Haare brechen ab: 6 Ursachen und 6 Pflegetipps

Haare brechen ab: 6 Ursachen und 6 Pflegetipps

Redaktion, 28. JULI 2022

Haare brechen ab Ursachen Tipps
Vor allem langes Haar weist häufig auffällige Spuren von Haarbruch auf.

Langes Haar ist zwar sehr schön anzusehen, die Pflege ist allerdings aufwändig und zeitintensiv. Lange Haare sind aus unterschiedlichen Gründen anfällig für Austrocknung und Spliss. Schon bald brechen die Haare ab und zurück bleiben unterschiedlich lange Haarsträhnen, die einen ungesunden und abgenagten Eindruck machen. In diesem Artikel klären wir über die häufigsten Ursachen von Haarbruch auf und was Sie dagegen tun können.

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Abgebrochene oder nachwachsende Haare: Wie sieht Haarbruch aus?

Wer nicht nur langes, sondern auch gesundes und geschmeidiges Haar haben möchte, der muss sich gut darum kümmern. Ohne ausreichend Feuchtigkeit, Proteine und Vitamine werden die Haare brüchig und brechen insbesondere am Haaransatz, aber auch in den Längen und Haarspitzen. Die abgebrochenen, abstehen Haare haben viele Bezeichnungen: Frizz, Babyhaare, Flyaways. Sie stehen in alle Richtungen ab und lassen einen Sleek-Bun und andere strenge Zopffrisuren unordentlich aussehen. Doch halt: Sind die Haare wirklich abgebrochen oder handelt es sich vielleicht doch um nachwachsende Haare?


Wenn die Haare nachwachsen, erscheinen sie vor allem im Anfangsstadium wie abgebrochene Haare. Nicht alle Kopfhaare haben dieselbe Länge und jedes einzelne Haare befindet sich in einem anderen Stadium des Wachstums. Umso kürzer das Wachstum fortgeschritten ist, desto kürzer ist das Haar. Bei langen Haaren fallen diese kurzen Härchen besonders auf, da sie vom Kopf abstehen.

Kurze, nachwachsende Haare sind auch bei gesundem und gepflegtem Haar völlig normal und kein Zeichen für mangelnde Pflege oder Trockenheit. Wenn die Haare brechen, benötigen sie hingegen dringend Feuchtigkeit. Wie also kann man Haarbruch von nachwachsenden Haaren unterscheiden?

Nachwachsende Haare…

  • laufen am Haarende meist etwas dünner zu
  • haben eine geschlossene Haarspitze mit glatter Kante
  • weisen keine auffällige Bruchstelle auf
  • sind unregelmäßig über den gesamten Kopf verteilt
  • treten nicht strähnenweise auf

Abgebrochene Haare…

  • haben häufig eine weiße Bruchstelle am Haarende
  • gehen oft mit fühlbarer Trockenheit einher
  • treten bei stark hitzebelasteten und blondierten sowie gefärbten Haaren auf
  • brechen auffällig strähnchenweise ab
  • weisen häufig Spliss an den Haarenden auf

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Ist Haarbruch das gleiche wie Spliss?

Wenn die Haare plötzlich abbrechen, passiert das meist aufgrund einer Überbelastung z.B. durch Hitze beim Glätten oder Locken oder nach dem Blondieren. Auch durch Reibung brechen Haare ab und hinterlassen unterschiedlich lange bzw. kurze Härchen. Brechen die Haare ab, so ist das eindeutig an weißen Pünktchen an den Bruchstellen zu erkennen.


Haarbruch ist nicht mit Spliss zu verwechseln. Bei Spliss handelt es sich um aufgebrochene Haarspitzen. Das Haarende spaltet sich tannenbaumartig in zwei oder mehr Teile und dieser Spalt zieht sich Stück für Stück durch das gesamte Haar. Spliss entsteht nicht über Nacht und oft geht der Entstehung von Spliss ein abgebrochenes Haar voraus. Bricht das Haar nämlich ab, ist das Haarende nicht mehr intakt und reißt auf.

Auch hier sind Hitze, Reibung und Austrocknung die wesentlichen Risikofaktoren. Im Gegensatz zu abgebrochenen Haaren tritt Spliss lediglich an der Haarspitze auf und nicht in den Haarlängen.

