Trockene Kopfhaut: Dieser Mangel ist schuld!
Redaktion, 09. September 2022
Es ist zum Verrücktwerden - eine trockene Kopfhaut ist für viele Menschen eine große Belastung. Der ständige Juckreiz und das permanente Spannungsgefühl auf dem Kopf sorgen für Unwohlsein und Anspannung. Vor allem in der kalten Jahreszeit haben viele Menschen mit Trockenheit und Kopfhautjucken zu kämpfen und wissen nicht, wie sie das störende Gefühl auf dem Kopf beheben können. Das kann nicht nur zu Wunden auf der Kopfhaut führen, sondern auch zu Haarausfall. Welche Ursachen sich hinter trockener Kopfhaut verbergen und mit welchen Hausmitteln man das Problem wieder in den Griff bekommt, lesen Sie in diesem Artikel.
Inhaltsverzeichnis
FORSCHUNG
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Welche Symptome weist eine trockene Kopfhaut auf?
Die Kopfhaut wird als trocken bezeichnet, wenn ihre Versorgung mit Feuchtigkeit oder Fett gestört ist. Dadurch gerät die natürliche Hautbarriere ins Ungleichgewicht und wird angreifbar. Feuchtigkeit aus dem Inneren der Haut verdunstet nach außen und verstärkt die Problematik. Solange die Schutzbarriere der Haut nicht wiederhergestellt wird, bleibt die trockene Kopfhaut bestehen und kann sich sogar verschlimmern.
Eine trockene Kopfhaut erkennt man an folgenden Symptomen:
- Spannungsgefühle in der Kopfhaut
- Rötungen auf der Kopfhaut
- Juckreiz, Brennen, Stechen
- trockene Schuppenbildung
- Entstehung von Wunden durch häufiges Kratzen
Was sind die Ursachen für eine trockene Kopfhaut?
Eine trockene Kopfhaut kann aus unterschiedlichen Gründen entstehen. Der Haut fehlt hierbei Feuchtigkeit, Talg oder beides. Um die Trockenheit auf dem Kopf richtig behandeln zu können, muss zunächst die Ursache ausfindig gemacht werden.
Veranlagung
Oft liegt bei Menschen mit trockener Kopfhaut eine Veranlagung dafür vor. In den Genen ist festgelegt, wie viel Talg die Haut eines Menschen produziert und wie hoch die Fähigkeit ist, Feuchtigkeit zu halten. Viele haben von Natur aus bereits eine empfindliche Kopfhaut, deren Gleichgewicht aufgrund von äußeren und inneren Einflüssen schnell kippt. Das wiederum führt zur Austrocknung.
Hormone
Die hormonelle Zusammensetzung im Körper spielt ebenfalls eine wesentliche Rolle bei trockener Kopfhaut. Für die Talgproduktion sind das männliche Geschlechtshormon Testosteron und seine aktive Form Dihydrotestosteron verantwortlich. Für eine pralle und gut durchfeuchtete Haut wiederum das weibliche Geschlechtshormon Östrogen. Vor allem Frauen in den Wechseljahren klagen über eine trockene Kopfhaut, denn ihr Östrogenspiegel sinkt und die Haut wird dünner und trockener. Eine trockene, juckende Kopfhaut kann auch nach der Schwangerschaft auftreten, da die Hormone durcheinandergeraten.
Anhaltender Stress
Andauernder psychischer und körperlicher Stress sind eine schwere Belastung für den Körper. Stress beeinträchtigt wichtige Stoffwechsel- und Immunprozesse und das wirkt sich negativ auf die Haut aus. Auch der Hormonhaushalt gerät aus dem Gleichgewicht und Entzündungsprozesse werden in Gang gesetzt. All diese Faktoren führen dazu, dass die Kopfhaut austrocknet.
