Haare schneller wachsen lassen mit diesen 7 Hausmitteln
Haare schneller wachsen lassen mit diesen 7 Hausmitteln
Redaktion, 21. Juni 2021

Schnell lange Haare bekommen? Mit diesen Tipps klappt es!
Rapunzel, lass dein Haar herunter! Lange Haare sind für viele Frauen ein Schönheitsideal. Anders als im Märchen ist die gesunde, lange Mähne aber meist nicht so leicht zu erreichen. Spliss, trockene Kopfhaut und Haarbruch stehen dem im Weg. Und ein Fehler, den viele machen: den Friseurbesuch meiden. Schließlich soll das mühsam gewachsene Haar ja nicht direkt wieder abgeschnitten werden. Doch wie schnell wachsen Haare eigentlich und kann man Haare schneller wachsen lassen? Mit diesen Tipps kommen Sie dem Traum der Haarmähne garantiert näher!

FORSCHUNG
Haarausfall bei Frauen: Dieses Hausmittel hilft
Anstelle den Haarausfall mit verschreibungspflichtigen Mitteln zu bekämpfen, die starke Nebenwirkungen haben, vertrauen viele Betroffene auf die Kraft der Hausmittel. Richtig ausgewählt und angewendet können Hausmittel wirksame Helfer im Kampf gegen das dünner werdende Haar sein.
Der Wachstumszyklus der Haare
Der Wachstumszyklus wird von unserer Genetik bestimmt. Wie lange die einzelnen Phasen andauern und wie oft eine Haarwurzel sie durchläuft, ist bei jedem Menschen individuell. So unterscheidet sich dementsprechend auch die maximal zu erreichende Haarlänge von Mensch zu Mensch.
Die Unterschiede im Wachstumszyklus der Haare sind meist nur geringfügig, beispielsweise unterscheidet sich europäisches von asiatischem oder afrikanischem Haar.
Fällt ein Haar aus, wächst an dieser Stelle im Normalfall ein neues nach. Bis dahin vergehen rund 6 bis 12 Wochen.
Der Lebenszyklus eines Haares hat 3 Phasen. Jedes Haarfollikel kann dabei in der Regel 10 bis 30 Zyklen durchlaufen, bis er kein neues Haar mehr bilden kann.
Phase 1: Wachstumsphase (Anagenphase)
Es bilden sich neue Haarwurzeln im Follikel und die Haare werden in der aktiven Wachstumsphase länger und dicker. Die Anagenphase dauert beim menschlichen Kopfhaar etwa 2 bis 6 Jahre. Etwa 85 % der Haare auf der Kopfhaut befinden sich in der Wachstumsphase.
Phase 2: Übergangsphase (Katagenphase)
Während der Übergangsphase, die etwa 2 bis 3 Wochen andauert, wird die Zellteilung eingestellt. Die Nährstoffversorgung der Haarwurzel wird eingestellt, wodurch diese sich verkürzt und am Ende der Phase verhornt. In dieser Katagenphase befindet sich circa 1 % der Haare.
Phase 3: Ruhephase / Ausfallphase (Telogenphase)
In der letzten Phase, der Telogenphase, stellt sich die Stoffwechselaktivität des Haarfollikels ein. Das Haar verkümmert daher und fällt aus. Zwischen 8 und 14 Prozent der Kopfhaare befinden sich für etwa 3 Monate in dieser Ruhephase. Im Anschluss bildet die Haarmatrix ein neues Haar, welches das alte Haar aus dem Follikel heraus schiebt, sodass dieses ausfällt. Der Haarzyklus beginnt nun von vorn bei der Wachstumsphase.
Wie schnell wachsen Haare?
Im Durchschnitt wachsen Haare etwa 1 bis 1,5 Zentimeter pro Monat, das entspricht rund 12 bis 15 Zentimeter im Jahr. Das jeweilige Haarwachstum ist abhängig vom Alter, dem Hormonstatus und auch der ethnischen Zugehörigkeit. Beispielsweise wächst asiatisches Haar schneller als das von Afrikanern.
Auch die Jahreszeiten wirken sich auf das Haarwachstum aus. Im Sommer verläuft der Haarwachstumszyklus schneller als im Winter. Nachts wachsen Haare außerdem langsamer als tagsüber.
Ebenso beeinflusst das Geschlecht das Haarwachstum: Männer haben im Vergleich meist dichtere Haare und ein schnelleres Haarwachstum.
Wachsen dunkle Haare schneller als helle Haare?
Es ist ein weit verbreiteter Mythos, dass dunkle Haare schneller als helle Haare wachsen. Diese Annahme stimmt aber nicht. Die Haarfarbe wirkt sich nicht auf den Wachstumszyklus oder das Haarwachstum aus. In der Regel sind dunkle Haare lediglich etwas dicker als helle und neigen nicht so stark zu Haarbruch. Dadurch entsteht vermutlich der Eindruck, dass sie einen aktiveren Haarwuchs haben.
