Haarausfall in den Wechseljahren: Wie sind die Erfahrungsberichte?

Redaktion, 07. Mai 2021 | aktualisiert am 08.01.2024

haarausfall in den wechseljahren

Haarausfall ist in den Wechseljahren ein häufig auftretendes Problem.

Haarausfall ist vor allem bei Frauen ein Tabuthema und ein großes Problem für die Betroffenen. Viele haben das Gefühl, allein mit dem Problem zu sein und wollen nicht darüber sprechen. Anders als vermutet, neigt jedoch jede 4. Frau zu anlagebedingtem Haarausfall. Gerade in den Wechseljahren sind dünner werdendes Haar und Haarausfall typische Symptome. Die Wechseljahre sind eine natürliche Phase im Leben einer Frau, die von vielfältigen körperlichen Veränderungen begleitet wird. Während Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen oft im Mittelpunkt stehen, bleibt ein Aspekt oft unerwähnt: der Haarausfall. Viele Frauen berichten von dieser unangenehmen Begleiterscheinung während der Wechseljahre, und die Erfahrungsberichte dazu sind vielfältig. In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf den Haarausfall in den Wechseljahren und lassen betroffene Frauen zu Wort kommen, um ihre persönlichen Erfahrungen, Herausforderungen und Lösungsansätze zu teilen.

Hausmittel Haarausfall Frauen

FORSCHUNG

Haarausfall bei Frauen: Dieses Hausmittel hilft

Anstelle den Haarausfall mit verschreibungspflichtigen Mitteln zu bekämpfen, die starke Nebenwirkungen haben, vertrauen viele Betroffene auf die Kraft der Hausmittel. Richtig ausgewählt und angewendet können Hausmittel wirksame Helfer im Kampf gegen das dünner werdende Haar sein. 

Warum leiden Frauen in den Wechseljahren unter Haarausfall?

Schätzungen zufolge leidet rund ein Drittel der Frauen in den Wechseljahren unter Haarausfall. Anders als bei Männern kommt es bei Frauen nur äußerst selten zum vollständigen Verlust der Haare, aber mit zunehmendem Alter klagen viele über dünner werdendes Haar und Haarausfall im Scheitelbereich. Dies liegt unter anderem an den Wechseljahren.


  • Mit den Wechseljahren unterliegt der Östrogenspiegel erst starken Schwankungen, bis er schließlich permanent absinkt. Das weibliche Hormon Östrogen schützt lange vor dem Haarverlust, da es unter anderem für das Wachstum der Kopfbehaarung zuständig ist. Ist der Hormonspiegel gestört oder dauerhaft gesunken, nimmt das männliche Testosteron stärkeren Einfluss. Dadurch gerät der Wachstumszyklus der Haare durcheinander und verkürzt sich. Als Folge darauf fallen die Haare aus.

  • Insbesondere, wenn eine anlagebedingte Empfindlichkeit gegenüber dem aktiven Testosteron, Dihydrotestosteron, vorliegt, macht sich nun der Haarausfall bemerkbar. In diesem Fall spricht man auch von einer androgenetischen Alopezie, also dem anlagebedingten Haarausfall. Die Haarwurzeln reagieren besonders empfindlich auf die Hormonumstellung.

  • Das männliche Geschlechtshormon Dihydrotestosteron (DHT) bildet sich sowohl bei Männern als auch bei Frauen aus dem Hormon Testosteron. Es wirkt sich negativ auf die Wachstumsphase aus, wodurch die Haare nicht mehr so lange wachsen, dünner werden und schließlich früher ausfallen. Vor allem im Scheitelbereich auf dem Oberkopf wachsen weniger Haare nach.

Hört der Haarausfall nach den Wechseljahren wieder auf?

Mit dem Ende der Wechseljahre stoppen auch die Schwankungen des Hormonspiegels. Das Östrogen pendelt sich auf einem niedrigen Niveau ein. Liegt der Haarausfall lediglich an den Schwankungen des Östrogenspiegels, hört der Haarausfall wieder auf. Liegt hingegen eine erblich bedingte Überempfindlichkeit vor (androgenetische Alopezie), so bleibt der Haarausfall auch nach dem Ende der Wechseljahre bestehen.

Was sagt die Wissenschaft zu Haarausfall in den Wechseljahren?

