No-Poo Methode: Wie sind die Erfahrungen?
Redaktion, 24. MAI 2023 | aktualisiert am 17.01.2024
Weniger ist mehr - das ist die Devise von immer mehr Menschen. Vor allem in der Haut- und Haarpflege geht der Trend in Richtung Natürlichkeit und weniger Chemie. Während die einen deshalb auf naturkosmetische Produkte zurückgreifen, gehen andere einen radikaleren Schritt und verzichten ganz auf künstliche Produkte. Statt mit Shampoo werden die Haare stattdessen mit natürlichen Mitteln gewaschen. Daraus resultierte der "No-Poo"-Trend, also “No Shampoo". Der No-Poo-Trend ist noch immer heiß diskutiert und sorgt für gespaltene Meinungen. Erfahren Sie in diesem Blogartikel, was es mit dem Shampoo-Verzicht auf sich hat und nach welcher Anleitung Sie die Methode selbst einmal ausprobieren können. Außerdem werden wir Sie über die Erfahrungen anderer Tester des Trends informieren.
Inhaltsverzeichnis
- Was versteht man unter der No-Poo Methode?
- Für wen ist die No-Poo Methode geeignet?
- Was sind die Vorteile und Nachteile der No-Poo Methode?
- Wie sind die Erfahrungen mit der No-Poo Methode?
- Stinken die Haare bei der No-Poo Methode?
- Hat man fettige Haare bei der No-Poo Methode?
- Mit welchen Mitteln kann man bei der No-Poo Methode die Haare waschen?
- No-Poo Methode: Einfache Anleitung für Anfänger
- Wie lange dauert es, bis sich die Haare an die No-Poo Methode gewöhnt haben?
- Fazit
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Was versteht man unter der No-Poo Methode?
Bei der No-Poo Methode handelt es sich um einen Haarpflege-Trend, der vollkommen im Sinne der Nachhaltigkeit steht. “No-Poo” steht dabei für “No shampoo” - also “kein Shampoo”. Anstatt Shampoo zum Waschen der Haare zu verwenden, werden alternative Methoden und Produkte eingesetzt, um das Haar zu reinigen.
Die No-Poo Methode basiert auf der Idee, dass herkömmliche Shampoos chemische Inhaltsstoffe enthalten, die das Haar und die Kopfhaut austrocknen und die natürlichen Öle des Haares entfernen. Das kann zu Problemen wie trockenem und brüchigem Haar, juckender Kopfhaut und fettigen Haaren infolge einer übermäßigen Talgproduktion führen.
Stattdessen setzen Anhänger der No-Poo Methode auf natürlichere und schonendere Methoden, um ihr Haar zu pflegen. Dazu gehören beispielsweise die Verwendung von Hausmitteln wie Roggenmehl, Natron (Backpulver) oder Apfelessig. No-Poo wird auch extremer praktiziert, indem das Haar lediglich mit Wasser gewaschen wird und der natürliche Talg bis zur nächsten Wäsche durch Bürsten im gesamten Haar gleichmäßig verteilt wird.
Die No-Poo Methode hat das Ziel, das Gleichgewicht der Talgproduktion auf der Kopfhaut wiederherzustellen, die Schutzbarriere der Haut aufzubauen und das Haar weich, glänzend und gepflegt aussehen zu lassen. Außerdem soll diese Technik dabei helfen, die Häufigkeit des Haarewaschens zu verringern.
Für wen ist die No-Poo Methode geeignet?
Die No-Poo Methode ist grundsätzlich für jeden Menschen geeignet. Der Haartyp spielt dabei keine Rolle. Sowohl Menschen mit lockigem Haar als auch mit glatten Haaren können die No-Poo Methode nutzen. Vor allem bei Locken und krausem Haar ist die No-Poo Methode sehr beliebt, denn hier sorgen gewöhnliche Shampoos häufig für Trockenheit, Glanzlosigkeit und Haarbruch.
