Was tun bei fliegenden Haaren? 5 Tipps, die sofort helfen

Redaktion, 19. OKTOBER 2022

Blondierte Haare pflegen

Elektrische Haare sind im Winter ein häufiges Problem. Wir verraten nützliche Tricks und Tipps gegen fliegende Haare.

Haarprobleme sind im Herbst und Winter keine Seltenheit - von Deutschland bis New York. Der ständige Wechsel der Temperaturen und der Luftfeuchtigkeit setzt den Haaren erheblich zu. Ein weit verbreitetes Problem sind elektrische Haare: Kaum hat man Mütze, Mantel und Schal abgelegt, sieht es aus, als hätte man in die Steckdose gefasst. Doch warum hat man überhaupt statisch aufgeladene Haare und was lässt sich dagegen tun? Wir klären in diesem Artikel auf.

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Was ist der Unterschied zwischen fliegenden Haaren und Frizz?

Optisch sehen elektrische Haare und Frizz sehr ähnlich aus: In beiden Fällen entsteht der Struwwelpeter-Look, die Haare stehen unkontrollierbar ab und sind äußerst widerspenstig. Dabei stecken hinter den beiden Problemen unterschiedliche Gründe.

Frizz entsteht, wenn geschädigtes, trockenes Haar die Luftfeuchtigkeit aufsaugt und sich dadurch kräuselt. Daher ist Frizz besonders auch im Sommer bei hoher Luftfeuchtigkeit ein Problem. Demgegenüber zeigen sich statisch aufgeladene Haare bei niedriger Luftfeuchtigkeit, also vor allem in den Wintermonaten. Auch hier sind vor allem trockene und geschädigte Strähnen anfällig.

Was ist die Ursache für fliegende Haare?

Die Erklärung für fliegende Haare findet man in der Physik: Im Normalfall ist der Anteil positiver Ladung (Protonen) und negativer Ladung (Elektronen) im Körper ausgeglichen.

Zieht man sich einen Pullover über den Kopf, einen Schal oder Mütze an und wieder aus, kommt es zu Reibung. Diese Reibung sorgt dafür, dass das Haar die negativen Elektronen abgibt und größtenteils aus positiven Protonen besteht. Wie wir aus dem Physikunterricht wissen, stoßen sich die gleichen Ladungen gegenseitig ab, ähnlich wie zwei gleiche Seiten eines Magnets. Die Folge: Die Haare stellen sich in alle möglichen Richtungen zu einer widerspenstigen Mähne auf und knistern.

Was begünstigt fliegende Haare?

Aufgeladene Haare sind auf die Reibung und die daraus entstehende positive Ladung zurückzuführen. Dennoch gibt es verschiedene Faktoren, die das Phänomen der elektrischen Haare begünstigen.

  • Trockene Luft: Im Normalfall fließt die Elektrizität einfach über die Luft wieder ab und die Haare fliegen nicht. Feuchtigkeitsarme Luft leitet die elektrische Ladung schlechter ab, wodurch sie sich in den Haaren ansammelt. Im Winter liegt die relative Luftfeuchtigkeit häufig unter 50 Prozent, die Luft ist kalt und trocken. Doch auch die Heizungsluft in Räumen sorgt für Trockenheit und begünstigt so fliegende Haare.

  • Strapaziertes, trockenes & feines Haar: Ähnlich wie mit trockener Luft verhält es sich auch mit trockenen Haaren. Sie können die elektrische Ladung schlechter abgeben. Auch feine Strähnen neigen aus diesem Grund viel eher zum Fliegen. Dagegen laden sich nasse oder fettige Haare nicht so schnell oder gar nicht auf. Die Haarfarbe spielt bei der Aufladung keine Rolle.

  • Föhnen: Fliegende Haare nach dem Waschen sind besonders häufig. Dabei liegt das Problem nur zu einem geringen Anteil an der Haarwäsche, sondern eher am darauffolgenden Föhnen. Durch die heiße Föhnluft wird den Haaren schnellstens die Feuchtigkeit entzogen. Und je trockener das Haar, desto schneller ist es elektrisch aufgeladen.

  • Wechseljahre: Durch die Hormonveränderung während der Wechseljahre verändert sich auch der Feuchtigkeitshaushalt. Das zeigt sich nicht nur an der Haut, sondern auch an den Haaren. Sie neigen zu Trockenheit und werden dünner. Beides begünstigt die elektrostatische Aufladung.

Unser Tipp bei fliegenden Haaren

Unser Tipp bei fliegenden Haaren

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5 Sofort-Tipps gegen fliegende Haare

Hat man sich am Morgen den Wecker extra früh gestellt, um zu duschen und sich die Haare zu waschen, ist es besonders ärgerlich, wenn man dann mit fliegenden Haaren und dem Struwwelpeter-Look im Büro ankommt. Wir verraten die besten x Tipps und Produkte gegen fliegende Haare!

1. Wasser

Will man statisch aufgeladene Haare sofort loswerden, hilft ein ganz einfaches Mittel - Wasser. Einfach die Hände mit etwas Wasser anfeuchten und an die Haare halten. Dabei müssen die Hände das Haar meistens nicht berühren. Die Feuchtigkeit sorgt dafür, dass die Haare sich schnell entladen.

2. Handcreme

Ein nützlicher Trick für unterwegs ist die Handcreme. Besonders im Winter hat sie sowieso fast jeder in der Handtasche. Die feuchtigkeitsspendenden Inhaltsstoffe eignen sich perfekt, um fliegende Haare zu kontrollieren. Auch bei Frizz ist die Handcreme ein Geheimtrick. Die Creme beschwert das Haar und unterbricht die Ladung der Haare, sodass sie sich legen.