Warum brechen die Haare ab? Die 6 häufigsten Ursachen

Es gibt kaum einen Haarschopf ohne abgebrochene Haare. Insbesondere Langhaarträger können Haarbruch kaum vermeiden, vor allem wenn das Haar häufig offen getragen wird. Doch es ist nicht nur mangelnde Pflege die dazu führt, dass die Haare brechen. Auch vermeidbare Angewohnheiten und Unachtsamkeit strapazieren das Haar und führen dazu, dass es abbricht. Folgende Ursachen sind am häufigsten für das Abbrechen der Haare verantwortlich:

1. Strenge Zöpfe

Zopffrisuren wie ein Ponytail oder Dutt sind für die meisten Langhaarträger die einfachsten Alltagsfrisuren. Mit der Frisur können störende Haare schnell aus dem Gesicht weggebunden werden. Doch wer sich täglich ein Pferdeschwanz oder Dutt bindet, der wird schon bald auffällige Stellen mit abgebrochenen Haaren bemerken.


Durch das ständige Zusammenbinden der Haare über mehrere Stunden hinweg sind die Haare an derselben Stelle einer starken Reibung durch das Haargummi ausgesetzt. Umso fester der Zopf gebunden ist, desto intensiver ist die Belastung. Beim Dutt leiden vor allem die Haarenden, die durch das Umwickeln mit dem Haargummi genickt und zerdrückt werden. Irgendwann kann das Haar der Reibung nicht mehr standhalten und es bricht ab.

2. Styling mit Hitze

Die negativen Auswirkungen eines Hitze-Stylings sind allgemein bekannt. Viele wähnen sich mit der Verwendung von Hitzeschutzspray in Sicherheit, doch das ist nicht der Fall. Es bildet sich lediglich ein Schutzfilm, um das Haar vor dem direkten Kontakt mit der Hitze zu bewahren. Die Hitze von Glätteisen, Lockenstab und Co. dringt dennoch bis zum Haar vor und lässt die Feuchtigkeit aus den Haaren verdunsten. Außerdem zerstört die Hitze die Proteinverbindungen im Haar und beeinträchtigt die Schutzschicht. Das zerstört die Haarstruktur und trocknet das Haar von innen aus. 

3. Haarewaschen

Das Haar muss regelmäßig gewaschen werden, um gesund zu wachsen - das steht außer Frage. Doch beim Haarewaschen und -trocknen können zahlreiche Fehler begangen werden, sodass die Haare brechen.


Haarbruch entsteht u.a. durch zu häufiges Haarewaschen. Durch aggressive Tenside in Shampoos wird die natürliche Schutzschicht aus Talg von Kopfhaut und Haar heruntergewaschen und Feuchtigkeit verdunstet nach. Auch zu heißes Wasser schädigt das Haar und trocknet es aus. Ein weiterer Risikofaktor für Haarbruch ist das Trockenrubbeln der Haare mit einem Frottee-Handtuch. Durch das Wasser ist das Haar aufgeweicht und die Schuppenschicht geöffnet. Die raue Struktur der Handtuch-Fasern schädigt das Haar durch die Reibung beim Abtrocknen und es bricht ab.

4. Färben und Blondieren

Viele wünschen sich ein wenig Abwechslung auf dem Kopf oder haben mit grauen Haaren zu kämpfen, die sie abdecken wollen. Regelmäßige Friseurbesuche zum Färben oder Blondieren gehören daher für viele Frauen und auch Männer zum Alltag. Zwar gelangt man so zur Wunschhaarfarbe, allerdings wird das Haar mit jeder Farbbehandlung strapaziert.


Es sind vor allem Blondierungen, die das Haar enorm schädigen. Sie sind einer der häufigsten Gründe dafür, dass die Haare abbrechen. Die Aufhellung zerstört die Protein- bzw. Keratinstrukturen im Haar, die das Grundgerüst bilden. Die Schuppenschicht wird geöffnet, wodurch das Haar anfälliger für Austrocknung wird. Der Proteinmangel und die fehlende Feuchtigkeit begünstigen Haarbruch und Frizz.

5. Vitaminmangel

Abgesehen von äußerlichen Einflüssen kann Vitaminmangel als innere Ursache Schuld an brüchigem und geschwächtem Haar sein. Das Haar entspringt aus der Haarwurzel, wo die Haarzellen die Haarsubstanz bilden. Damit das Haar eine stabile Haarstruktur bilden und den Wachstumszyklus vollständig durchlaufen kann, benötigen die Zellen Nährstoffe wie z.B. Aminosäuren und Vitamine. Doch es gibt immer mehr Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen an einem Vitaminmangel leiden.


