Schuppen auf der Kopfhaut: Diese 7 Hausmittel helfen sofort!
Redaktion, 10. NOVEMBER 2022 | aktualisiert am 10.01.2024
Bei manchen Menschen fällt das ganze Jahr über Schnee - aber nicht draußen, sondern auf dem Kopf. Betroffene schämen sich oft für ihre Kopfschuppen. Sie erwecken oftmals einen ungepflegten Eindruck, obwohl die meisten gar nichts dafür können und gerade wegen der Schuppen sehr viel Wert auf die Pflege der Kopfhaut legen. Die lästigen weißen Flocken können nicht nur das ästhetische Erscheinungsbild beeinträchtigen, sondern auch zu Juckreiz und Unbehagen führen. Statt jedoch sofort auf chemische Produkte zurückzugreifen, die oft aggressive Inhaltsstoffe enthalten, können Hausmittel der Retter in der Not sein und das Schuppenproblem beseitigen. In diesem Artikel werden wir sieben effektive Hausmittel vorstellen, die auf sanfte Weise helfen können, Schuppen zu bekämpfen und die Kopfhaut zu beruhigen. Entdecken Sie natürliche Alternativen, die nicht nur sofortige Linderung bieten, sondern auch langfristig für eine gesunde Kopfhaut sorgen können.
FORSCHUNG
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Was sind Schuppen?
Hautschuppen sind etwas vollkommen normales. Jeder Mensch verliert tagtäglich eine ganze Menge davon, ohne es überhaupt zu merken. Das liegt daran, dass sich die Haut zyklisch ca. alle 4 Wochen erneuert und alte, abgestorbene Hautschuppen abgestoßen werden - so auch auf der Kopfhaut.
Schuppen sind nichts anderes als tote Hautzellen der Hornschicht, also der obersten Hautschicht. Die Hautschüppchen sind grundsätzlich harmlos, bei einigen Menschen entstehen aus unterschiedlichen Gründen aber besonders viele Kopfschuppen. Diese sind dann deutlich im Haaransatz und den Längen in Form von kleinen weißen Flocken sichtbar.
Was sind die Ursachen von Schuppen?
Schuppen hat jeder Mensch, doch in einem gesunden Umfang sind die Hautzellen nur selten auf dem Kopf erkennbar. Sind die Haare mit Schüppchen übersät, liegt ein Problem vor und für dieses Problem kommen verschiedene Ursachen in Frage.
Hormonelle Veränderungen
Wenn Schuppen vorher nie ein Thema waren und nun plötzlich auftreten, dann kann das ein Indiz für eine hormonelle Veränderung sein. Fettige Schuppen treten z.B. häufig bei Pubertierenden auf. Das liegt daran, dass die Talgproduktion in dieser Lebensphase Fahrt aufnimmt durch die männlichen Hormone Testosteron und Dihydrotestosteron. Infolgedessen wird besonders viel Talg über die Poren in der Kopfhaut abgesondert. Dadurch fettet die Kopfhaut schnell nach und das führt vermehrt zu fettigen Kopfschuppen.
Trockene Kopfschuppen hingegen sind bei vielen Frauen in den Wechseljahren ein Problem. In dieser Phase sinkt der Östrogenspiegel ab. Östrogene sind wichtig für die Durchfeuchtung der Haut, da sie die Bildung Kollagen und Hyaluronsäure stimulieren. Sinkt der Anteil der weiblichen Hormone plötzlich ab, wird die Kopfhaut anfälliger für Trockenheit und damit auch für Schuppenbildung. Das betrifft z.B. auch Frauen nach der Geburt, da der Hormonspiegel durcheinander gerät.
Stress
Stress setzt das Stresshormon Cortisol frei. Unter den Stressreaktionen des Körpers leidet auch die Haut. Einerseits kurbelt Stress die Talgproduktion an. Dadurch fettet die Kopfhaut stärker nach und es entstehen gelbliche Fettschuppen. Andererseits kann Stress auch das Gegenteil bewirken. Andauernder Stress greift die Hautbarriere an. Dadurch verliert die Haut Feuchtigkeit und trocknet aus. Auf der Kopfhaut führt das zu Juckreiz und Schüppchenbildung.