Alter
Eine trockene Kopfhaut ist ein häufiges Symptom der Hautalterung. Viele Menschen über 50 - sowohl Männer als auch Frauen - klagen über den Feuchtigkeitsverlust auf dem Kopf und daraus resultierenden Juckreiz. Das hängt damit zusammen, dass im Alter die Talgproduktion eingeschränkt wird. Außerdem wird körpereigenes Kollagen und körpereigene Hyaluronsäure abgebaut - zwei wichtige Bestandteile, die den Feuchtigkeitshaushalt der Haut regulieren. Wenn sie fehlen, trocknet die Haut aus.
Tenside und häufiges Waschen
Zu den häufigsten Ursachen trockener Kopfhaut zählt das Haarwasch-Verhalten. Hierbei spielen die verwendeten Shampoos und die Häufigkeit eine Rolle. Viele Shampoos enthalten aggressive Tenside, die den gesamten Talg auf der Kopfhaut abwaschen und die Hautbarriere zerstören. Umso häufiger sie verwendet werden, desto stärker sind die Trockenheit und der Juckreiz ausgeprägt.
Auch häufiges Haarewaschen ist ein Risikofaktor für trockene Kopfhaut. Tägliches Waschen greift den Schutzmantel der Kopfhaut an und begünstigt einen Feuchtigkeitsverlust. Heißes Wasser trocknet die Haut zusätzlich aus.
Krankheiten
Wenn die Kopfhaut sich trocken, rau und schuppig anfühlt, dann können auch Krankheiten dahinter stecken. Verschiedene Hautkrankheiten wie z.B. Schuppenflechte führen zu einer Ekzembildung mit Juckreiz, Rötungen und Schuppenbildung. Aber auch Neurodermitis und Kontaktallergien kommen häufig als Ursache für eine trockene Kopfhaut in Frage.
Abgesehen von Hauterkrankungen ist eine Austrocknung der Kopfhaut oft das Symptom einer inneren Funktionsstörung. Mögliche Ursachen sind hierbei z.B. eine Schilddrüsenstörung oder Diabetes.
Trockene Kopfhaut: Habe ich einen Mangel?
Trockener Kopfhaut mangelt es an Feuchtigkeit und natürlichen Fetten - in der Hinsicht besteht definitiv ein Mangel. Und der Mangel an Talg und Feuchtigkeit kann durchaus durch einen Mangel an bestimmten Nährstoffen hervorgerufen werden. Meist treten in diesem Zusammenhang auch noch weitere Symptome auf wie z.B. eingerissene Mundwinkel, trockene Gesichtshaut und Erschöpfung.
Bei einer trockenen Kopfhaut könnte z.B. ein Mangel an B-Vitaminen vorliegen. Diese sind für die Zellerneuerung und die Kollagenproduktion der Haut wichtig. Somit tragen sie auch einen wesentlichen Teil zur Wasserspeicherung in den Hautzellen bei. Auch ein Mangel an Vitamin A kann sich durch Trockenheit und Juckreiz auf der Kopfhaut bemerkbar machen, denn das Vitamin ist an der Erhaltung einer gesunden Horn- und Lipidschicht beteiligt. Eine wichtige Rolle spielen auch die Spurenelemente Eisen, Zink und Biotin. Vor allem Frauen leiden häufig unter einem Eisenmangel, der mit verschiedenen Symptomen einhergeht und auch Trockenheit auf der Kopfhaut verursachen kann.
Habe ich Schuppen oder eine trockene Kopfhaut?
Eine trockene Kopfhaut wird häufig in Verbindung mit Schuppen gebracht. Allerdings sind Schuppen nicht zwangsläufig ein Symptom trockener Kopfhaut.
Trockene Schuppen: Wenn die Kopfhaut austrocknet und juckt, können sich die abgestorbenen und ausgetrockneten Hautschüppchen beim Kratzen lösen. Die Schuppen sind dann meist sehr klein und lassen sich leicht wegpusten. Allerdings tritt die Schüppchenbildung nicht bei jedem Menschen mit einer ausgetrockneten Kopfhaut auf.