Haarwachstum beschleunigen mit diesen 7 Hausmitteln & Tipps
Die schlechte Nachricht vorweg: Der natürliche Haarwachstumszyklus lässt sich nicht beeinflussen und die Wachstumsphase somit auch nicht verlängern. Das heißt aber nicht, dass man das Haarwachstum nicht unterstützen oder die Bildung neuer Haare nicht anregen kann. Wer weiß, was gesund wachsendes Haar braucht, kann es gezielt unterstützen.
Gesunde Ernährung
Gesunde, schöne Haare kommen von innen! Eine ausgewogene Ernährung versorgt die Haarwurzeln mit essentiellen Mineralstoffen und Vitaminen. Liegt hingegen ein Nährstoffmangel vor, kann es dazu kommen, dass die Haare an Glanz verlieren, trocken werden oder sogar ausfallen. Besonders wichtig für die Haare sind: Biotin, Proteine, Zink, Omega-3-Fettsäuren, Selen und Vitamin C.
Biotin (Vitamin B7): Biotin schützt das Haar vor dem Ausfallen. Wird das Haar dünner, bricht zunehmend ab oder verliert an Glanz, kann Biotin helfen. Auch an der Keratinsynthese ist es beteiligt. Viel Vitamin B ist in Spinat, Pilzen und Hülsenfrüchten, Eiern und Milchprodukten enthalten.
Proteine: Hauptbestandteil menschlicher Haare ist das Keratin. Proteine gelten als Grundlage für die Produktion von Keratin. Gute Proteinquellen sind Linsen- und Hülsenfrüchte, weißes Fleisch, Quark und Joghurt.
Zink & Selen: Zink aktiviert den Zellstoffwechsel und kann die Nährstoffversorgung der Haarwurzeln anregen. Die Haare werden so gestärkt. Außerdem ist Zink an der Keratin-Produktion beteiligt. Auch Selen unterstützt den Körper bei der Bildung von essentiellen Proteinen.
Omega-3-Fettsäuren: Die Fettsäuren regen die Durchblutung an, sorgen für volleres Haar und schützen vor dem Ausfall der Haare. Besonders viele Omega-3-Fettsäuren sind in fettigem Fisch (Lachs), Leinsamen und Walnüssen enthalten.
Vitamin C: Vitamin C hilft nicht nur gegen Falten, sondern stärkt dank seinen vielzähligen Antioxidantien auch die Haarwurzeln und sorgt so für gesundes, kräftiges Haar. Viel Vitamin C ist in Paprika, Zitrusfrüchten, aber auch Brokkoli und Beeren.
Kopfmassagen
Die sanfte Massage ist für viele eins der Highlights eines Friseurbesuchs. Dabei sollte die Kopfmassage auch in den Alltag integriert werden, um gesunde Haare zu fördern. Schon 5 bis 10 Minuten reichen aus, um die Durchblutung anzuregen, wodurch die Nährstoffversorgung in den Haarfollikeln verbessert wird. Die Haare wachsen so gesünder nach. Zusätzlich verringert sich durch die Kopfmassagen auch Stress, der sich negativ auf das Haarwachstum auswirkt.
Wer nicht die Finger benutzen möchte, kann auch auf eine sogenannte Massage-Spinne zurückgreifen. Einfach die Kopfhaut in sanften, kreisenden Bewegungen massieren. Dabei immer nur leichten Druck ausüben.
Tipp: Unter der Dusche ist die Massage zeitsparend und effektiv - Reste von Styling-Produkten oder überschüssiger Talg werden besonders gründlich entfernt.
Bürsten
Regelmäßiges Bürsten, am besten 30 bis 40 Bürstenstriche am Tag, hat einen ähnlichen Effekt wie die Kopfmassage. Die Durchblutung der Kopfhaut wird auch hier verbessert und die Nährstoffversorgung angekurbelt.
Zusätzlich gelangt das natürliche Haarfett (Sebum) durch das Bürsten in die Längen und sorgt so dafür, dass die Haare geschmeidig bleiben und weniger anfällig für Haarbruch sind. Die Haare sollten von der Haarwurzel bis hin zu den Spitzen gebürstet werden, am besten mit einer Bürste mit natürlichen Borsten.
Regelmäßiges Spitzenschneiden
Für viele Frauen steht der Friseurbesuch langen Haaren im Weg. Schließlich erreichen die Haare dann nie die gewünschte Länge, wenn sie immer wieder abgeschnitten werden. Aber: Regelmäßiges Spitzenschneiden vermeidet Haarbruch und Spliss. Beides wirkt sich negativ auf das gesunde Wachstum der Haare aus.
Außerdem wachsen die Haare mindestens einen Zentimeter pro Monat, wer spätestens alle 3 Monate zum Friseur geht und 1 Zentimeter abschneiden lässt, hat trotzdem an Länge dazugewonnen. Nicht zuletzt sehen die Haare durch das Schneiden deutlich gesünder und voller aus.
