Haarausfall in den Wechseljahren: Hört es wieder auf?

Haarausfall in den Wechseljahren: Hört es wieder auf?

Redaktion, 07. Mai 2021

haarausfall in den wechseljahren

Haarausfall ist in den Wechseljahren ein häufig auftretendes Problem.

Haarausfall ist vor allem bei Frauen ein Tabuthema und ein großes Problem für die Betroffenen. Viele haben das Gefühl, allein mit dem Problem zu sein und wollen nicht darüber sprechen. Anders als vermutet neigt jedoch jede 4. Frau zu anlagebedingtem Haarausfall. Gerade in den Wechseljahren sind dünner werdendes Haar und Haarausfall typische Symptome. Doch welcher Zusammenhang besteht zwischen den Hormonen und ausfallendem Haar? Was tun bei Haarausfall? Und hört der Haarausfall nach den Wechseljahren wieder auf? 

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Anstelle den Haarausfall mit verschreibungspflichtigen Mitteln zu bekämpfen, die starke Nebenwirkungen haben, vertrauen viele Betroffene auf die Kraft der Hausmittel. Richtig ausgewählt und angewendet können Hausmittel wirksame Helfer im Kampf gegen das dünner werdende Haar sein. 

Darum leiden Frauen in den Wechseljahren vermehrt unter Haarausfall

Schätzungen zufolge leidet rund ein Drittel der Frauen in den Wechseljahren unter Haarausfall. Anders als bei Männern kommt es bei Frauen nur äußerst selten zum vollständigen Verlust der Haare, aber mit zunehmendem Alter klagen viele über dünner werdendes Haar und Haarausfall im Scheitelbereich.


Mit den Wechseljahren unterliegt der Östrogenspiegel erst starken Schwankungen, bis er schließlich permanent absinkt. Das weibliche Hormon Östrogen schützt lange vor dem Haarverlust. Ist der Hormonspiegel gestört oder dauerhaft abgesunken, nimmt das männliche Testosteron stärkeren Einfluss. Insbesondere, wenn eine anlagebedingte Empfindlichkeit gegenüber dem aktiven Testosteron, Dihydrotestosteron, vorliegt, macht sich nun der Haarausfall bemerkbar. In diesem Fall spricht man auch von einer androgenetischen Alopezie, also dem anlagebedingten Haarausfall. Die Haarwurzeln reagieren besonders empfindlich auf die Hormonumstellung.


Das männliche Geschlechtshormon Dihydrotestosteron (DHT) bildet sich sowohl bei Männern, als auch bei Frauen aus dem Hormon Testosteron. Es wirkt sich negativ auf die Wachstumsphase aus, wodurch die Haare nicht mehr so lange wachsen, dünner werden und schließlich früher ausfallen. Vor allem im Scheitelbereich auf dem Oberkopf wachsen weniger Haare nach.

Hört der Haarausfall nach den Wechseljahren wieder auf?

Mit dem Ende der Wechseljahre stoppen auch die Schwankungen des Hormonspiegels. Das Östrogen pegelt sich auf einem niedrigen Niveau ein. Liegt der Haarausfall lediglich an den Schwankungen des Östrogenspiegels, hört auch der Haarausfall wieder aus. Liegt hingegen eine erblich bedingte Überempfindlichkeit vor (androgenetische Alopezie), so bleibt der Haarausfall auch nach dem Ende der Wechseljahre bestehen.

Unser Tipp bei Haarausfall

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Die Ursache für den Haarausfall sollte immer in einem ärztlichen Gespräch geklärt werden.

Welche weiteren Ursachen kann es für Haarsausfall geben?

Nicht nur während der Wechseljahre stellt sich der Hormonhaushalt einer Frau um. Hormonell bedingter Haarausfall tritt oft auch nach einer Schwangerschaft auf oder nach dem Absetzen der Antibabypille. Auch hier führt der schwankende Östrogenspiegel dazu, dass die männlichen Hormone Überhand nehmen und die Haare ausdünnen oder ausfallen.


Neben hormonellen und genetischen Ursachen kann auch die Ernährung ein Auslöser sein. Eine ausgewogene Ernährung ist die Grundvoraussetzung für gesundes, kräftiges Haar. Die Haarfollikel und Haarwurzeln benötigen viele Nährstoffe. Bei einem Nährstoffmangel reduziert sich der Wachstumszyklus des Haars, wodurch es schneller ausfällt und immer dünner wird. Besonders wichtig für die Haargesundheit sind Eisen, B-Vitamine (besonders Biotin), Zink und Vitamin C.


