Haarausfall nach Schwangerschaft: Wie sind die Erfahrungen?

Haarausfall nach Schwangerschaft: Wie sind die Erfahrungen?

Redaktion, 03. Dezember 2021 | aktualisiert am 12.01.2024

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Was hilft gegen Haarausfall nach der Schwangerschaft?

Wohingegen die Haare während der Schwangerschaft oft kräftiger werden und gesund glänzen, ist nach der Geburt des Kindes leider meist das Gegenteil der Fall: Haarausfall nach Schwangerschaft ist ein Problem, von dem viele Frauen betroffen sind. Das Glück, das mit dem Neugeborenen einhergeht, wird dadurch meist geschmälert. Eine Schwangerschaft verändert den Körper einer Frau demnach wortwörtlich von den Zehen bis in die Haarspitzen. Die Mamis leiden unter dem Haarverlust und es stellt sich die Frage: Wann hört das endlich wieder auf? In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf dieses Phänomen, erkunden mögliche Ursachen und teilen Erfahrungen von Frauen, die mit postpartalem Haarausfall konfrontiert wurden. Denn oft sind es die persönlichen Geschichten, die Licht auf ein Thema werfen und anderen Frauen helfen können, mit diesem Aspekt der Mutterschaft umzugehen. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum Haarausfall nach der Geburt und verraten in diesem Artikel einige Tipps und Tricks, wie er sich verringern lässt!

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Anstelle den Haarausfall mit verschreibungspflichtigen Mitteln zu bekämpfen, die starke Nebenwirkungen haben, vertrauen viele Betroffene auf die Kraft der Hausmittel. Richtig ausgewählt und angewendet können Hausmittel wirksame Helfer im Kampf gegen das dünner werdende Haar sein. 

Warum hat man während der Schwangerschaft besonders schöne Haare?

Die Schwangerschaft ist für die werdenden Mamas mit einer großen Hormonumstellung verbunden, ähnlich wie auch während der Pubertät oder der Wechseljahre. Themen bezüglich der Veränderungen des Körpers und von Haut und Haar sind hier von großer Bedeutung.


Die Produktion der Hormone läuft während einer Schwangerschaft auf Hochtouren. Eines davon spielt hierbei eine tragende Rolle: Das weibliche Östrogen. Es beeinflusst vor allem die Struktur der Haare und das Hautbild. Die Veränderung im Östrogenspiegel merkt man äußerlich besonders an der Haut, den Nägeln und den Haaren. Viele schwangere Frauen freuen sich daher über eine gesunde, rosige Haut und eine volle, glänzende Haarpracht.


Das Hormon greift in den Haarzyklus ein und sorgt dafür, dass die Haarfollikel länger in der Wachstumsphase bleiben. Das Haarwachstum dauert also länger an und die einzelnen Haare leben länger. In Folge ist das Haar kräftiger und voller. Die Schwangerschaftshormone und die verbesserte Durchblutung sorgen außerdem für einen gesunden Glanz der Haut und Haare.

Was sind die Ursachen für den Haarausfall nach der Schwangerschaft?

Der Grund, weshalb die Haare während der Schwangerschaft umso schöner sind, erklärt gleichzeitig auch, warum sie wenige Zeit nach der Geburt ausfallen. Das zusätzliche Östrogen wird vorwiegend in der Plazenta gebildet, weshalb der Östrogenspiegel nach der Entbindung rasch absinkt.


Der Hormonspiegel beginnt sich zu normalisieren und etwa zwei bis vier Monate nach der Geburt fallen die Haare büschelweise aus. Das hängt damit zusammen, dass die vielen Haare, die länger in der Wachstumsphase geblieben sind, nun gleichzeitig in die Ruhephase übergehen und dann schließlich ausfallen.


Für die betroffenen Mütter ist der Haarausfall nach der Schwangerschaft daher kein Grund zur Sorge. Es fallen schließlich nur die Haare aus, die durch das verlängerte Haarwachstum länger gelebt haben, gemeinsam mit den Haaren, die dem normalen Haarzyklus gefolgt sind.


Beim Haarausfall nach Schwangerschaft spricht man auch vom sogenannten postpartalen Effluvium.