Fettige Schuppen: Neben den trockenen Schuppen gibt es auch noch fettige Schuppen. Sie sind das Gegenteil trockener Schuppen und entstehen dann, wenn die Kopfhaut zu viel Talg produziert. Es entstehen ölig-gelbliche Ausflockungen auf der Kopfhaut, die auf dem Haar deutlich von Trockenheitsschuppen unterschieden werden können. Sie sind größer und anstatt sich im Haar zu verteilen, bleiben sie eher an der Kopfhaut kleben.
Mit diesen 4 Hausmitteln bekämpfen Sie trockene Kopfhaut
Wer unter einer trockenen Kopfhaut leidet, der hat sicher schon viele Mittel und Produkte aus der Drogerie und der Apotheke ausprobiert. Doch oft ist die Lösung viel naheliegender und schnell zur Hand - denn mit den richtigen Tipps aus Omas Trickkiste kann das Problem auch mit Hilfe von Hausmitteln, die in jedem Haushalt zu finden sind, gelöst werden.
Folgende Hausmittel eignen sich zur Pflege der trockenen Kopfhaut:
Tipp Nr. 1: Hausmittel Öl
Eine hervorragende Möglichkeit, der trockenen Kopfhaut genügend Feuchtigkeit zurückzugeben, sind Öle. Besonders gut eignen sich dafür Jojobaöl, Arganöl und Olivenöl. Hierfür wird 1 EL des Öls in die feuchte Kopfhaut eingerieben, am besten 2-3 Mal wöchentlich. Das Öl schließt das Wasser auf der Kopfhaut ein und versorgt sie so mit Feuchtigkeit. Gleichzeitig beugen die im Öl enthaltenen Antioxidantien Entzündungen vor und lindern Juckreiz und Rötungen.
Achtung: Wird das Öl auf die trockene Kopfhaut ohne vorheriges Anfeuchten aufgetragen, kann es die Trockenheit verschlimmern.
Tipp Nr. 2: Hausmittel Roggenmehl
Vom No-Poo-Trend haben die meisten sicher schon einmal gehört. Dabei werden Shampoo-Alternativen wie Roggenmehl benutzt, in erster Linie aus minimalistischen Gründen. Doch das Hausmittel eignet sich auch sehr gut zur Behandlung von trockener und schuppiger Kopfhaut.
Hierfür wird Roggenmehl und Wasser zu einer halbflüssigen Konsistenz verrührt und gründlich in die Kopfhaut einmassiert. Die Masse muss ca. 10 Minuten einwirken und wird anschließend ausgespült. Optional kann man die Haarwäsche mit einer Apfelessig Spülung abschließen. Danach kann das Haar wie gewohnt gebürstet und gestylt werden. Roggenmehl enthält zahlreiche Nährstoffe und bindet Feuchtigkeit. Auf diese Weise kann die trockene Kopfhaut gelindert werden.
Tipp Nr. 3: Hausmittel Teebaumöl
Das Hausmittel Teebaumöl hat viele gesundheitsfördernde Wirkungen. Das ätherische Öl ist nicht nur ein wirksames Anti-Pickel-Mittel, sondern hilft auch die Beschwerden einer trockenen, juckenden und schuppenden Kopfhaut zu lindern.
Teebaumöl hat eine beruhigende und antiseptische Wirkung und kann der Schuppenbildung vorbeugen. Am einfachsten ist die Anwendung, wenn man wenige Tropfen des Öls in ein pH-hautneutrales Shampoo zugibt und sich damit 1-2 Mal wöchentlich die Haare wäscht. Wichtig ist es, das Teebaumöl niemals pur oder zu hoch dosiert anzuwenden, denn das kann die Austrocknung verstärken.
Tipp Nr. 4: Hausmittel Honig
Ein weiterer Alleskönner in Sachen Hausmittel ist Honig. Wer unter einer ausgetrockneten und juckenden Kopfhaut leidet, der sollte es mit einer Honig-Maske probieren. Hierfür wird Honig großzügig auf der Kopfhaut verteilt und einmassiert. Um das Verteilen zu vereinfachen, kann der Honig mit etwas Wasser verrührt werden. Nach einer Einwirkzeit von mindestens 20 Minuten - besser noch über Nacht - wird der Honig wieder ausgewaschen.