Da Haarausfall in den Wechseljahren für Fragen eine große Belastung ist, hat sich eine Studie dem Thema angenommen. Im Rahmen der Studie konsumierten die Teilnehmerinnen über einen Zeitraum von sechs beziehungsweise zwölf Monaten Nahrungsergänzungsmittel mit bioaktiven Nährstoffen.


Das Resultat dieser Studie ist ermutigend: Frauen, die sich in der Perimenopause (Übergang in die Wechseljahre), Menopause (Zeitpunkt der letzten Menstruation) und Postmenopause (letzte Phase der Wechseljahre) befanden, konnten nach der Einnahme eine signifikante Verbesserung ihrer Haarqualität feststellen.


Die Forscher analysierten dabei die verbleibende Haarmenge, das Haarwachstum und die Dauer der Wachstumsphasen. Das Forschungsteam stellte fest, dass die Haarqualität im Durchschnitt um beeindruckende 40 Prozent zunahm.


Diese Erkenntnisse sind von großer Bedeutung, um hormonell bedingtem Haarausfall in der Menopause wirksam entgegenzutreten.

Unser Tipp bei Haarausfall

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Was kann man gegen Haarausfall tun?

Um eine gezielte Behandlung des Haarausfalls zu ermöglichen, muss die Ursache für den Haarausfall ermittelt werden. Wenn man dies erfolgreich gemeistert hat, kann man mit bestimmten Methoden gegen den Haarausfall vorgehen.


Hormonersatztherapie

Wird der Haarausfall durch die hormonellen Schwankungen während der Wechseljahre bedingt, gibt es Therapiemöglichkeiten, beispielsweise über eine Hormonersatztherapie oder die Behandlung mit Minoxidil. Beide Optionen sollten Sie vorher mit einem Arzt besprechen. Auch Rezilin kann hier auf pflanzlicher Basis bei Haarausfall helfen.

Ernährungsumstellung

Wenn es aufgrund einer Mangelernährung zum Haarausfall gekommen ist, kann eine gezielte Diät helfen. Eisen, die B-Vitamine und Vitamin C sind besonders wichtig für ein gesundes Haarwachstum. Sie fördern die Wachstumsphase und verhindern so, dass das Haar ausfällt oder immer dünner wird. Auch ausgewählte Nahrungsergänzungsmittel wie Zink, Pantothensäure und Biotin können das Haar kräftigen und zu Glanz verhelfen.

Hausmittel

Es gibt auch zahlreiche Hausmittel, die gegen Haarausfall in den Wechseljahren helfen sollen. Folgende Hausmittel werden dabei häufig erwähnt:


  • Rosmarinöl
  • Koffein
  • Zwiebelsaft
  • Antioxidantien, wie Flavonoide in Äpfeln, Zimt, Kakao oder Trauben

Hilft Homöopathie gegen Haarausfall in den Wechseljahren?

homöopathie

Homöopathische Mittel sollen die natürlichen Heilungsprozesse des Körpers stimulieren und das Gleichgewicht wiederherstellen. Es gibt verschiedene homöopathische Mittel, von denen angenommen wird, dass sie bei der Behandlung von Haarausfall während der Wechseljahre wirksam sind. Dazu gehören:


  • Sepia
  • Phosphor
  • Thuja
  • Natrum muriaticum


Es ist wichtig zu betonen, dass die Homöopathie als ganzheitlicher Ansatz für die Gesundheitsfürsorge betrachtet werden sollte. Sie sollte in Verbindung mit anderen Therapien, wie beispielsweise einer Umstellung der Ernährung und der Anwendung topischer Produkte, verwendet werden, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Es wird empfohlen, sich stets an einen qualifizierten Homöopathen zu wenden.

Optimale Haarpflege in den Wechseljahren: So stärken Sie ihre Haare

Die richtige Haarpflege kann dazu beitragen, die Vitalität der Haare zu erhalten und für optisch schöneres und dichteres Haar sorgen. Durch folgende Tipps können Sie Ihre Haare in den Wechseljahren optimal pflegen und die Haare stärken. Dadurch kann der Haarausfall reduziert werden.

Haare nicht täglich waschen

An erster Stelle sollten Sie die Haare nicht täglich waschen. So vermeiden Sie, dass das Haar austrocknet und übermäßig viel Talg produziert. Bei der Wahl der Haarpflege sollten Sie möglichst auf milde Shampoos ohne Silikone zurückgreifen. Die Silikone legen sich wie eine Schicht auf das Haar, wodurch die Nährstoffe langfristig nicht mehr in das Haar gelangen können. Naturkosmetik und silikonfreie Shampoos sind hier eine gute Option.