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Verursacht das Stillen den Haarausfall nach der Geburt?

Ein weit verbreiteter Mythos ist, dass das Stillen schuld am Haarausfall nach der Geburt ist. Dadurch, dass bei Müttern, die ihr Baby stillen, der Haarausfall später auftritt, denken viele, dass das Stillen für den Haarverlust verantwortlich ist. Jedoch verzögert sich durch das Stillen einfach nur die Umstellung der Hormone und macht sich teilweise erst nach dem Abstillen bemerkbar. Spätestens dann kommt es zum sinkenden Östrogenspiegel und die Haare fallen aus.

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Wie lange dauert der Haarausfall nach der Schwangerschaft?

Haarausfall nach Schwangerschaft ist üblicherweise nur ein vorübergehendes Phänomen und genau genommen kein krankhafter Haarausfall. Es handelt sich lediglich um eine Phase, in der das Haarwachstum sich wieder auf den Zustand vor der Schwangerschaft einstellt. Wie lange der Haarausfall bestehen bleibt, ist bei jeder Mama unterschiedlich.


Bemerkbar macht sich der Haarausfall meist, wenn das Baby schon zwei oder drei Monate auf der Welt ist. Bis der Haarzyklus sich normalisiert hat, vergehen etwa sechs weitere Monate. Rund neun Monate nach der Geburt bzw. mit dem Ende der Stillzeit sollte sich alles wieder normalisiert haben und der Haarausfall kein Thema mehr sein.


Besteht der Haarausfall nach dieser Zeit noch immer oder verstärkt sich, sollten Sie das Gespräch mit einem Arzt suchen. Dann kann es sein, dass der Haarausfall nach der Schwangerschaft mit einem Nährstoffmangel zusammenhängt oder eine andere Ursache hat.

Ist jede Frau vom Haarausfall nach Schwangerschaft betroffen?

Fast alle Frauen sind von Haarausfall nach der Schwangerschaft betroffen. Nur der individuelle Haarverlust kann sehr unterschiedlich stark sein. Während bei einigen Frauen die Haare büschelweise in der Bürste zurückbleiben oder sich sogar kahle Stellen auf dem Kopf bilden, merken andere Frauen fast nichts davon oder finden lediglich ein paar Haare mehr auf dem Kopfkissen.

Wie sind die Erfahrungen mit Haarausfall nach der Schwangerschaft?

Viele Frauen haben das Gefühl, dass sie alleine sind mit dem Haarausfall nach der Schwangerschaft. Doch wie eben erwähnt, sind fast alle Frauen von Haarausfall nach der Schwangerschaft betroffen und dies ist absolut kein Grund zur Sorge. Dennoch ist es für viele eine große Hilfe, von Erfahrungen anderer Frauen zu lesen. Dadurch fühlt man sich weniger alleine mit dem Problem und eventuell haben andere Frauen hilfreiche Tipps. Hierfür haben wir Foren im Internet nach Erfahrungen für Sie durchforstet:


  • “Man kann versuchen, die Haare möglichst selten zu waschen, mit einem guten, für empfindliche Haut geeigneten Shampoo - kann man sich mit dem Baby teilen ;) - und nur sehr schonend, mit einem grobzinkigen Kamm, auszukämmen. Ansonsten sollte man es aber weiter beobachten. Hält der Haarausfall auch sechs Monate nach der Geburt noch an, sollte man den Gang zum Arzt in Erwägung ziehen.”

  • “Ich kann eines sehr sehr empfehlen: Bockshornklee Samen. Ich hab mir das in Tabletten bestellt, eigentlich wegen der Hilfe zur Milchbildung,auch das hat super funktioniert. Haare sind nicht ausgefallen und wurden nicht trocken.”

  • “Hab kein Wundermittel, aber ich hatte das recht lang nach der Geburt meines 2. Kindes. Büschelweise sind mir die Haare ausgefallen. Jetzt wird die kleine 1 Jahr und es sind zwar immernoch mehr wie vor der Schwangerschaft aber fast wieder “normal”.”