3. Feuchttücher

Ein weiterer SOS-Tipp sind einfache Feuchttücher. Das Prinzip ist hier ähnlich: Durch die Feuchtigkeit können sich die Haare entladen und liegen nach nur kurzer Anwendung wieder schön am Kopf an. Besonders gut eignen sich Feuchttücher für Babys. Sie sind frei von Alkohol, ätherischen Ölen und Silikonen. Entweder streicht man sich mit dem Feuchttuch sanft über das Haar oder befestigt es auf einer Bürste und kämmt sich dann damit die Haare.


Dieser Tipp würde übrigens auch mit Trocknertüchern funktionieren. Doch hier findet man öfter Warnhinweise bezüglich möglichen Allergien beim Kontakt mit der Haut oder dem Körper.

4. Haarspray

Auch Haarspray hilft dabei, die abstehende Mähne zu bändigen. Das gibt nicht nur den Frisuren Halt, sondern bändigt auch fliegende Haare. Spezielle Anti-Frizz-Produkte beschweren und verkleben dabei auch nicht zu stark. Sie fixieren die abstehenden Härchen zuverlässig und zwar den ganzen Tag. So muss man sich keine Sorgen mehr über fliegende Haare machen.

5. Zopf

Sollte nichts helfen, eignen sich immer noch gebundene Frisuren wie ein Zopf. Flechtfrisuren oder ein einfacher Pferdeschwanz sind praktisch, wenn die Haare nicht so recht wollen. Außerdem sind die aufgeladenen Strähnen gut fixiert, vor allem wenn man zusätzlich etwas Haarspray aufträgt. 

Wie kann man statisch aufgeladene Haare verhindern?

Tipps, wie man statisch aufgeladene Haare schnell loswerden kann, haben wir eben schon verraten. Doch besonders, wenn man ständig unter fliegenden Haaren leidet, sollte man seine Pflege eventuell anpassen und auf einige Dinge achten. Mit diesen Tricks lassen sich fliegende Haare einfach verhindern.

  1. Richtige Pflege: Besonders strapazierte, feine und trockene Haare sind anfällig für statische Aufladung und Frizz. Das Vorbeugen beginnt schon bei der Haarpflege, die besonders in den kalten Herbst- und Wintermonaten nicht vernachlässigt werden sollte. Die Haare sollten regelmäßig mit einer Spülung und einer Haarkur versorgt werden. Reparierende und feuchtigkeitsspendende Produkte nähren die Haare und verhindern das Fliegen dank der Extraportion Pflege. Nach der Haarwäsche kann ein Haaröl für gesunde Spitzen sorgen und aufgeladene Haare verhindern.

  2. Richtig föhnen: Haare an der Luft trocknen lassen ist zwar schonend, kann aber auch zu Frizz führen. Lieber investiert man in einen Ionen-Föhn. Dieser reichert die Haare beim Föhnen mit negativen Elektronen an und neutralisiert so die Ladung. Außerdem sind hochwertige Föhne schonend zum Haar und daher durchaus empfehlenswert. Die Temperatur am besten trotzdem nicht zu hoch stellen und immer einen Hitzeschutz auftragen.

  3. Richtige Bürste: Auch das Kämmen sorgt schnell für elektrische Haare. Produkte aus Kunststoff begünstigen die statische Aufladung. Besser geeignet sind speziell entwickelte Ionen-Bürsten oder grobzinkige Bürsten mit Naturborsten. Diese verhindern die tückische Reibung.

  4. Mehr Luftfeuchtigkeit: Trockene Heizungsluft ist für den Körper alles andere als angenehm. Und sie ist außerdem ein Risikofaktor für statisch aufgeladene Haare. Wer also in den Räumen für mehr Luftfeuchtigkeit sorgt, indem er regelmäßig lüftet oder Pflanzen und einen Raumbefeuchter platziert, verhindert auch Haarprobleme.

  5. Naturfasern tragen: Kunstfasern wie Polyester in Kleidung, Schals und Mützen fördern elektrische Haare erheblich. Um das zu verhindern, sollte man lieber auf Pulli und Co. aus Baumwolle zurückgreifen.

Fazit

Mützen, Pullis und Schals sorgen durch die Reibung im Winter schnell für elektrische Haare. Durch ihre veränderte Ladung stehen die Haare wortwörtlich zu Berge und lassen sich kaum noch bändigen. Nicht zu verwechseln ist das mit Frizz: Hier ist vor allem die Luftfeuchtigkeit schuld. Faktoren wie Föhnen, falsche Kleidung oder strapaziertes Haar begünstigen das Fliegen. Mit einigen Tipps und Tricks lässt sich das Haar aber ruckzuck bändigen. Hilfreich sind Wasser und Handcreme. Aber auch Feuchttücher und Haarspray erfüllen ihren Zweck. Vorbeugend sollte man vor allem in Pflege investieren, um dem Haar Feuchtigkeit zu spenden und so die statische Aufladung zu verringern. Richtiges Waschen, Föhnen und Bürsten sind hier hilfreich.


QUELLEN

Autorin Natalja Felsing

Natalja Felsing

Natalja ist Content- und Recherche-Expertin mit langjähriger Erfahrung im Beauty- und Gesundheitsbereich. Nicht nur privat setzt sie sich tagtäglich mit Themen wie Fitness, gesunder Ernährung, Schönheit und Anti-Aging auseinander, sondern auch beruflich. Seit Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Darmstadt recherchiert und verfasst sie seit mehreren Jahren Beiträge zu Themen rund um Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden - immer auf dem aktuellsten Stand der Forschung.