Falsche Pflege
Schuppen auf der Kopfhaut sind in vielen Fällen das Resultat falscher Pflege oder Überpflegung. Oft reagiert die Kopfhaut sehr empfindlich auf die in Shampoos enthaltenen Tenside. Sie greifen die Schutzbarriere der Haut an und trocknen die Kopfhaut aus, insbesondere wenn das Haar täglich gewaschen wird. Spezielle Anti-Schuppen Shampoos, die eigentlich von Schuppen befreien sollen, verursachen oftmals noch mehr Schuppen. Auch zu heißes Waschen, heißes Föhnen und Stylingprodukte wie Haarspray greifen die Kopfhaut bei täglicher Anwendung an und verstärken die Schuppenbildung.
Ernährung
Die Art und Weise, wie man sich ernährt, hat auch Auswirkungen auf die Schuppenbildung. Eine reichhaltige und ausgewogene Kost mit essentiellen Vitaminen trägt zu einer gesunden und gut durchfeuchteten Kopfhaut bei. Eine einseitige und vitaminarme Kost hingegen fördert eine trockene Kopfhaut und damit auch die Entstehung einer schuppigen Kopfhaut. Wenn wichtige Nährstoffe fehlen, verlangsamen sich Erneuerungsprozesse und Stoffwechselprozesse. Feuchtigkeit aus der Haut geht verloren und immer mehr Hautschuppen lösen sich und rieseln vom Kopf.
Krankheiten
Schuppen können auch im Zuge verschiedener Erkrankungen entstehen. Bei fettigen Schuppen gepaart mit einer nässenden und fettigen Kopfhaut sowie Juckreiz handelt es sich in vielen Fällen um eine Pilzinfektion. Schuld daran ist ein Hefepilz, der natürlicherweise auf der Haut vorkommt. Gerät die Haut aus dem Gleichgewicht, vermehrt sich der Pilz und führt zu Beschwerden wie z.B. Schuppen. Auch andere Hauterkrankungen wie z.B. Neurodermitis oder Schuppenflechte verursachen starke Schuppenbildung.
Zudem können innere Erkrankungen wie z.B. Schilddrüsenstörungen die Haut verändern und Schüppchen auf der Kopfhaut entstehen lassen. Auch Haarausfall ist dann keine Seltenheit.
Was ist der Unterschied zwischen fettigen und trockenen Schuppen?
Schuppen sind nicht gleich Schuppen. Spricht man von Schuppen, denken die meisten als erstes an die kleinen weißen Schüppchen, die im Haar verteilt sind und bei jeder Bewegung auf die Schultern fallen. Doch es gibt auch fettige Schuppen, die ganz anders behandelt werden müssen, als trockene Schuppen.
Trockene Schuppen
Trockene Schuppen sind die Art von Schuppen, die in der Werbung für Anti-Schuppen Shampoos abgebildet werden. Das sind abgestorbene, trockene Hautzellen, die sehr klein sind. Trockene Schuppen sind meist im gesamten Haar verteilt und gehen oft mit Symptomen wie einer trockenen Kopfhaut, Juckreiz und Spannungsgefühlen am Haaransatz einher. Fährt man mit den Fingern durch Haar, rieseln die trockenen Schüppchen herunter.
Um trockene Schuppen zu bekämpfen, benötigt die Kopfhaut Feuchtigkeit.
Fettige Schuppen
Fettige Schuppen unterscheiden sich ganz deutlich von trockenen Schuppen. Bei fettigen Schuppen handelt es sich um größere Hautfetzen, die gelblich und nass erscheinen. Sie befinden sich auf der Kopfhaut und sind im Gegensatz zu trockenen Haarschuppen nur selten im gesamten Haar verteilt. Die öligen Flocken entstehen aufgrund einer Störung der Talgproduktion. Es entsteht übermäßig viel Hautfett, das den idealen Nährboden für Hefepilze bietet. Fettige Schuppen treten daher oft zusammen mit einer Pilzinfektion der Kopfhaut auf. Fährt man sich durchs Haar, bleiben die gelblichen Schüppchen eher im Haar kleben, anstatt auszufallen.
Schuppen und juckende Kopfhaut bekämpfen mit diesen 7 Hausmitteln
Bei Schuppen greifen viele Betroffene zunächst zu namhaften Anti-Schuppen Shampoos aus der Drogerie. Schließlich sind sie extra für die Anwendung bei Schuppen gedacht und helfen. Oder nicht? Leider helfen solche Shampoos nur in den wenigsten Fällen und verstärken die Symptome im schlimmsten Fall. Wer seine Kopfhaut schonen und sie von Schuppen befreien möchte, kann es mit Hausmitteln versuchen.