  • “Haarausfall ist vollkommen normal nach der Schwangerschaft und kommt durch die Hormone . Je nach dem ob man stillt oder nicht stillt tritt er früher oder auch später ( oft nach dem abstillen ) auf . Das kann sich bis zu 3 Monaten ziehen und reguliert sich in den allermeisten Fällen von ganz alleine . Wirklich etwas dagegen tuen kann man nicht die ganzen Vitamine schaden nicht aber sie verhindern diesen temporär hormonell bedingten Haarausfall nach der Schwangerschaft nicht . Keine Sorge irgendwann ist es vorbei + die Haare wachsen wieder nach und dir bleiben auch noch genug Haare.”

Hat man bei erneuten Schwangerschaften mehr Haarausfall nach der Geburt?

Wenn die Schwangerschaften rasch aufeinander folgen, kann es sein, dass dem Haarzyklus die nötige Zeit fehlt, um sich zu normalisieren. Die Haare können nicht genug nachwachsen, weshalb es bei der erneuten Schwangerschaft so aussieht, als wären sie dünner. Die zweite Schwangerschaft beginnt dann mit insgesamt weniger Haaren auf dem Kopf, wodurch es zur Vorstellung kommt, dass nachfolgende Schwangerschaften den Haarausfall verschlimmern. Meist kommt einem das aber nur so vor.

Wann sollte man bei Haarausfall nach der Schwangerschaft zum Arzt?

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Einige ausgefallene Haare sind kein Grund für einen Besuch beim Arzt. Normalerweise gibt es keinen Zusammenhang mit der Gesundheit. Jedes Haar hat etwa eine Lebensspanne von insgesamt zwei bis sechs Jahren. Danach fällt es aus und an der gleichen Stelle wächst ein neues Haar nach. Daher ist es ganz normal, dass man täglich bis zu 100 Haare verliert.


  • Bleibt der Haarausfall jedoch über einen Zeitraum von mehreren Wochen bestehen, fallen täglich mehr als 100 Haare aus oder bilden sich am Kopf kahle Stellen, kann es sich um einen krankhaften Haarausfall handeln. Der Haarausfall nach der Schwangerschaft betrifft in der Regel den gesamten Kopf und es kommt zu einem gleichmäßigen Ausdünnen der Haare. Dann spricht man auch von diffusem Haarausfall, der sich vor allem an den Schläfen und dem Scheitel bemerkbar macht.

  • Hält der Haarausfall nach der Schwangerschaft erheblich länger als neun Monate an, ist ein Arztbesuch ratsam. Besonders, wenn zusätzlich Symptome wie Fahlheit der Haut oder eine anhaltende Müdigkeit auftreten. Dann kann ein Nährstoffmangel durch die Schwangerschaft Grund für den Haarausfall sein. Nicht selten sorgt ein Eisenmangel für einen starken Haarausfall nach der Schwangerschaft, der länger anhält. In diesem Fall ist ein ärztlich verschriebenes Nährstoffpräparat zu empfehlen.

  • Haarausfall nach der Schwangerschaft oder zum Beispiel dem Absetzen der Anti-Baby-Pille kann auch hormonell-erbliche Ursachen haben. In diesem Fall reagiert der Körper genetisch bedingt überempfindlich auf das männliche Geschlechtshormon Testosteron und seine aktive Form (DHT). Das Östrogen sorgt im Normalfall für einen Ausgleich, weshalb die Haare nicht ausfallen. Kommt es jedoch zu hormonellen Schwankungen, wie es bei einer Schwangerschaft oder dem Absetzen der Pille der Fall ist, gewinnt das DHT an Übergewicht und die Haare fallen aus.


Liegt ein nicht krankheitsbedingter Haarausfall vor, wie es auch nach der Schwangerschaft oft der Fall ist, können pflanzliche Produkte wie Rezilin helfen. Andere Formen des Haarausfalls sollten unter ärztlicher Aufsicht behandelt werden. Meist sind hier Medikamente von Nöten.

Was hilft gegen Haarausfall nach der Schwangerschaft?