Stress und psychische Belastung können einen diffusen Haarausfall auslösen. Hier fällt das Haar gleichmäßig auf dem ganzen Kopf aus. Meist handelt es sich hierbei um ein vorübergehendes Phänomen. Ist die Ursache beseitigt, stoppt auch das Ausgehen der Haare.


Zuletzt kann Haarausfall auch ein Hinweis auf eine Erkrankung sein. Beispielsweise sind Schilddrüsenerkrankungen oft ursächlich für starken Haarausfall. Liegt hingegen ein kreisrunder Haarausfall vor, bei dem die Haare schubweise in kreisrunden Stellen ausfallen, handelt es sich oftmals um eine Autoimmunerkrankung.

Was kann man gegen Haarausfall tun?

Um eine gezielte Behandlung des Haarausfalls zu ermöglichen, muss die Ursache für den Haarausfall ermittelt werden. Wird der Haarausfall durch die hormonellen Schwankungen während der Wechseljahre bedingt, gibt es Therapiemöglichkeiten, beispielsweise über eine Hormonersatztherapie oder die Behandlung mit Minoxidil. Beide Optionen sollten Sie vorher mit einem Arzt besprechen. Auch Rezilin kann hier auf pflanzlicher Basis bei Haarausfall helfen.


Wenn es aufgrund einer Mangelernährung zum Haarausfall gekommen ist, kann eine gezielte Diät helfen. Eisen, die B-Vitamine und Vitamin C sind besonders wichtig für ein gesundes Haarwachstum. Sie fördern die Wachstumsphase und verhindern so, dass das Haar ausfällt oder immer dünner wird. Auch ausgewählte Nahrungsergänzungsmittel wie Zink, Pantothensäure und Biotin können das Haar kräftigen und zu Glanz verhelfen.

Schädigende Faktoren wie häufiges Haare-waschen und Styling mit Hitze sollte vermieden werden.

So sieht die optimale Haarpflege bei Haarausfall (in den Wechseljahren) aus

Die richtige Haarpflege kann dazu beitragen, die Vitalität der Haare zu erhalten und für optisch schöneres und dichteres Haar sorgen.


An erster Stelle sollten Sie die Haare nicht täglich waschen. So vermeiden Sie, dass das Haar austrocknet und übermäßig viel Talg produziert. Bei der Wahl der Haarpflege sollten Sie möglichst auf milde Shampoos ohne Silikone zurückgreifen. Die Silikone legen sich wie eine Schicht auf das Haar, wodurch die Nährstoffe langfristig nicht mehr in das Haar gelangen können. Naturkosmetik ist hier eine gute Option.


Hitze strapaziert die Haare. Verzichten Sie daher wenn möglich auf häufiges oder zu heißes Föhnen und reduzieren Sie den Einsatz von hitzebasierten Stylingprodukten wie Lockenstäben und Glätteisen. Auch Haargummis bzw. das häufige Tragen eines straffen Pferdeschwanzes sollten vermieden werden. Die Haare brechen so schneller ab und die Haarwurzeln können durch die Spannung geschädigt werden.


Entgegen der Vermutung ist regelmäßiges Bürsten kein Problem und stattdessen sogar förderlich. Die Durchblutung der Kopfhaut wird angeregt, was sich positiv auf die Haarwurzeln auswirkt. Eine große Rolle spielt die Qualität der Bürste. Am besten eignen sich abgerundete Borsten aus Holz. Bei günstigen Bürsten sind die Borsten oft minderwertig, wodurch die Haare eher geschädigt werden.


QUELLEN

  • https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Haarausfall-bei-Frauen-was-wirklich-hilft-210722.html
  • Hanneken, S., Ritzmann, S., Nöthen, M.M. et al. Androgenetische Alopezie. Hautarzt 54, 703–712 (2003). https://doi.org/10.1007/s00105-003-0561-y
  • Raab W. (2012) Diffuser Haarausfall. In: Haarerkrankungen in der dermatologischen Praxis. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-20528-6_6
  • Stute, P., Beiglböck-Karau, L., Kleeschulte, K. et al. Androgenisierungserscheinungen in den Wechseljahren. Gynäkologe 41, 894 (2008). https://doi.org/10.1007/s00129-008-2210-0

Autorin Natalja Felsing

Natalja Felsing

Natalja ist Content- und Recherche-Expertin mit langjähriger Erfahrung im Beauty- und Gesundheitsbereich. Nicht nur privat setzt sie sich tagtäglich mit Themen wie Fitness, gesunder Ernährung, Schönheit und Anti-Aging auseinander, sondern auch beruflich. Seit Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Darmstadt recherchiert und verfasst sie seit mehreren Jahren Beiträge zu Themen rund um Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden - immer auf dem aktuellsten Stand der Forschung.