Schonendes Styling

Hitze strapaziert bekanntermaßen die Haare. Verzichten Sie daher wenn möglich auf häufiges oder zu heißes Föhnen und reduzieren Sie den Einsatz von hitzebasierten Stylingprodukten wie Lockenstäben und Glätteisen. Auch Haargummis bzw. das häufige Tragen eines straffen Pferdeschwanzes oder Sleek-Buns sollten vermieden werden. Die Haare brechen so schneller ab und die Haarwurzeln können durch die Spannung geschädigt werden. Lässt sich das Styling mit Hitze nicht vermeiden, ist ein Hitzeschutz unerlässlich.

Schonendes Haare bürsten

Entgegen der Vermutung ist regelmäßiges Bürsten kein Problem und stattdessen sogar förderlich. Die Durchblutung der Kopfhaut wird angeregt, was sich positiv auf die Haarwurzeln auswirkt. Eine große Rolle spielt die Qualität der Bürste. Am besten eignen sich abgerundete Borsten aus Holz. Bei einer günstigen Haarbürste sind die Borsten oft minderwertig, wodurch die Haare eher geschädigt werden. Das schonende Bürsten hat dann eine ähnliche Wirkung wie eine Kopfmassage.


Wie lange dauert der Haarausfall in den Wechseljahren?

Nachdem der Körper die hormonellen Veränderungen der Wechseljahre durchlaufen hat, besteht in einigen Fällen die Möglichkeit, dass die Haare wieder nachwachsen. Die Dauer des Haarausfalls in den Wechseljahren variiert individuell bei Frauen. Es kann einige Wochen, mehrere Monate oder sogar Jahre andauern.

Erfahrungsberichte zu Haarausfall in den Wechseljahren

Viele Frauen fühlen sich mit dem Problem des Haarausfalls in den Wechseljahren alleine und möchten deshalb manchmal Erfahrungsberichte und Lösungen von Leidensgenossen lesen. Um Ihnen die mühevolle Suche im Internet zu ersparen, haben wir hier einige Erfahrungsberichte zusammengetragen:


  • “Mein Haarausfall war auch vor Jahren extrem.Ich habe an zehn Tagen jeden Tag mindestens Hundertzwanzig Haare gezählt,die sind alle ausgegangen.Irgendwann habe ich zu zählen aufgehört.Habe dann Monate lang Zinktabletten genommen.Ich musste Geduld haben,heute habe ich wieder eine Löwenmähne.Das hat sich wieder reguliert,die Haare sind etwas dünner,aber genug auf dem Kopf.”

  • “Ich nehme täglich Schüßler Salze und zwar Nr 1 und Nr 11. Es gibt diese Salze in verschiedenen Stärken ( Potenzen ). Bei D6 genügen zwei Tabletten von jeder Sorte, bei D12 nehme ich jeweils vier. Es hat eine Weile gedauert, aber mein Haarausfall ist sozusagen weg.”

  • “Ich habe auch gerade eine Phase mit heftigem Haarausfall gehabt - habe mir biotin aus dem Supermarkt geholt und nach knapp 2 Monaten war der Spuk vorbei. Ich glaube aber, dass es nicht so sehr am Biotin gelegen hat, sondern eine Phase war, hormonell bedingt oder aber auch Herbst/Winter-Symptom”

Welche weiteren Ursachen kann es für Haarausfall geben?

Nicht nur während der Wechseljahre stellt sich der Hormonhaushalt einer Frau um. Neben hormonellen Schwankungen und genetischer Veranlagung, gibt es noch weitere ausschlaggebende Ursachen für den Haarausfall bei Frauen. Folgende Ursachen müssen dabei in Betracht gezogen werden:

Hormonelle Schwankungen

Hormonell bedingter Haarausfall tritt neben den Wechseljahren oft auch nach einer Schwangerschaft auf oder nach dem Absetzen der Antibabypille. Auch hier führt der schwankende Östrogenspiegel dazu, dass die männlichen Hormone Überhand nehmen und die Haare ausdünnen oder ausfallen.

