hartnäckigen Beingeschwüren verwendet. Auch Kürbisblätter kommen als Umschläge bei Verstauchungen und Zerrungen zum Einsatz.

Krebsprävention und -behandlung

Kürbiskerne sind aufgrund ihres hohen Gehalts an Antioxidantien in der Lage, oxidativen Stress zu reduzieren, der mit der Entwicklung bestimmter Krebsarten in Verbindung steht. Außerdem könnte der Lignangehalt von Kürbiskernen eine unterstützende Rolle bei der Behandlung von Brust- und Prostatakrebs spielen.

Positive Effekte auf Blutzucker und Cholesterinspiegel

Geröstete Kürbiskerne sind ein nährstoffreicher Snack, der besonders für Menschen mit Typ-2-Diabetes geeignet ist. Aufgrund ihres niedrigen glykämischen Indexes unterstützen sie die Regulierung des Blutzuckerspiegels. Pro 100 Gramm enthalten Kürbiskerne etwa 559 Kalorien, 30 Gramm Proteine und 50 Gramm Fett, darunter 21 Gramm mehrfach ungesättigte Fettsäuren wie Linolsäure. Linolsäure trägt zur Normalisierung des Cholesterinspiegels bei.

Einschlafhilfe dank Tryptophan

Das aus gerösteten Kürbiskernen gewonnene Kürbiskernöl enthält Tryptophan, eine Aminosäure, die der Körper in Serotonin und schließlich in das Schlafhormon Melatonin umwandelt. Diese Eigenschaft macht Kürbiskernöl zu einem natürlichen Mittel zur Förderung eines erholsamen Schlafs. Darüber hinaus findet es aufgrund seiner entzündungshemmenden und antiseptischen Eigenschaften in der Kosmetik Verwendung. Es pflegt die Haut, eignet sich für trockene und fettige Haut gleichermaßen und wird auch bei Haarausfall und zur Nagelpflege eingesetzt.

Unterstützung bei Blasen- und Prostataproblemen

Kürbiskernextrakte, die reich an Phyto-Sterinen sind, werden häufig zur Behandlung von Blasenproblemen und gutartiger Prostatavergrößerung (BPH) eingesetzt. Diese sekundären Pflanzenstoffe können Symptome wie häufigen Harndrang und Blasenentzündungen lindern. Zusätzlich stärken die in Kürbiskernen enthaltenen Mineralstoffe wie Selen, Zink und Kalium die Blasenmuskulatur und wirken entzündungshemmend. Kalium fördert zudem die Entwässerung, während Magnesium zur Regulierung des Blutdrucks beiträgt.

Förderung der Herzgesundheit

Kürbiskernöl enthält gesunde Fette, darunter mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die die Herzgesundheit fördern können. Studien deuten darauf hin, dass Kürbiskernöl den Cholesterinspiegel regulieren, den Blutdruck senken und die Funktion der Blutgefäße verbessern kann.

Nährstoffreiche Zusammensetzung

Kürbiskernöl ist reich an Mineralien wie Zink, Kalium, Kalzium, Magnesium, Eisen und Phosphor, die eine zentrale Rolle für Gesundheit und Wohlbefinden spielen. Außerdem enthält es Antioxidantien wie Carotinoide und Polyphenole, die chronische Entzündungen hemmen und das Risiko für chronische Krankheiten sowie vorzeitige Alterung verringern können.

Wie kann Kürbiskernöl gegen Haarausfall helfen?

Androgenetische Alopezie wird dadurch erklärt, dass die Haarwurzeln sowohl bei Männern als auch bei Frauen besonders empfindlich auf das Hormon 5-Alpha-Dihydrotestosteron reagieren. Bei Frauen ist die genaue Ursache jedoch noch nicht abschließend geklärt. Es wird vermutet, dass neben der Empfindlichkeit gegenüber Dihydrotestosteron auch hormonelle Störungen oder ein Ungleichgewicht, wie es beispielsweise in den Wechseljahren auftritt, eine Rolle spielen könnten.


In der Medizin wird der 5-Alpha-Reduktase-Hemmer Finasterid eingesetzt, um den genetisch bedingten Haarausfall zu behandeln. Dieses Enzym wandelt Testosteron in das Hormon 5-Alpha-Dihydrotestosteron um, wobei diese Umwandlung durch den Hemmer blockiert wird.