Auch bei Menschen mit einer sensiblen Kopfhaut kann der Verzicht auf Shampoo Vorteile mit sich bringen. Harsche Tenside, Duftstoffe und Konservierungsmittel lösen häufig Juckreiz aus und zerstören die Hautbarriere. No-Poo kann dabei helfen, die Kopfhaut zu beruhigen und Austrocknung vorzubeugen.
Die No-Poo Methode ist außerdem für all die geeignet, deren Haar nicht in bester Verfassung ist. Ist das Haar durch Hitze, Färben oder chemische Behandlungen geschädigt, ist ein schonender Umgang erforderlich. Herkömmliche Shampoos trocknen das Haar zusätzlich aus und machen es brüchig. Verzichtet man darauf, wird das Haar durch den Talgfilm geschützt. Das Haar kann gesund und stabil nachwachsen und sich von den Strapazen erholen.
No-Poo ist vor allem bei Menschen beliebt, die im Sinne der Nachhaltigkeit leben. No-Poo steht in engem Zusammenhang mit No waste - also “kein Müll”. Wer keine Shampoos verwendet, produziert weniger Müll und schützt zugleich die Umwelt. Es gelangen weniger Schadstoffe und Mikroplastik ins Grundwasser und auch auf die Haut und in den Körper.
Was sind die Vorteile und Nachteile der No-Poo Methode?
Die No-Poo Methode ist ein kontrovers diskutiertes Thema. Es gibt zahlreiche Menschen, die überzeugt davon sind und deren Kopfhaut und Haar sich durch diese Art der Haarwäsche zum Besseren gewandelt hat. Andere hingegen können der Methode trotz langer Testphase nichts abgewinnen. Teilweise hat sich ihr Haarzustand sogar verschlechtert. Wie viele andere Trends in der Haarpflege hat auch die No-Poo-Methode ihre Vor- und Nachteile.
Vorteile der No-Poo Methode
- Gesündere Haare und Kopfhaut: Durch den Verzicht auf herkömmliches Shampoo, das oft aggressive chemische Inhaltsstoffe enthält, kann die natürliche Balance der Haare und der Kopfhaut wiederhergestellt werden. Das trägt zu gesundem und widerstandsfähigem Haar bei.
- Weniger Chemikalien und Umweltauswirkungen: Shampoos enthalten oft Chemikalien wie Sulfate, Parabene und Silikone, die sowohl für die Haare als auch für die Umwelt schädlich sein können. Durch die No-Poo Methode reduziert man den Einsatz solcher Chemikalien und verringert somit potenzielle negative Auswirkungen auf die Umwelt.
- Kosteneinsparungen: Natürliche Mittel zur Haarwäsche zu verwenden, kann Kosten einsparen. Ein qualitativ hochwertiges Shampoo und ein passender Conditioner kann teuer sein und insbesondere bei langem Haar und häufigem Haarewaschen entstehen so auf Dauer recht hohe Kosten. No-Poo reduziert diesen Kostenfaktor.
Nachteile
- Übergangsphase: Beim Umstieg auf die No-Poo Methode wird die Übergangsphase für viele zur größten Herausforderung. Während dieser Zeit passen sich die Haare an die neue Pflegeroutine an und können fettig, strähnig oder ungewohnt aussehen. Es kann einige Zeit dauern, bis sich das Haar an die natürliche Pflege gewöhnt hat und bei manchen Haartypen kommt dieser Punkt nie.
- Anpassung der Haarroutine: Die No-Poo Methode erfordert auch eine Anpassung der gewohnten Haarroutine. Um mit dem neuen Haargefühl umzugehen, sind auch neue Produkte und Stylingtechniken notwendig. Das heißt auch, verschiedene Dinge auszuprobieren und zu experimentieren.
- Nicht für jeden geeignet: Die No-Poo Methode ist nicht für jeden Haartyp oder Zustand geeignet. Einige Menschen haben möglicherweise spezifische Haarprobleme oder -bedürfnisse, die eine individuell angepasste Pflegeroutine erfordern. Wenn die Methode mehr Nachteile als Vorteile bringt, ist es nicht die richtige Wahl für das eigene Haar.
