Redensyl vs. Minoxidil: Was wirkt besser bei Haarausfall?

Redensyl vs. Minoxidil: Was wirkt besser bei Haarausfall?

Redaktion, 11. OKTOBER 2023

Redensyl vs. Minoxidil

Das Haarwuchsmittel Redensyl wird als besser verträgliche Alternative zu Minoxidil beworben.

Wenn das Haar immer dünner wird, schrillen die Alarmglocken. Vor allem Frauen erleben einen enormen Leidensdruck, wenn sich die Haarfülle plötzlich verändert und aus einem dicken Zopf ein dünnes Rattenschwänzchen wird. Woran das liegt, ist oft schwer zu entschlüsseln. Bis dieses Rätsel endgültig gelöst ist, muss eine Lösung her. In Sachen hair care greifen Betroffene gern zu natürlichen Mitteln, da Wirkstoffe wie Minoxidil oft Nebenwirkungen haben. Ein relativ neues, vielversprechendes Haarwuchsmittel ist Redensyl.

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FORSCHUNG

Haarausfall bei Frauen: Dieses Hausmittel hilft

Anstelle den Haarausfall mit verschreibungspflichtigen Mitteln zu bekämpfen, die starke Nebenwirkungen haben, vertrauen viele Betroffene auf die Kraft der Hausmittel. Richtig ausgewählt und angewendet können Hausmittel wirksame Helfer im Kampf gegen das dünner werdende Haar sein. 

Welche Ursachen kann Haarausfall haben?

Haarausfall ist weit verbreitet und nicht nur unter Männern ein Thema. Frauen leiden besonders stark, denn volles und langes Haar ist für viele ein wichtiges, äußerliches Attraktivitätsmerkmal. Für viele Betroffene wird die Suche nach der Ursache zum Spießrutenlauf, denn oft sind mehrere Auslöser miteinander verknüpft. Zu den häufigsten Ursachen von Haarausfall gehören:

Veranlagung

Haarausfall wird oft vererbt, insbesondere bei Männern. Der erblich bedingte Haarausfall ist auch bekannt als androgenetische Alopezie. Dabei reagieren die Haarfollikel empfindlich auf bestimmte Androgene (Hormone) und verkümmern. Das ist der Grund, warum die meisten Männer früher oder später ihr Kopfhaar verlieren.

Hormone

Hormonell bedingter Haarausfall ist vor allem bei Frauen ein großes Thema. Der Hormonspiegel unterliegt häufig Schwankungen, bedingt durch den Zyklus, Schwangerschaften oder die Wechseljahre. Der Abfall des Östrogenspiegels versetzt die Haarwurzeln vorzeitig in die Ruhephase. Die Folge: Das Haar fällt wenige Monate später verstärkt aus. 

Stress

Viele Menschen bemerken, dass ihnen unter Stress mehr Haare ausfallen. Stressbedingter Haarausfall wird auch als telogenes Effluvium bezeichnet. Stresshormone lösen entzündliche Vorgänge im Körper aus, die die Haarwurzeln angreifen und sie vorzeitig in den Ruhezustand versetzen. Die Haarwurzeln verkümmern allmählich und das Haar fällt schließlich aus.

Krankheiten

Haarausfall kann auch krankheitsbedingt sein. Grund dafür können z.B. Autoimmunerkrankungen wie Alopecia areata oder eine Fehlfunktion der Schilddrüse sein. Aber auch Hauterkrankungen wie Pilzinfektionen oder Ekzeme führen häufig zu vermehrtem Haarverlust.

Medikamente

Die Nebenwirkungen bestimmter Medikamente, wie Chemotherapie oder Medikamente zur Behandlung von Bluthochdruck, können Haarausfall verursachen. Auch die Einnahme von Antibiotika und Antidepressiva geht mitunter mit dem Verlust von Haaren einher.

Mangelzustände

Manchmal liegt die Ursache für den Haarausfall in einer einseitigen und vitalstoffarmen Ernährung. Damit das Haar gesund wachsen kann, benötigt es Vitamine, Mineralien und Spurenelemente. Fehlen sie, fehlt auch der Treibstoff für das Haarwachstum. Auch brüchiges und stumpfes Haar weist oftmals auf einen Vitaminmangel hin.