Die richtige Pflegeroutine
Wie die Haut, müssen auch die Haare gepflegt werden. Damit die Haare nicht nur lang, sondern auch gesund sind, sollte die Haarpflege nicht vernachlässigt werden. Mit der richtigen Pflege wird Spliss vermieden und die Nährstoffversorgung bis in die Spitzen gewährleistet.
Die Haare sollten grundsätzlich mit lauwarmem Wasser gewaschen werden. Heißes Wasser greift den natürlichen Schutzfilm der Haare an und reizt die Kopfhaut. Regelmäßige Spülungen und Haarmasken versorgen die Haare mit wichtigen Nährstoffen und versiegeln die äußerste Schicht der Haare. Sie wirken glättend und sorgen für Glanz.
Nach dem Waschen die Haare nicht mit einem Handtuch trocken rubbeln. Stattdessen trocken tupfen und bestenfalls ein weiches Baumwollshirt benutzen, um das Abbrechen der Haare zu verhindern.
Auf Hitze sollte nicht nur beim Waschen, sondern auch beim Styling verzichtet werden. Das Föhnen, Glätten oder Arbeiten mit dem Lockenstab strapaziert die Haare und die Kopfhaut. Haarbruch wird dadurch gefördert. Wer nicht auf das Styling verzichten möchte, sollte auf niedriger Temperatur föhnen und glätten und zusätzlich Hitzeschutz-Produkte verwenden.
Auch Pferdeschwänze, Dutts oder geflochtene Zöpfe können das Haar mit der Zeit schädigen und begünstigen Haarbruch. Streng gebunden kann es sogar zum mechanisch bedingten Haarausfall kommen! Um die Haare zu schützen, sollten sie die meiste Zeit offen getragen werden.
Nicht zuletzt schädigt auch das Haarefärben, insbesondere Blondieren die Haare. Viele Haarfarben enthalten Ammoniak als Bleichmittel, was die Haare stark austrocknet.
Wertvolle Öle für das Haarwachstum
Bestimmte Öle wie Rizinusöl, Olivenöl oder Kokosöl wirken sich positiv auf die Haargesundheit aus, indem sie das Haar mit Nährstoffen versorgen und die Kopfhaut pflegen. Sie eignen sich vor allem in der Anwendung als Intensivmaske oder in Verbindung mit einer Kopfmassage.
Rizinusöl ist reich an Omega-6-Fettsäuren und Vitamin E. Es unterstützt eine gesunde Kopfhaut und kräftigt die Haarwurzeln. Dadurch wird das Haarwachstum gefördert. Olivenöl wirkt dem Haarausfall aufgrund von Nährstoffmangel entgegen und kann womöglich ein Hormon hemmen, das für Haarausfall verantwortlich ist.
Kokosöl versorgt Haare und Kopfhaut intensiv mit Feuchtigkeit und liefert ebenfalls wichtige Nährstoffe, die direkt in das Haar eindringen können.
Öle als Kur sollten 1- bis 2-mal wöchentlich angewendet werden. Auch die Rezilin Basilikum-Extrakt Haarkur eignet sich, um die Haare zu stärken und zu pflegen. Im besten Fall sollten sie über Nacht einwirken, jedoch mindestens für 2 Stunden. Danach gründlich mit einem milden Shampoo auswaschen.
Auf Seide schlafen
Seide kann über Nacht für schöne Haare sorgen! Ein Kissenbezug aus Seide oder Satin fühlt sich nicht nur weich auf der Haut an, sondern schützt auch die Haare vor Spliss. Normale Kissenbezüge sorgen mit ihrer rauen Oberfläche dafür, dass empfindliche Haare strapaziert werden und eher abbrechen. Seide hingegen ist äußerst sanft zum Haar und durch die glatte Oberfläche wird schädigende Reibung verhindert.
Mythos: Haare schneiden nach dem Mondkalender?
Einige schwören darauf: die Mondphasen beeinflussen das Haarwachstum. Dem Mythos zufolge wachsen Haare bei abnehmendem Mond langsamer und bei zunehmendem Mond schneller. Während der zunehmende Mond kräftigend und aufbauend wirken soll, reinigt der abnehmende Mond. Der Vollmond wirkt sich besonders stark auf die Haare aus. Die Haare erscheinen nach dem Schneiden voller und gesünder und wachsen langsamer nach.
Diese Annahmen sind wissenschaftlich nicht bewiesen. Es konnte nicht belegt werden, dass Haare schneller, langsamer oder voller nachwachsen, wenn sie nach dem Mondkalender geschnitten werden.
QUELLEN
- Antwerpes, F. (2018, 10. Januar). Haarzyklus. DocCheck Flexikon. https://flexikon.doccheck.com/de/Haarzyklus
- Trüeb, R. M. (2013). Wie Nahrungsergänzungsmittel auf Haare und Nägel wirken. ästhet dermatol kosmetol 5, 14–16. https://doi.org/10.1007/s12634-013-0656-0