Honig hat eine desinfizierende, feuchtigkeitsspendende und beruhigende Wirkung auf die trockene Kopfhaut. Dadurch können Juckreiz und Spannungsgefühle gemildert werden. Daher dient Honig auch als Inspiration und Inhaltsstoff für hautberuhigende und pflegende Kosmetikprodukte.
Wie beugt man einer trockenen Kopfhaut vor?
Eine trockene Kopfhaut entsteht häufig durch reizende Shampoos, häufiges Hitzestyling, Färben und unzureichende Pflege. Vor allem mit zunehmendem Alter benötigt die Kopfhaut deutlich mehr Zuwendung, um nicht auszutrocknen. Um einer trockenen Kopfhaut vorzubeugen, sollten Sie folgende Dinge beachten:
- Seltener Haarewaschen: Nicht nur Shampoo trocknet aus, sondern auch häufiges Waschen. Wer unter einer trockenen Kopfhaut leidet, sollte das Haar nur 1-2 Mal wöchentlich waschen, am besten mit lauwarmem und keinesfalls mit heißem Wasser.
- Milde Shampoos: Harsche Tenside in Shampoos machen das Haar zwar quietschsauber, entfernen aber jeglichen Talg und damit die schützende Schicht von der Kopfhaut. Besser sind Babyshampoo bzw. Shampoos für eine empfindliche Kopfhaut mit rückfettenden Wirkstoffen wie z.B. Urea geeignet. Der pH-Wert sollte 5,5 betragen, um den Säureschutzmantel der Kopfhaut aufrechtzuerhalten.
- Weniger Hitze: Hitze beim Föhnen und Stylen der Haare ist schädlich für die Kopfhaut. Sie trocknet aus und fängt an zu spannen. Aus diesem Grund sollte auf viel Hitzestyling und heißes Föhnen verzichten werden. Besser ist es, die Haare lufttrocknen zu lassen. Wenn es ohne Föhnen gar nicht geht, sollte unbedingt die niedrigste Stufe verwendet werden.
- Regelmäßig pflegen: Nicht nur die Haare brauchen Pflege, sondern auch die Kopfhaut. Darum sollte man ihr ein Mal wöchentlich eine Rezilin-Ölhaube aus dem Extrakt der Basilikum-Pflanze oder eine Aloe-Vera-Maske gönnen. Das bringt die Hautbarriere in Balance, spendet Feuchtigkeit und beugt Irritationen sowie Trockenheit vor. Das Jucken auf der Kopfhaut gehört so schnell der Vergangenheit an.
- Gesund leben: Eine ausgewogene Ernährung, Bewegung und ausreichend Flüssigkeit haben einen großen Einfluss auf die Kopfhaut und die Haare. Ein gesunder Lebensstil gewährleistet funktionierende Regenerations- und Stoffwechselprozesse und damit auch die Funktion aller wichtigen Organe - so auch der Haut.
Fazit
Eine trockene Kopfhaut kann jeden betreffen. Den Kampf gegen dieses Problem muss man nicht unbedingt mit Mitteln aus der Apotheke oder Drogerie führen. Schon einfache Hausmittel helfen dabei, die gereizte und juckende Kopfhaut zu beruhigen und ihr die notwendige Feuchtigkeit zurückzugeben.
Damit das Gleichgewicht auf der Kopfhaut nicht erneut kippt, sollte das Haar seltener und mit milden Produkten gewaschen werden. Regelmäßige Haarmasken mit Ölen und weniger Hitze können ebenfalls einen großen Unterschied bewirken.
QUELLEN
- Wolfgang Raab: Haarpflege. 2012.
- Cozzio, A: Häufigste Ursache für krankhafte Schuppen ist ein Hefepilz. 2010.
- Ramon Grimalt: A Practical Guide to Scalp Disorders. 2007.