Alter

Zu guter Letzt spielt auch das Alter eine entscheidende Rolle. Den meisten wird aufgefallen sein, dass nur die wenigsten Senioren mit dichtem und langem Haar gesegnet sind. Mit zunehmendem Alter werden immer mehr Haarfollikel inaktiv, der Haarwachstumszyklus wird kürzer und das Haar wird dünner. Es fallen mehr Haare aus und weniger wachsen nach.

Was ist Redensyl?

Redensyl ist ein neuer, hormonfreier Wirkstoff, der zur Anwendung bei Haarausfall entwickelt wurde. Er gilt als Alternative zur Haartransplantation. Der Stoff findet u.a. in Shampoos, Seren und Haarwasser Anwendung. Genau genommen besteht der Wirkstoff Redensyl aus vier Hauptbestandteilen, die den Haarwuchs stimulieren sollen.


  • Dihydroquercetin-Glucosid (DHQG): Dieser Stoff ist eine pflanzliche, antioxidative Verbindung (Flavonoid) und auch bekannt unter dem Namen Taxifolin. DHQG ist für die Aktivierung der Stammzellen in den Haarfollikeln zuständig, was das Haarwachstum anregen und den Haarverlust verhindern soll.

  • Epigallocatechingallat-Glucosid (EGCG2): Dieser Bestandteil ist ebenfalls pflanzlicher Natur. Es handelt sich dabei um ein Polyphenol, also um einen sekundären Pflanzenstoff. EGCG2 wirkt antioxidativ. Das bedeutet, es macht freie Radikale unschädlich, um so die wachsenden Haare zu schützen.

  • Glycin: Glycin ist die kleinste vorkommende Aminosäure und übernimmt Funktionen eines Neurotransmitters. Sie hat eine Vielzahl wichtiger Funktionen im Körper und unterstützt u.a. die Entgiftung der Leber. Glycin ist außerdem an der Keratinbildung beteiligt und somit ein wichtiger Faktor beim Haarwachstum.

  • Zink: Das Spurenelement Zink wird für den Aufbau von gesunden Haaren benötigt. Es schützt die Haarwurzeln und aktiviert den Stoffwechsel.

Unser Tipp bei Haarausfall

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Wie wird Redensyl angewendet?

Redensyl ist ein Wirkstoff zur äußerlichen Anwendung bei Haarausfall. Es gibt unterschiedliche Haarprodukte, die Redensyl enthalten. So kann der Wirkstoff nach Belieben in die Haarpflege-Routine integriert werden. 

Redensyl-Shampoo

Ein Redensyl-Shampoo ist wohl die schlechteste Wahl im Hinblick auf die Effektivität. Das liegt daran, dass das Shampoo nach kurzer Zeit wieder ausgewaschen wird. Als Ergänzung zu einem anderen redensylhaltigen Produkt bietet sich ein Redensyl Shampoo aber durchaus an.

Redensyl-Serum

Ein Redensyl-Serum wird vor oder nach dem Waschen in die trockene Kopfhaut einmassiert. Seren sind in der Regel auf Wasserbasis. Das bedeutet, dass es nach dem Einwirken nicht zwangsläufig ausgewaschen werden muss, da es keine Rückstände hinterlässt. So kann das Serum besonders lange einwirken.

Redensyl-Haarwasser

Ein weiteres, redensylhaltiges Mittel gegen Haarausfall ist ein Haarwasser. Während ein Serum eine gelartige Konsistenz hat, ist ein Haarwasser wässrig. Damit können die Kopfhaut und das Haar sehr leicht gespült werden. Rückstände müssen und sollten nicht ausgewaschen werden, damit der Wirkstoff einwirken kann.

Redensyl-Haaröl

Einige Haaröle enthalten Redensyl als Wirkstoff. Ein Haaröl hat den Vorteil, dass es die Kopfhaut und das Haar zusätzlich pflegt und mit Vitaminen und Fettsäuren versorgt. Davon profitiert vor allem sprödes und pflegebedürftiges Haar. Diesen Effekt hat ein Haarwasser oder Serum nur bedingt.

Ist Redensyl gefährlich?

Bei Haarausfall ist vielen Betroffenen oft jedes Mittel recht, um das Problem zu beheben. Allerdings gibt es einige Haarwuchsmittel auf dem Markt, die schwerwiegende Nebenwirkungen bergen, wie z.B. Finasterid. Man sollte daher keineswegs blind zu vermeintlichen Wundermitteln greifen, sondern sich genau über die Risiken informieren.