Meist liegt einem Nährstoffmangel eine einseitige Ernährung zugrunde, aber auch Unverträglichkeiten und Allergien und bestimmte Erkrankungen können die Aufnahme von ausreichend Mikronährstoffen behindern. Und darunter leidet dann das Haar. Es wächst dünner und schwächer nach. Das erhöht das Risiko dafür, dass die Haare bereits am Ansatz abbrechen.

6. Hormonschwankungen

Das hormonelle Gleichgewicht ist eine weitere Grundvoraussetzung für stabiles und glänzendes Haar. Das Geschlechtshormon Östrogen stimuliert die Haarwurzeln und unterstützt auf diese Weise das Haarwachstum. Es kommt jedoch vor allem bei Frauen häufig vor, dass der Hormonspiegel Schwankungen unterliegt. Diese können im Rahmen des Zyklus kleiner, bei einerSchwangerschaft oder in den Wechseljahren auch größer ausfallen. Letztere gehen mit einem eindeutigen Sinkflug des Östrogenspiegels einher, was sich wiederum negativ auf das Haarwachstum und den Zustand der Haare auswirkt. Sie wachsen nicht nur langsamer, sondern auch dünner und brüchiger nach. Auch Haarausfall ist keine Seltenheit.


Hormonelle Schwankungen können auch im Zuge einer Erkrankung des Hormonsystems auftreten. Dazu gehören z.B. eine Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse.

Haarbruch vorbeugen und stoppen: Das können Sie tun

Ist das Haar erst einmal abgebrochen, lässt es sich natürlich nicht wieder ankleben. Wer eine Veränderung seiner Haare und zunehmend kurze, abstehende Haare bemerkt, der sollte schnell handeln. Mit folgenden Tipps lässt sich Haarbruch vorbeugen und stoppen:

Tipp Nr. 1: Haare richtig waschen 

Beim Haarewaschen kann man doch nicht viel falsch machen, richtig? Falsch! Haarbruch beginnt oftmals schon beim Haarewaschen.


Beim Einshampoonieren sollten vor allem Langhaarträger darauf achten, das Shampoo nur in den Haaransatz einzumassieren. Die Längen werden beim Abspülen mitgereinigt. Sonst trocknen die Haarlängen durch die Tenside zu stark aus und werden anfällig für Haarbruch. Bei jeder Haarwäsche sollte außerdem eine Spülung verwendet werden. Sie versiegelt und glättet die Haaroberfläche und schützt es so vor Feuchtigkeitsverlust. Wird der Conditioner kalt ausgespült, verschließt das die Schuppenschicht zusätzlich und verleiht dem Haar einen gesunden Glanz. Einmal wöchentlich empfiehlt sich zudem die Anwendung einer nährenden Haarkur, die durch die Reparatur von inneren Haarschäden eine gesunde Haarstruktur aufrechterhält und so den Haarbruch verringert.

Tipp Nr. 2: Mikrofaserhandtuch statt Frottee

Nach dem Haarewaschen lauert schon die nächste Hürde: Das Abtrocknen der Haare. Die meisten rubbeln das tropfende Haar gründlich mit dem Frotteehandtuch ab und wundern sich dann über reihenweise abbrechende Haare.

Nach dem Waschen ist das Haar aufgeweicht und empfindlich. Die harten Fasern des Handtuchs und die Reibung schädigen das Haar in diesem Zustand enorm und verursachen somit Haarbruch. Um das zu vermeiden, sollte zum Abtrocknen ein weiches Mikrofaserhandtuch verwendet werden. Anstatt zu rubbeln, wird das nasse Haar lediglich sanft ausgedrückt.

Tipp Nr. 3: Nicht nass bürsten

Im Anschluss an die Haarwäsche greifen die meisten schon zur Haarbürste, um die Knoten auszukämmen. Auch das ist ein großes No-Go. Die aufgeweichte Haarstruktur ist nach dem Waschen dehnbar. Durch feinzinkige Haarbürsten wird an dem verknoteten Haar gerissen. Das Resultat: Das Haar bricht deutlich schneller - sowohl am Ansatz, als auch in den Längen.