Haferflocken
Das Getreide ist eine wahre Nährstoffbombe. Haferflocken enthalten zahlreiche Mineralien und Spurenelemente, die die Kopfhaut versorgen und beruhigen. Außerdem enthält das Hausmittel Schleimstoffe, die in Verbindung mit Wasser aufquellen und eine feuchtigkeitsspendende Wirkung entfalten. Zugleich haben die Flocken eine peelende Wirkung und tragen tote Hornzellen ab.
Um trockene Schuppen auf der Kopfhaut loszuwerden, kann eine Maske aus Haferflocken behilflich sein. Dafür werden eine Handvoll feine Flocken mit etwas Milch oder Wasser zu einer Paste verrührt und anschließend in die Kopfhaut einmassiert. Nach rund 15 Minuten wird alles mit lauwarmem Wasser ausgespült. Das kann 3-4 Mal wöchentlich wiederholt werden.
Apfelessig
Apfelessig ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Außerdem hat der Fruchtessig einen sauren pH-Wert, der sich bei Schuppenbildung vorteilhaft auswirken kann. Der Unterschied zum neuronalen pH-Wert der Haut sorgt dafür, dass die Verbindungen zwischen den Hornzellen aufgeweicht werden. Dadurch werden die abgestorbenen Hautschüppchen abgelöst. Auch überschüssiger Talg wird mit Hilfe von Apfelessig von der Kopfhaut entfernt, was fettige Schuppen beseitigt.
Zur einfachen Anwendung bei Schuppen wird aus 2 EL Apfelessig und 1 Liter Wasser eine Haarspülung gemixt. Diese wird dann über die Kopfhaut gegossen und bei Bedarf etwas einmassiert. Ausspülen ist nicht notwendig.
Eigelb
Eigelb ist ein hervorragendes Hausmittel, um trockenen Schuppen entgegenzuwirken und die Kopfhaut zu pflegen. Das Eigelb enthält wichtige Aminosäuren, unzählige Vitamine und gesunde Fettsäuren. All diese Stoffe spenden der Kopfhaut Feuchtigkeit und stärken die natürliche Hautbarriere, was vor allem bei trockenen Schuppen sehr hilfreich ist.
Für die Anwendung bei Schuppen wird das Eigelb entweder pur oder mit etwas Honig oder Wasser und Haferflocken vermischt regelmäßig in die Kopfhaut einmassiert. Anschließend sollte die Paste mindestens 15-20 Minuten einwirken. Wichtig: Das Eigelb nur mit kühlem oder kaltem Wasser ausspülen, sonst gerinnt es und ist nur schwer aus dem Haar zu bekommen.
Joghurt
Joghurt kommt zur Pflege der Haut in Gesichtsmasken häufig zum Einsatz. Joghurt hat feuchtigkeitsspendende und beruhigende Eigenschaften. Das Milchprodukt enthält Milchsäurebakterien, die den Schutzmantel der Haut stärken und zugleich ein natürlicher Feuchthaltefaktor der Haut sind. Dadurch können trockene Schuppen auf der Kopfhaut reduziert werden.
Zur Anwendung auf der Kopfhaut wird das Hausmittel pur oder gemischt mit Honig oder Olivenöl intensiv in die Kopfhaut einmassiert. Nach rund 20 Minuten kann die Paste ausgespült werden. Joghurt kann mehrmals pro Woche zur Bekämpfung der Schuppen angewendet werden und pflegt zugleich das Haar.
Öle
Zur Pflege der Kopfhaut dürfen natürlich reichhaltige Öle nicht außer Acht gelassen werden. Wertvolle pflanzliche Öle sind z.B. Jojobaöl, Arganöl und Olivenöl. Auch Haaröle wie Rezilin sind bestens geeignet. Sie alle sind reich an Fettsäuren, Antioxidantien und Vitaminen, die die Kopfhaut nähren und mit langanhaltender Feuchtigkeit versorgen. Außerdem wirken sie beruhigend auf eine gereizte Kopfhaut und lindern dadurch den Juckreiz bei trockenen Schuppen.
