Haarwurzelentzündung an der Kopfhaut: Auslöser für Haarausfall?
Haarwurzelentzündung an der Kopfhaut: Auslöser für Haarausfall?
Redaktion, 26. Mai 2025

Eine Haarwurzelentzündung kann echt unangenehm werden.
Der Kopf juckt und um einige Stellen bilden sich rote Pünktchen auf der Kopfhaut. In diesem Fall liegt die Vermutung einer Haarwurzelentzündung nicht weit. Diese ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch das äußere Erscheinungsbild erheblich beeinträchtigen. Kann eine solche Entzündung auf der Kopfhaut etwa auch für kahle Stellen sorgen? Woran man eine Haarwurzelentzündung erkennt, was für Folgen sie bedeuten kann und wie man sie richtig behandelt, erklären wir im folgenden Artikel.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist eine Haarwurzelentzündung?
- An welchen Symptomen erkennt man eine Haarwurzelentzündung?
- Verursacht eine Haarwurzelentzündung Haarausfall?
- Wie behandelt man eine Haarwurzelentzündung an der Kopfhaut?
- Welche Hausmittel helfen bei einer Haarwurzelentzündung an der Kopfhaut?
- Was tun bei Haarwurzelentzündung im Intimbereich?
- Fazit

FORSCHUNG
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Was ist eine Haarwurzelentzündung?
Wenn die Kopfhaut plötzlich spannt, juckt oder sich kleine rote Knötchen rund um die Haare bilden, kann eine Entzündung der Haarwurzel dahinterstecken. Diese oft unterschätzte Hautreaktion ist nicht nur unangenehm, sondern kann im schlimmsten Fall sogar den Haarwuchs beeinträchtigen.
Eine Haarwurzelentzündung, auch bekannt als Follikulitis, beschreibt eine Reizung oder Infektion des Haarfollikels. Das ist die kleine Öffnung in der Haut, aus der das Haar wächst. Besonders häufig tritt diese Entzündung an der Kopfhaut auf, kann aber auch im Gesicht, an den Beinen oder im Intimbereich vorkommen.
Auslöser sind meist Bakterien wie Staphylokokken, die durch winzige Verletzungen oder eine gereizte Haut eindringen. Doch auch Pilze, eingewachsene Haare oder eine Überreaktion auf bestimmte Pflegeprodukte können die Entzündung begünstigen. Gerade bei empfindlicher Haut oder nach der Rasur ist das Risiko erhöht.
Typisch sind kleine rötliche Pusteln oder Knötchen direkt an der Haaröffnung. Diese können jucken, schmerzen oder sich entzünden. Bleibt die Reaktion unbeachtet oder kehrt sie regelmäßig zurück, kann sie langfristig sogar den Haarwuchs schädigen.
An welchen Symptomen erkennt man eine Haarwurzelentzündung?
Dass etwas mit der Kopfhaut nicht stimmt, merkt man meist recht schnell. Eine Haarwurzelentzündung macht sich häufig durch sehr typische Anzeichen bemerkbar. Die Beschwerden können von Person zu Person unterschiedlich stark ausgeprägt sein, doch bestimmte Symptome treten besonders häufig auf.
Gereizte Stellen und Rötungen
Juckreiz und Brennen
Kleine Knötchen oder eitrige Pünktchen
Verkrustungen und vereinzelter Haarverlust
Verursacht eine Haarwurzelentzündung Haarausfall?
Eine gereizte Kopfhaut ist bereits unangenehm genug. Wenn jedoch die Entzündung tiefer geht, betrifft sie nicht nur die Haut, sondern auch die Struktur, aus der jedes einzelne Haar wächst: den Haarfollikel. Genau hier entsteht das eigentliche Problem. Denn wenn sich die Haarwurzel entzündet, kann das auf Dauer zu Haarausfall führen.
Der Haarfollikel ist wie eine winzige Tasche, in der das Haar verankert ist. Wird dieser Bereich durch Bakterien, Pilze oder Reibung gereizt, kann sich eine sogenannte Haarfollikelentzündung entwickeln. Das Immunsystem reagiert auf die Reizung mit einer Entzündung, um den Erreger zu bekämpfen – dabei wird aber oft auch die empfindliche Haarstruktur geschädigt.
Wird der Haarfollikel durch die Entzündung dauerhaft geschädigt, kann das Haar dort nicht mehr gesund nachwachsen. In akuten Fällen fällt das Haar bereits während der Entzündung aus, bei wiederkehrenden Entzündungen bleibt es sogar dauerhaft aus. So kann aus einer zunächst harmlos wirkenden Reizung ein ernstzunehmender Grund für Haarausfall werden.