Grundsätzlich gilt: Das Haar sollte vor dem Bürsten antrocknen. Im nassen Zustand darf das Haar lediglich mit den Fingern oder einem grobzinkigen Kamm entwirrt werden. Um das Kämmen zu erleichtern, eignen sich Haarpflege-Produkte wie Sprühkuren oder Haaröl wi Rezilin für bessere Kämmbarkeit.

Tipp Nr. 4: Kalt föhnen

Im nächsten Schritt nach dem Entwirren und Antrocknen der Haare folgt das Föhnen. Bei vielen Haartypen ist es besser, die Mähne nicht vollständig lufttrocknen zu lassen. Vor allem blondiertes Haar profitiert aufgrund der geöffneten Haaroberfläche davon, geföhnt zu werden. Doch es muss richtig gemacht werden.


Vor dem Föhnen ist die Anwendung eines Hitzeschutzsprays ratsam. Die Haare sollten außerdem nie auf der heißesten Stufe geföhnt werden. Um die Feuchtigkeit zum größten Teil aus dem Haar zu bekommen, eignet sich die lauwarme Stufe. Im Anschluss sollte das Haar kalt geföhnt, aber nicht kopfüber. Die kühle Luft versiegelt die Schuppenschicht in den Längen und Spitzen und hinterlässt eine intakte und glänzende Haaroberfläche.

Tipp Nr. 5: Kein Hitzestyling

Hitze ist einer der Hauptgründe für Haarbruch. Durch die extreme Hitzeeinwirkung wird dem Haar die Feuchtigkeit entzogen. Die Proteinbrücken in den Haaren werden regelrecht geschmolzen, wodurch das Haar porös und anfällig für Haarbruch wird.


Auch wenn es schwerfällt: Das Abbrechen der Haare lässt sich nur durch den Verzicht auf Hitzestyling verhindern. Dazu gehören das Glätten und Locken der Haare mit Glätteisen und Lockenstab sowie Föhnfrisuren mit Heißluft. Stattdessen kann man auf Alternativen wie Lockenwickler oder Flechtfrisuren zurückgreifen, um über Nacht eine schöne Frisur zu zaubern.

Tipp Nr. 6: Hauben und Haargummis aus Seide

Haarbruch tritt häufig an einer bestimmten Stelle auf - nämlich da, wo Tag für Tag der Zopf oder Dutt sitzt. Die Haare ständig offen zu tragen ist für die meisten allerdings auch keine Option, vor allem bei langem Haar.

Schonender als dünne, herkömmliche Haargummis sind breite Haargummis aus Seide bzw. seidenähnlichem Stoff. Die glatte Oberfläche ist schonend zum Haar und verringert die Reibung. Das beugt dem Brechen der Haare vor. Auch Seidenhauben zum Schutz der Haare über Nacht oder Seidenbezüge für das Kopfkissen sind eine hervorragende Alternative, um das Haar zu schützen.

Fazit

Wenn die Haare brechen, hat das unterschiedliche Gründe. In den meisten Fällen führen Austrocknung durch Hitze und Färben und die Belastung durch Haargummis dazu, dass die Haare brüchig werden. Aber auch ein Ungleichgewicht im Vitamin- und Hormonhaushalt verschlechtert die Haarstruktur und begünstigt Haarbruch.

Um das Abbrechen der Haare zu minimieren, ist ein schonender Umgang essentiell. Wenig Hitze, viel Pflege und haarschonende Haargummis, Handtücher und Kissenbezüge können schon nach kurzer Zeit einen großen Unterschied bewirken.


QUELLEN

  • T Imai: The influence of hair bleach on the ultrastructure of human hair with special reference to hair damage. 2011.
  • Y Lee, YD Kim, HJ Hyun et al.:  Hair shaft damage from heat and drying time of hair dryer. 2011.
  • S Harrison,R Sinclair: Hair colouring, permanent styling and hair structure. 2004.

Autorin Natalja Felsing

Natalja Felsing

Natalja ist Content- und Recherche-Expertin mit langjähriger Erfahrung im Beauty- und Gesundheitsbereich. Nicht nur privat setzt sie sich tagtäglich mit Themen wie Fitness, gesunder Ernährung, Schönheit und Anti-Aging auseinander, sondern auch beruflich. Seit Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Darmstadt recherchiert und verfasst sie seit mehreren Jahren Beiträge zu Themen rund um Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden - immer auf dem aktuellsten Stand der Forschung.


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