Bevor das Öl der Wahl - am besten kaltgepresst und aus biologischem Anbau - in die Kopfhaut einmassiert wird, sollte die Kopfhaut angefeuchtet werden. Das Öl schließt das Wasser auf der Haut ein und verhindert so, dass es wieder verdunstet. Trägt man das Öl auf trockene Kopfhaut auf, kann das auf Dauer Feuchtigkeit entziehen. Am besten lässt man das Öl über Nacht einwirken und wäscht es mit einem milden Shampoo aus.
Bei fettigen Schuppen ist das ätherische Öl Teebaumöl das Mittel der Wahl. Es wirkt talgregulierend, antibakteriell und pilzhemmend. Man kann das Öl direkt ins Shampoo träufeln oder mit Wasser verdünnt als Rinse verwenden.
Aloe Vera
Aloe Vera gilt als ein wahres Beauty-Allheilmittel. Neben zahlreichen heilenden Eigenschaften zeigt diese Pflanze auch eine positive Wirkung gegen Schuppen. Sie reguliert den pH-Wert der Kopfhaut, spendet Feuchtigkeit und fördert sogar das Haarwachstum. Tragen Sie das Gel der Aloe Vera großzügig auf die Kopfhaut auf und lassen Sie es am besten über Nacht einwirken. Nach der Einwirkzeit spülen Sie das Gel gründlich aus.
Backpulver
Backpulver ist nicht nur in der Küche ein vielseitiger Helfer, sondern erweist sich auch als wohltuendes Mittel für die Kopfhaut. Nach dem Haarewaschen können Sie eine großzügige Menge Backpulver auf Ihre Kopfhaut geben und es gründlich einmassieren. Spülen Sie das Backpulver anschließend mit lauwarmem Wasser aus, ohne die Verwendung eines Shampoos. Diese Anwendung fungiert als sanftes Peeling, das abgestorbene Hautschuppen entfernt und überschüssigen Talg absorbiert.
Sollte man Schuppen weg kratzen?
Die Antwort ist hier ein klares Nein! Auch wenn Schuppen oft mit trockener Haut und Juckreiz einhergehen und die Versuch zu kratzen sehr groß ist, muss man diesen Reflex unter Kontrolle bekommen. Dies kann man durch eine Kopfmassage oder Ablenkung erreichen. Denn wenn man versucht die Schuppen wegzukratzen, dann kratzt man dadurch die Kopfhaut auf und Bakterien, Viren oder Pilze haben die Möglichkeit in die Haut zu gelangen. Dadurch können Entzündungen entstehen und das Schuppen-Problem kann noch größer werden.
Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?
Bei übermäßiger Schuppenbildung, die weder durch Apothekenprodukte noch Hausmittel wirksam behandelt werden kann, ist es ratsam, professionelle medizinische Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Da Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder Schuppenflechte mögliche Ursachen für Schuppenbildung sein können, ist es wichtig, die zugrunde liegenden Gründe zu klären. Eine Fachärztin oder ein Facharzt für Hautkrankheiten kann hierbei individuelle Lösungsansätze für das Problem vorschlagen.
Fazit
Schuppen sind ein unangenehmes Thema für Betroffene. Sie lassen sich kaum verstecken und lassen das Erscheinungsbild ungepflegt wirken - obwohl dem gar nicht so ist. Die Anwendung eines Anti-Schuppen Shampoo fällt für die meisten ernüchternd aus. Anstatt die Schuppen zu beseitigen, wird die Kopfhaut meist nur noch trockener. Eine günstigere und schonende Alternative dazu sind Hausmittel wie natürliche Öle, Eigelb und Joghurt. Sie spenden der Kopfhaut Feuchtigkeit und lösen die überschüssigen Hautzellen sanft ab. Das beugt der Schuppenbildung vor und pflegt die Kopfhaut auf natürliche Art und Weise. Schuppen sind jedoch in den meisten Fällen etwas vollkommen natürliches und jeder hat sie - in unterschiedlicher Ausprägung. Deshalb gilt als oberste Regel: Ruhig bleiben. Bei übermäßigem Ausmaß und keinerlei Aussicht auf Besserung empfiehlt es sich, einen Hautarzt nach Rat zu fragen.
Haben Sie weitere Tipps gegen Schuppen? Verraten Sie uns diese in den Kommentaren!
QUELLEN
- M Bährle-Rapp: Kopfschuppen. 2007.
- RM Trüeb: Kopfschuppen erfolgreich behandeln. 2009.
- RK Keragala, KS Kempitiya, K Kumara: A review on potential herbal treatments for 'dandruff'-the embarrassing scalp disorder. 2020.