Redensyl ist nicht verschreibungspflichtig. Der Wirkstoff gilt als sicher, wenn es gemäß den Anweisungen und Empfehlungen auf den Produktverpackungen verwendet wird. Es gibt keine Berichte über schwerwiegende gesundheitliche Risiken oder Gefahren im Zusammenhang mit der Anwendung von Redensyl.


Wie bei jedem kosmetischen Produkten kann es vereinzelt zu Hautreaktionen kommen. Dazu zählen Juckreiz, Rötungen und Ausschlag. Insbesondere wenn schon Allergien gegenüber anderen kosmetischen Produkten bekannt sind. Um das zu vermeiden, sollte das Produkt zuerst auf einer kleinen Hautstelle getestet werden. Treten innerhalb von 24 Stunden keine Irritationen auf, ist die Anwendung unbedenklich.

Wie sind die Erfahrungen mit Redensyl?

Die Erfahrungen mit Redensyl sind unterschiedlich. Bei jedem Menschen sind die Gründe für den Haarausfall unterschiedlich und damit schätzt jeder Anwender auch die Wirksamkeit von bestimmten Produkten anders ein. Es gibt Berichte von Nutzern, die positive Ergebnisse mit Redensyl erzielt haben. Es gibt auch Menschen, bei denen die Ergebnisse weniger zufriedenstellend waren.


Schenkt man den positiven Erfahrungen mit Redensyl Vertrauen, konnte der Wirkstoff folgende Effekte (in unterschiedlichem Maße) erzielen:


  • verbessertes Haarwachstum und dichteres Haar
  • reduzierter Haarverlust
  • kräftigeres Haar und weniger Haarbruch
  • neue Härchen an ausgedünnten Stellen

Es gibt auch negative Erfahrungsberichte, in denen die Anwender die Wirksamkeit kritisieren. Viele konnten auch nach mehreren Wochen Anwendung keine Verbesserung feststellen. Der Haarausfall blieb unverändert und dafür wird der oftmals hohe Preis für Redensyl-Produkte kritisiert.


Online wird man auf der Suche nach Erfahrungen schnell fündig. Hier ist eine Auswahl von Bewertungen unterschiedlicher Redensyl-Mittel:

Redensyl Erfahrung
Redensyl Erfahrung
Redensyl Erfahrung

Gibt es Studien, die die Wirksamkeit von Redensyl untersuchen?

Redensyl ist ein aufstrebender Wirkstoff, doch ohne wissenschaftliche Nachweise kann man sich nur auf Erfahrungsberichte von anderen Anwendern stützen. Die Studienlage bei Redensyl ist dünn, aber es gibt einige klinische Tests bzw. Studien, die die Wirkung untersucht haben. Repräsentativ sind nur wenige davon und es sind weitere Untersuchungen notwendig, um aussagekräftige Schlüsse ziehen zu können.

  • In einer in vitro Studie, die im Journal "Clinical, Cosmetic and Investigational Dermatology" veröffentlicht wurde, untersuchte man die Wirkung von Redensyl auf menschlichen Haarfollikelzellen im Labor. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Redensyl das Haarwachstum fördern kann, indem es die Aktivierung von Stammzellen in den Follikeln stimuliert.

  • Eine Vergleichsstudie, die im Journal of Cosmetology & Trichology veröffentlicht wurde, untersuchte die Wirkung von 5 %iger Minoxidil-Lösung und einem Gemisch aus Redensyl, Capixyl und Procapil bei 24 Männern, die unter androgenetischer Alopezie leiden. Dabei fand man heraus, dass die klinische Genesung bei der Anwendung der RCP-Kombination in Bezug auf das Haarwachstum besser ist, als bei der Anwendung von Minoxidil. 

  • Einige Hersteller von Haarpflegeprodukten, die Redensyl enthalten, haben klinische Studien durchgeführt, um die Wirksamkeit ihrer Produkte zu beweisen. Diese Studien zeigen oft, dass redensylhaltige Produkte das Haarwachstum verbessern können. Allerdings sind die Einsichten in diese Tests oft beschränkt. Damit lassen sich die Methoden nur schwer nachprüfen. Und auch die Testgruppen sind meistens sehr klein.

Redensyl vs. Minoxidil: Was ist die bessere Wahl bei Haarausfall? 