Wie behandelt man eine Haarwurzelentzündung an der Kopfhaut?
Je früher man die Entzündung an der Haarwurzel in den Griff bekommt, desto geringer ist das Risiko für dauerhaften Haarausfall. Für die Behandlung einer Haarwurzelentzündung stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung – von medizinischen Präparaten bis hin zu sanfter Pflege.
Kopfhaut sanft reinigen
Entzündungshemmende Produkte
Ärztliche Therapie
Richtige Pflege
Welche Hausmittel helfen bei einer Haarwurzelentzündung an der Kopfhaut?
Nicht jede Haarwurzelentzündung muss sofort mit Medikamenten behandelt werden. In leichten Fällen oder als unterstützende Maßnahme können Hausmittel eine gute Möglichkeit sein, die Beschwerden auf natürliche Weise zu lindern. Viele dieser Mittel wirken entzündungshemmend, beruhigen die Kopfhaut und fördern die Heilung.
Kamillenspülung
Apfelessig
Teebaumöl
Aloe Vera
Heilerde
Was tun bei Haarwurzelentzündung im Intimbereich?
Eine Haarwurzelentzündung im Intimbereich ist nicht nur unangenehm, sondern auch ein heikles Thema, über das nur ungern gesprochen wird. Dabei kommt sie häufiger vor, als man denkt. Durch Rasur, enge Kleidung oder starkes Schwitzen entstehen dort besonders leicht kleine Reizungen, die sich schnell zu schmerzhaften Entzündungen entwickeln können. Der empfindliche Bereich reagiert besonders sensibel auf Bakterien oder Reibung – deshalb ist hier besondere Vorsicht gefragt.
Häufig bemerken Betroffene kleine, rote Knoten oder Pusteln rund um die Haarwurzeln. Diese Stellen können schmerzen, jucken oder spannen. In manchen Fällen treten sogar leichte Schwellungen oder Eiterbildung auf. Wichtig ist: Auch wenn der Drang groß ist, sollte man die Stellen nicht ausdrückenoder kratzen. Dadurch verschlimmert sich die Entzündung meist und Bakterien können noch tiefer eindringen. Lieber sollte man folgendermaßen vorgehen:
Sanfte Pflege und Hygiene:
Im ersten Schritt sollte man die betroffene Region möglichst sauber und trocken halten. Milde Waschlotionen ohne Duftstoffe und lauwarmes Wasser reichen in der Regel aus, um die Haut sanft zu reinigen. Nach dem Waschen sollte der Bereich vorsichtig trocken getupft und auf aggressives Reiben mit Handtüchern verzichtet werden.
Auf Rasur verzichten:
Auch wenn die Rasur zur gewohnten Pflege gehört: Während einer Haarwurzelentzündung sollte man dem Intimbereich eine Pause gönnen. Jede Rasur reizt die Haut zusätzlich und kann die Heilung verzögern oder neue Entzündungen verursachen. Besser ist es, zu lockerer Baumwollunterwäsche zu greifen und möglichst luftige Kleidung zu tragen.
Bei stärkeren Beschwerden zum Arzt:
Wenn sich die Entzündung nicht innerhalb weniger Tage bessert, sich weiter ausbreitet oder Fieber auftritt, sollte man ärztlichen Rat einholen. Gerade im Intimbereich ist es wichtig, mögliche Infektionen frühzeitig zu behandeln. In solchen Fällen kann eine gezielte Behandlung mit Salben oder Antibiotika notwendig sein.
Fazit
Eine Haarwurzelentzündung ist zwar meist harmlos, kann aber unangenehme Beschwerden verursachen, wenn sie unbehandelt bleibt. Ob an der Kopfhaut oder im Intimbereich: Frühzeitiges Erkennen und die richtige Pflege sind entscheidend, um Schlimmeres zu verhindern. Eine tiefe Entzündung kann dafür sorgen, dass an dieser Stelle kein Haarwuchs mehr stattfinden kann. Wer seine Kopfhaut sanft pflegt und Hausmittel gezielt einsetzt, kann die Heilung unterstützen. Bei anhaltenden Beschwerden sollte jedoch ein Arzt aufgesucht werden, um sowohl dem Haarausfall vorzubeugen als auch das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern.
QUELLEN
- Jesús Luelmo-Aguilar, Mireia Sàbat Santandreu: Folliculitis: recognition and management, Mai 2004, PMID: 15554731 DOI: 10.2165/00128071-200405050-00003
- L. Lugović-Mihić, F. Barisić, V. Bulat, M. Buljan, M. Situm, L. Bradić, J. Mihić: Differential diagnosis of the scalp hair folliculitis, 2011 Sep, PMID: 22384776
