Graue Haare mit 20: Vorsicht vor dieser Krankheit

Graue Haare mit 20: Vorsicht vor dieser Krankheit

Redaktion, 28. Juni 2021

Graue Haare mit 20 Ursachen

Graue Haare in jungen Jahren sind meist genetisch bedingt, aber auch Krankheiten können dahinterstecken.

Die 20er gelten als die aufregendsten Jahre des Lebens - man ist erwachsen, erreicht neue Lebensziele und wird mit vielen Veränderungen konfrontiert. Damit sind aber nicht nur Veränderungen in der Lebenssituation gemeint, sondern auch äußerliche Veränderungen - und diese sind nicht immer positiv. Abgesehen von ersten Fältchen sind graue Haare für viele bereits mit Mitte 20 ein leidvolles Thema. Im fortgeschrittenen Alter sind graue Haare nicht mehr von großer Bedeutung und völlig normal, doch bei grauen Haaren mit 20 könnte eine ernsthafte Erkrankung dahinter stecken.

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Warum wird das Haar grau?

Es gibt viele unterschiedliche, natürliche Haarfarben - von weißblond über rot und braun bis hin zu tiefschwarz. Welche Farbe unsere Haare haben, wird von der in der Faserschicht eingelagerten Menge an Melaninpigmenten bestimmt. Dabei wird zwischen zwei Arten der Pigmente unterschieden: Eumelanin und Phäomelanin. Während bei Dunkelhaarigen das Eumelanin überwiegt, enthalten die Haarfasern bei hellblondem und rotem Haar das Phäomelanin. Je nachdem wie viel von den jeweiligen Pigmenten eingelagert ist, entstehen verschiedenste Abstufungen in den Farbtönen. Diese Farbpigmente werden in den Melanozyten gebildet, die sich in der Haarwurzel befinden.


Der Körper produziert natürlicherweise in kleinen Mengen Wasserstoffperoxid - ein Stoff, der zum Bleichen der Haare eingesetzt wird. Die Bildung von Wasserstoffperoxid liegt oxidativem Stress in den Zellen zugrunde. Dabei entstehen freie Radikale, die die Zellen angreifen und in ihrer Funktion beeinträchtigen. Junge, gesunde Zellen sind in der Lage, einen Großteil dieser Angreifer zu neutralisieren. Mit der Zeit nimmt die Widerstandsfähigkeit und Stoffwechselaktivität der Zellen jedoch ab und die Wasserstoffperoxidkonzentration nimmt zu. Der Stoff greift nun in den Herstellungsprozess des Melanins ein, indem es das Enzym Tyrosinase hemmt. Dieses Enzym ist maßgeblich an der Synthese des Farbstoffs beteiligt. Es wird immer weniger Melanin produziert, wodurch das Haar immer farbloser und schließlich grau wird.

Frau oder Mann: Wer bekommt schneller graue Haare?

Wann das Haar ergraut, ist u.a. genetisch festgelegt und daher bei jedem Menschen unterschiedlich. Zudem beeinflussen zahlreiche äußere Faktoren den Zeitpunkt des Ergrauens. Auch wie schnell das Grauwerden der Haare voranschreitet, kann nicht pauschalisiert werden.


Im Durchschnitt entdecken die meisten Menschen zwischen dem 30. und 35. Lebensjahr ihr erstes graues Haar. Im Alter von 50 Jahren haben bereits mehr als 50 % der Menschen zur Hälfte ergrautes Haar auf dem Kopf.


Untersuchungen haben gezeigt, dass Männer etwas eher graue Haare bekommen als Frauen. Während dieser Zeitpunkt bei Männern um das 30. Lebensjahr eintritt, liegt es bei Frauen um das 35. Lebensjahr. Auch hier ist das allerdings keine festgesetzte Regel und es gibt Männer die später und Frauen die früher ergrauen.

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Wie lange dauert es, bis das ganze Kopfhaar grau geworden ist?

Von der Entdeckung des ersten grauen Haares bis hin zum vollständigen Ergrauen vergehen in der Regel mehrere Jahre. Im Schnitt dauert es ca. 10-15 Jahre, bis das Haupthaar vollständig grau geworden ist. Je nach Veranlagung und Einflussfaktoren kann dieser Prozess auch schneller vonstatten gehen oder sich sogar noch länger als über 15 Jahre hinweg ziehen.

Graue Haare mit 20: Das können die Auslöser sein

Wie bereits erwähnt, spielt die genetische Veranlagung eine große Rolle im Prozess des Grauwerdens. Hatte die Eltern- oder Großeltern-Generation bereits früh graue Haare, tritt das sehr wahrscheinlich auch in den nachfolgenden Generationen auf. Ergraut das Haar bereits vor dem 20. Lebensjahr, sprechen Mediziner von Canities praecox.