Ernährung

Neben hormonellen und genetischen Ursachen kann auch die Ernährung ein Auslöser für Haarausfall sein. Eine ausgewogene Ernährung ist die Grundvoraussetzung für gesundes, kräftiges Haar. Die Haarfollikel und Haarwurzeln benötigen viele Nährstoffe. Bei einem Nährstoffmangel reduziert sich der Wachstumszyklus des Haars, wodurch es schneller ausfällt und immer dünner wird. Besonders wichtig für die Haargesundheit sind Eisen, B-Vitamine (besonders Biotin), Zink und Vitamin C.

Stress

Stress und psychische Belastung können einen diffusen Haarausfall auslösen. Hier fällt das Haar gleichmäßig auf dem ganzen Kopf aus. Meist handelt es sich hierbei um ein vorübergehendes Phänomen. Ist die Ursache beseitigt, stoppt auch das Ausgehen der Haare.

Übergewicht

In einer Studie fand man heraus, dass Übergewicht beziehungsweise ein BMI über 25 ein statistisch signifikanter Faktor bei dem Haarausfall in den Wechseljahren ist. Diese Frauen litten demnach stärker unter Haarausfall als andere.

Erkrankung

Zuletzt kann Haarausfall auch ein Hinweis auf eine Erkrankung sein. Beispielsweise sind Schilddrüsenerkrankungen oft ursächlich für starken Haarausfall. Liegt hingegen ein kreisrunder Haarausfall vor, bei dem die Haare schubweise in kreisrunden Stellen ausfallen, handelt es sich oftmals um eine Autoimmunerkrankung.

Fazit

Haarausfall in den Wechseljahren ist mehr als nur ein ästhetisches Anliegen – es ist eine Erfahrung, die Frauen auf verschiedenen Ebenen betrifft. Dieser Prozess kann nicht nur körperlich, sondern auch emotional herausfordernd sein. Manche Frauen verlieren durch den Haarausfall ihr Selbstbewusstsein und rutschen im schlimmsten Fall sogar in eine Depression. Es ist klar, dass es keine universelle Lösung für den Haarausfall in den Wechseljahren gibt. Jede Frau erlebt diese Phase individuell und unterschiedlich, dementsprechend sind auch die Wege, mit dem Haarausfall umzugehen, verschieden. Von medizinischen Ansätzen bis hin zu natürlichen Pflegeprodukten gibt es zahlreiche Strategien.


Letztendlich ist es wichtig zu betonen, dass Frauen, die mit Haarausfall in den Wechseljahren konfrontiert sind, nicht allein sind. Der Austausch von Erfahrungen und die Solidarität unter Frauen können eine wertvolle Stütze sein. Es lohnt sich, aktiv nach Unterstützung zu suchen, sei es in der eigenen Community, online oder durch professionelle Beratung. Die Vielfalt der Erfahrungen spiegelt wider, dass es kein "richtiges" oder "falsches" Vorgehen gibt, sondern dass jede Frau ihren eigenen Weg durch die Menopause geht.


Haben Sie weitere Tipps bei Haarausfall in den Wechseljahren? Berichten Sie davon in den Kommentaren!


QUELLEN

  • https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Haarausfall-bei-Frauen-was-wirklich-hilft-210722.html
  • Hanneken, S., Ritzmann, S., Nöthen, M.M. et al. Androgenetische Alopezie. Hautarzt 54, 703–712 (2003). https://doi.org/10.1007/s00105-003-0561-y
  • Raab W. (2012) Diffuser Haarausfall. In: Haarerkrankungen in der dermatologischen Praxis. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-20528-6_6
  • Stute, P., Beiglböck-Karau, L., Kleeschulte, K. et al. Androgenisierungserscheinungen in den Wechseljahren. Gynäkologe 41, 894 (2008). https://doi.org/10.1007/s00129-008-2210-0

Autorin Natalja Felsing

Natalja Felsing

Natalja ist Content- und Recherche-Expertin mit langjähriger Erfahrung im Beauty- und Gesundheitsbereich. Nicht nur privat setzt sie sich tagtäglich mit Themen wie Fitness, gesunder Ernährung, Schönheit und Anti-Aging auseinander, sondern auch beruflich. Seit Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Darmstadt recherchiert und verfasst sie seit mehreren Jahren Beiträge zu Themen rund um Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden - immer auf dem aktuellsten Stand der Forschung.