Eine mögliche alternative Wirkung wird Kürbiskernöl zugeschrieben, das ähnlich wie ein 5-Alpha-Reduktase-Hemmer wirken könnte. In einer südkoreanischen Studie nahmen 76 Männer täglich entweder ein Kürbiskernöl-Präparat oder ein Placebo ein. Nach sechs Monaten zeigte sich in der Kürbiskernöl-Gruppe eine Zunahme der Haaranzahl um durchschnittlich 40 Prozent. Ähnliche Ergebnisse wurden in einer ägyptischen Studie mit 60 Frauen beobachtet. Diese trugen drei Monate lang entweder Kürbiskernöl oder das bewährte Haarwuchsmittel Minoxidil auf die Kopfhaut auf. Beide Gruppen zeigten eine Zunahme nachwachsender Haare.

Wie wendet man Kürbiskernöl gegen Haarausfall an?

Kürbiskernöl soll augenscheinlich ein wirksames und natürliches Mittel gegen Haarausfall sein. Es gibt dabei verschiedene Anwendungsmöglichkeiten von Kürbiskernöl:

Innerliche Anwendung

Die innerliche Einnahme von Kürbiskernöl bietet ebenfalls viele Vorteile für die Haare und die allgemeine Gesundheit. Zwei Esslöffel Kürbiskernöl täglich können einfach in den Alltag integriert werden, beispielsweise pur eingenommen oder als Zutat in Smoothies, Müsli oder Salaten. Das Öl liefert wertvolle Nährstoffe wie Zink, Magnesium und ungesättigte Fettsäuren, die nicht nur die Haare, sondern auch Haut und Nägel stärken können.

Äußerliche Anwendung

Zur Pflege der Kopfhaut und Unterstützung des Haarwachstums wird Kürbiskernöl idealerweise mit einem Trägeröl, wie beispielsweise Olivenöl, gemischt. Diese Mischung sollte in die Kopfhaut einmassiert und über Nacht einwirken gelassen werden. Für sichtbare Ergebnisse wird empfohlen, diese Anwendung mindestens zweimal wöchentlich über einen Zeitraum von zwei Monaten durchzuführen. Ergänzt man die äußerliche Anwendung von Kürbiskernöl mit einer anderen Haartinktur wie Rezilin, werden die Haare noch zusätzlich gepflegt und es wird weiterem Haarausfall vorgebeugt.

Fazit

Kürbiskernöl erweist sich als nährstoffreiche Alleskönner, was in vielerlei Hinsicht zu einer verbesserten Gesundheit beitragen kann. Es fördert nicht nur das Haarwachstum und die Prostata- sowie Blasengesundheit, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zur Herzgesundheit und Hautpflege. Darüber hinaus haben Studien gezeigt, dass Kürbiskernöl ein natürliches und nebenwirkungsfreies Mittel gegen Haarausfall sein kann, das sowohl äußerlich als auch innerlich angewendet werden kann. Die Vielseitigkeit und Verträglichkeit natürlicher Produkte machen sie zu einer wertvollen Ergänzung für eine gesundheitsbewusste Lebensweise. Mit der richtigen Dosierung und regelmäßigen Anwendung können Kürbiskerne und ihr Öl nicht nur akute Beschwerden lindern, sondern auch präventiv die allgemeine Gesundheit stärken.


QUELLEN

  • Cho YH, Lee SY, Jeong DW, Choi EJ, Kim YJ, Lee JG, Yi YH, Cha HS. Effect of pumpkin seed oil on hair growth in men with androgenetic alopecia: a randomized, double-blind, placebo-controlled trial. Evid Based Complement Alternat Med. 2014;2014:549721
  • Rossi A, Mari E, Scarno M, Garelli V, Maxia C, Scali E, Iorio A, Carlesimo M. Comparitive effectiveness of finasteride vs Serenoa repens in male androgenetic alopecia: a two-year study. Int J Immunopathol Pharmacol. 2012 Oct-Dec;25(4):1167-73.
  • Ibrahim IM, Hasan MS, Elsabaa KI, Elsaie ML. Pumpkin seed oil vs. minoxidil 5% topical foam for the treatment of female pattern hair loss: A randomized comparative trial. J Cosmet Dermatol. 2021 Sep;20(9):2867-2873. 

Autorin Lina Mattern

Lina Mattern

Nach Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Kempten hat sich Lina privat und beruflich mit Themen aus der Gesundheits-, Fitness- und Beautybranche befasst. Seitdem recherchiert und schreibt sie Blogartikel in dieser Branche und ist Expertin im Beauty- und Gesundheitsbereich. Neben dem Schreiben von aktuellen und ausführlich recherchierten Artikeln, betreut sie auch Social Media Kanäle, die sich um Tipps rund um Schönheit und Gesundheit drehen. Die Blogartikel und der Content orientieren sich dabei immer an der aktuellen Forschungslage.

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