Wie sind die Erfahrungen mit der No-Poo Methode?
Die meisten Leute informieren sich bei Trend-Themen gerne über Erfahrungen anderer Tester, bevor sie sich an etwas Neues rantrauen. Dies ist auch beim “No-Poo” Trend der Fall. Bevor man über mehrere Tage einen ungepflegten Look in Kauf nimmt, möchte man meistens gerne wissen, ob sich das überhaupt rentiert. Deshalb haben wir für Sie ein paar Erfahrungsberichte aus dem Netz zusammengetragen:
- “Mein Vater macht das schon seit Jahrzehnten, also die Haare nur mit Wasser waschen und einmal die Woche mit Shampoo. Er hat sie früher jeden Tag mit Shampoo gewaschen und sie waren direkt am nächsten Tag vor dem Waschen wieder fettig und das hat ihn so gestört, dass er das dann durchgezogen hat. Anfangs, so die ersten 2/3 Wochen sah er echt schlimm aus und seitdem kann ich nicht sagen, wann der Shampootag ist, weil seine Haare überhaupt nicht mehr fetten oder so aussehen.”
- “Ich verwende seit Anfang Dezember letztes Jahr nur noch Roggenmehlshampoo und mal ein Zitronenwasser als Spülung.. es klappt nach wie vor super und ich bin mehr als zufrieden damit. Meine Haare wasche ich 1x pro Woche, mal mit Roggenmehl, mal nur mit Wasser (wie ich grad Zeit habe) und spüle vllt 1x pro Monat mit Zitronenwasser nach.”
- “Am Anfang war es ziemlich hart, weil die Haare mindestens 2 Monate lang total fettig waren. Außerdem gibt es bei uns tierisch viel Kalk im Wasser. Jedenfalls hatte sich aber die Optik bis Juni dann schön entwickelt. Viel viel Volumen, gar kein Fett mehr”
Stinken die Haare bei der No-Poo Methode?
Viele Menschen berichten von einem unangenehmen Geruch der Haare bei der No-Poo Methode. Dies liegt daran, dass der Kopf Talg produziert und sich ohne gründliche Reinigung zusätzlich Schmutz und Schweiß in den Haaren sammelt. Dies kann man verhindern, indem man auch bei der No-Poo Methode darauf achtet, die Haare gründlich zu waschen. Welche Mittel dabei helfen können, erfahren Sie in einem der nächsten Kapitel.
Hat man fettige Haare bei der No-Poo Methode?
Zu Beginn der Umstellungsphase lassen sich fettige Haare bei der No-Poo Methode leider nicht vermeiden. Durch die radikale Umstellung wird mehr Talg produziert, dadurch werden die Haare schnell fettig. Das liegt daran, dass die Ölproduktionsdrüsen der Kopfhaut sich ausgleichen und an die Umstellung gewöhnen - denn durch Weglassen der Schadstoffe werden sie nicht mehr gehemmt. Wer das Gefühl und Aussehen fettiger Haare gar nicht ertragen kann, der kann seine Haare mit Natron oder Roggenmehl waschen, dies entzieht den Talg aus den Haaren.
Mit welchen Mitteln kann man bei der No-Poo Methode die Haare waschen?
Natron (Backpulver)
Apfelessig
Roggenmehl
Aloe Vera Gel
Rhassoul-Ton
No-Poo Methode: Einfache Anleitung für Anfänger
Wie lange dauert es, bis sich die Haare an die No-Poo Methode gewöhnt haben?
Fazit
QUELLEN
- A. Cline, L.N. Uwakwe, A.J. McMichael: No sulfates, no parabens, and the “no-poo” method: a new patient perspective on common shampoo ingredients. 2018.
- K. Diekmann, P. Jany, H. Lipp-Thoben, D Lück et al.: Haarreinigung und Haarpflege. 2005.