Redensyl vs Minoxidil

Online liest man oft davon, dass Redensyl die Alternative zu Minoxidil sein soll. Vergleichbar sind beide Wirkstoffe aber nur bedingt, denn bei Minoxidil handelt es sich um ein apothekenpflichtiges Arzneimittel, Redensyl hingegen ist ein pflanzenbasierter Wirkstoff. Beide Wirkstoffe haben ihre Vorteile und Nachteile.

Vorteile von Redensyl

  • Redensyl gilt als innovatives und fortschrittliches Mittel gegen Haarausfall, das auf natürlichen Komponenten basiert.
  • Der Wirkstoff zielt darauf ab, die Stammzellen in den Haarfollikeln zu aktivieren. Das kann Haarausfall nicht nur eindämmen, sondern auch den Haarwuchs unterstützen.
  • Für Redensyl sind keine Nebenwirkungen bekannt.

Nachteile von Redensyl

  • Die Bekanntheit von Redensyl hält sich bisher noch in Grenzen. Langzeitstudien zur Wirksamkeit sind begrenzt und es besteht noch viel Forschungspotenzial.
  • Die Qualität und Wirksamkeit von Produkten, die Redensyl enthalten, kann je nach Hersteller variieren.

Vorteile von Minoxidil

  • Es gibt zahlreiche Studien, die die Wirksamkeit von Minoxidil bei Haarausfall untersuchen und unter Beweis stellen.
  • Minoxidil verringert den Haarausfall nicht nur, sondern regt das Haarwachstum zugleich an.
  • Minoxidil ist von der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) für die Behandlung von androgenetischer Alopezie zugelassen.

Nachteile von Minoxidil

  • Minoxidil kann Nebenwirkungen wie Trockenheit, Juckreiz oder Hautausschläge auf der Kopfhaut verursachen. Der Wirkstoff ist außerdem bekannt für seine Erstverschlimmerung.
  • Um die positiven Resultate und die neu gewonnene Haardichte aufrechtzuerhalten, muss Minoxidil fortlaufend verwendet werden. Das gilt jedoch auch für andere Haarwuchsmittel.

Fazit: Ist Redensyl oder Minoxidil besser bei Haarausfall?

Bei der Suche nach einem passenden Haarausfall-Mittel wird man früher oder später vor die Wahl gestellt. Bewährt hat sich das apothekenpflichtige Minoxidil, das aber oft Nebenwirkungen auslöst. Darum suchen Betroffene nach einer besser verträglichen Alternative und stoßen dabei auf Redensyl. Welches Haarwuchsmittel die bessere Wahl ist, hängt davon ab, was den Haarausfall auslöst und worauf man selbst Wert legt. Die Wirksamkeit von Minoxidil bei erblich bedingtem Haarausfall wurde in zahlreichen Untersuchungen bewiesen. Bei Redensyl hingegen ist die Studienlage noch nicht überzeugend. Allerdings gilt der Wirkstoff als sehr gut verträglich. Es besteht auch die Möglichkeit, beide Mittel zu kombinieren. Welcher Stoff letztendlich besser wirkt, kann man nur durch einen Selbsttest herausfinden.

QUELLEN

  • A randomized, single-blinded, vehicle-controlled study of a topical active blend in the treatment of androgenetic alopecia. 2020. Abgerufen unter https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1111/dth.13734 am 11.10.2023.
  • A Comparative Study between Topical 5% Minoxidil and Topical “Redensyl, Capixyl, and Procapil” Combination in Men with Androgenetic Alopecia. 2019. Abgerufen unter https://ayeletgayer.com/wp-content/uploads/2021/10/RCP-Clinical-work.pdf am 11.10.2023.
  • A Comparative Study of Topical Procapil With Platelet-Rich Plasma Therapy Versus Topical Redensyl, Saw Palmetto, and Biotin With Platelet-Rich Plasma Therapy in the Treatment of Androgenetic Alopecia. 2023. Abgerufen unter https://assets.cureus.com/uploads/original_article/pdf/155356/20230607-28752-1btnh0t.pdf am 11.10.2023.

Autorin Natalja Felsing

Natalja Felsing

Natalja ist Content- und Recherche-Expertin mit langjähriger Erfahrung im Beauty- und Gesundheitsbereich. Nicht nur privat setzt sie sich tagtäglich mit Themen wie Fitness, gesunder Ernährung, Schönheit und Anti-Aging auseinander, sondern auch beruflich. Seit Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Darmstadt recherchiert und verfasst sie seit mehreren Jahren Beiträge zu Themen rund um Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden - immer auf dem aktuellsten Stand der Forschung.