Bei Haarausfall nach der Schwangerschaft brauchen die Frauen vor allem eins: Geduld. Das Haarwachstum reguliert sich von allein. Chemische Produkte oder Medikamente wie Minoxidil sind laut Experten nicht zu empfehlen. Erstens lässt der Haarausfall nach der Geburt von allein wieder nach und zweitens können manche Medikamente die Gesundheit des Babys während der Stillzeit gefährden.


Wichtig ist, dem Körper nach der Entbindung die nötige Zeit zu geben. Die Schwangerschaft und die Geburt sind eine große Belastung, von der der Körper sich erholen muss. Auslösende Ursachen wie Schlafmangel, Stress und eine unausgewogene Ernährung können den Haarverlust verstärken. Um das zu vermeiden, helfen folgende Tipps:

  • besonders in den ersten Wochen nach der Entbindung viel Ruhe
  • vitamin- und nährstoffreiche Ernährung (schon während der Schwangerschaft)
  • Shampoos, Produkte und Haarkuren für dünnes Haar nutzen (z.B. Rezilin), um die Haare nicht zusätzlich zu beschweren
  • auf streng gebundene Zöpfe und Dutts verzichten, um Haarausfall durch mechanische Reibung vorzubeugen

Da es meist einige Zeit dauert, bis die gewohnte Haarpracht wieder zurück ist, kann auch ein neuer Haarschnitt helfen, den Ausfall des Haares zu kaschieren. Auch gefärbte Strähnen oder Highlights lassen das Haar voller und voluminöser erscheinen.

Wie kann man Haarausfall nach der Schwangerschaft vorbeugen?

Da der Haarausfall nach der Schwangerschaft hormonelle Ursachen hat, kann man leider auch nichts dagegen tun oder ihm vorbeugen. Da jedoch häufig noch andere Faktoren dafür sorgen können, dass das Haar ausfällt, gilt es diese schon während der Schwangerschaft zu vermeiden.


Schwangere sollten dem Körper genug Ruhe gönnen und Schlafmangel und Stress bestenfalls vermeiden. Wer am besten immer auf eine ausgewogene Ernährung achtet und den Körper mit allen benötigten Vitaminen und Nährstoffen (wie vor allem Eisen) versorgt, kann dem Haarausfall vorbeugen, sofern er durch einen Nährstoff- oder Eisenmangel entstanden ist.


Studien zufolge liegt während einer Schwangerschaft vor allem ein Mangel des Nährstoffs Biotin vor. Dieser ist essentiell für gesunde Haare. Daher empfiehlt es sich, Biotin während einer Schwangerschaft einzunehmen.

Fazit

Der Haarausfall nach der Schwangerschaft ist zweifellos ein häufig auftretendes Phänomen, das viele Frauen betrifft. Die Vielzahl der gemachten Erfahrungen zeigt jedoch, dass es sich dabei um einen vorübergehenden Zustand handelt, der in den meisten Fällen von selbst abklingt. Die unterschiedlichen Ursachen, die diesem Haarausfall zugrunde liegen können, machen deutlich, dass individuelle Faktoren eine Rolle spielen und daher die Erfahrungen von Frau zu Frau variieren.


Während die physischen Veränderungen nach der Schwangerschaft oft im Fokus stehen, ist es entscheidend, auch das psychische Wohlbefinden zu betonen. Frauen sollten sich bewusst sein, dass sie nicht allein sind und dass der postpartale Haarausfall zwar belastend sein kann, aber in den meisten Fällen eine vorübergehende Erscheinung ist.


Haben Sie weitere Tipps gegen Haarausfall nach der Schwangerschaft? Teilen Sie diese gerne in den Kommentaren mit uns!


QUELLEN

Autorin Natalja Felsing

Natalja Felsing

Natalja ist Content- und Recherche-Expertin mit langjähriger Erfahrung im Beauty- und Gesundheitsbereich. Nicht nur privat setzt sie sich tagtäglich mit Themen wie Fitness, gesunder Ernährung, Schönheit und Anti-Aging auseinander, sondern auch beruflich. Seit Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Darmstadt recherchiert und verfasst sie seit mehreren Jahren Beiträge zu Themen rund um Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden - immer auf dem aktuellsten Stand der Forschung.


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