Bei Frauen zeigt sich das vorzeitige Ergrauen der Haare oft im Bereich des Scheitels. Bei Männern hingegen sind es meist die Schläfen, die in jungen Jahren die ersten grauen Haare aufweisen.


Abgesehen vom genetischen Hintergrund können auch ernstzunehmende Erkrankungen oder Mangelerscheinungen einen Einfluss auf das Grauwerden der Haare haben.

Hormonelle Veränderungen

Hormone steuern sämtliche Körperfunktionen und Stoffwechselprozesse und haben daher auch einen großen Einfluss auf Haut und Haar. Graue Haare in jungem Alter können ein Hinweis auf ein hormonelles Ungleichgewicht sein. Erkrankungen der Schilddrüse wie z.B. die Schilddrüsenüberfunktion Morbus Basedow kann sich u.a. in Form von vorzeitigem Ergrauen bemerkbar machen.

Schilddrüsenerkrankungen bleiben häufig unbemerkt, da die Symptome sehr vielfältig und uneindeutig sind. Umso länger sie unbemerkt bleiben, desto länger laufen wichtige Körperfunktionen nur eingeschränkt ab. Das kann sich negativ auf die Haarstruktur und auch auf die Pigmentierung der Haare auswirken.

Vitaminmangel

Der Körper benötigt täglich essentielle Mikronährstoffe. Ein Mangel an bestimmten Vitaminen oder Mineralstoffen macht sich durch Abgeschlagenheit, Übelkeit oder Haarausfall bemerkbar. Und auch graue Haare in jungen Jahren können durch einen Mangel an Vitaminen hervorgerufen werden. Im Fokus stehen hierbei B-Vitamine. Auch ein Mangel an Eisen, Zink und Kupfer kann die Entstehung von grauen Haaren beschleunigen. Aus diesem Grund sollte auf eine vitaminreiche und ausgewogene und zuckerarme Ernährung geachtet werden.

Stress

Viele haben bereits vom Phänomen “graue Haare über Nacht” gehört, wobei das Haar einer Person nach einem besonders traumatischen Erlebnis über Nacht grau geworden sein soll. Dabei handelt es sich zwar um einen Mythos, allerdings nimmt andauernder Stress zweifellos Einfluss auf das Grauwerden der Haare.


Ein dauerhaft gestresster Körper und Geist schüttet vermehrt das Hormon Noradrenalin aus. Dieses sorgt für eine übermäßige Produktion von Pigmentzellen in den Haarwurzeln. Eine Studie der Harvard University hat gezeigt, dass bereits nach kurzer Zeit diese Stammzellen, die zu Melanozyten umgewandelt werden, aufgebraucht waren und eine Neubildung von Pigment nicht mehr möglich war. Auf diese Weise ergraut das Haar vorzeitig.

Krebserkrankung

Eine Krebserkrankung und die damit einhergehende Behandlung mittels einer Chemotherapie kann ebenfalls dafür sorgen, dass das Haar schneller ergraut. Die starken, wachstumshemmenden Medikamente greifen auch die gesunden Zellen des Körpers an. Durch den Einsatz dieser Medikamente kann ein Mangel an Tyrosin entstehen - jener Aminosäure, die an der Bildung vom Farbstoff Melanin beteiligt ist.

Graue Haare mit 20: Herzkrankheit

Neueste Erkenntnisse zeigen, dass vorzeitig ergraute Haare auch ein Hinweis auf Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems sein können. Das belegte eine Untersuchung von ägyptischen Forschern an der Universität Kairo.


Der Zusammenhang besteht darin, dass graue Haare auf eine Fehlfunktion in der DNA-Reparatur hindeuten können. Diese kann durch verschiedenste Faktoren ausgelöst werden wie z.B. Stress oder hormonellen Veränderungen. Ebendiese Auslöser werden auch mit verkalkten Arterien in Verbindung gebracht.

Sowohl eine Arterienverkalkung als auch graue Haare weisen Gemeinsamkeiten bei den biologischen Prozessen auf. Dazu gehören z.B. oxidativer Stress und entzündliche Prozesse. Umso grauer das Haar der untersuchten Personen war, desto größer war auch ihr Risiko für eine Arteriosklerose. Das Alter spielte hierbei keine Rolle. Vielmehr sind die vorzeitig ergrauten Haare ein eindeutiger Hinweis für das biologische Alter.


Autorin Natalja Felsing

Natalja Felsing

Natalja ist Content- und Recherche-Expertin mit langjähriger Erfahrung im Beauty- und Gesundheitsbereich. Nicht nur privat setzt sie sich tagtäglich mit Themen wie Fitness, gesunder Ernährung, Schönheit und Anti-Aging auseinander, sondern auch beruflich. Seit Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Darmstadt recherchiert und verfasst sie seit mehreren Jahren Beiträge zu Themen rund um Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden - immer auf dem aktuellsten Stand der Forschung.


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