Dünne Haare: Was tun, wenn die Kopfhaut sichtbar wird?

Redaktion, 04. APRIL 2022

Hausmittel gegen dünne Haare

Können dünne Haare durch Hausmittel voller werden?


Dünne Haare, die ohne Volumen platt am Kopf hängen - Lebloses Spaghetti-Haar wirkt schnell fettig und ist optisch alles andere als ein Hingucker. Doch sind die Haare einfach nur fein oder auch dünn? Und worin besteht eigentlich der Unterschied? In diesem Artikel erfahren Sie die wichtigsten Fakten und neben wirksamen Hausmitteln gegen dünne Haare auch weitere nützliche Tipps und Tricks!

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Anstelle den Haarausfall mit verschreibungspflichtigen Mitteln zu bekämpfen, die starke Nebenwirkungen haben, vertrauen viele Betroffene auf die Kraft der Hausmittel. Richtig ausgewählt und angewendet können Hausmittel wirksame Helfer im Kampf gegen das dünner werdende Haar sein. 

Was ist dünnes Haar und wie unterscheidet es sich von feinem Haar?

Umgangssprachlich spricht man fast immer von dünnem Haar, dabei ist oft eigentlich die Rede von feinem Haar: Die Begriffe dünn und fein werden häufig miteinander verwechselt oder gar synonym verwendet. Doch was ist dünnes Haar und wie unterscheidet es sich von feinem Haar?


Von dünnen Haaren spricht man dann, wenn es um die Haardichte geht. Sie gibt an, wie viele Haare sich auf dem Kopf befinden und wie nahe sie beieinander sind. Man erkennt dünnes Haar daran, dass die Kopfhaut verstärkt sichtbar ist und sich der Scheitel ausweitet. Verantwortlich ist größtenteils die Genetik, doch auch andere Faktoren können die Haardichte beeinflussen. Ist das Volumen der Haare jedoch nicht von Natur aus gering, sondern wird mit der Zeit weniger, ist vermutlich Haarausfall der Grund für die dünnen Haare.


Demgegenüber bezieht sich die Bezeichnung “fein” auf den Durchmesser eines einzelnen Haares. Feine Haare haben aus medizinischer Sicht einen Durchmesser von weniger als 0,04 Millimetern. Im Vergleich hat ein normales Haar meist einen Durchmesser von 0,05 bis 0,07 Millimetern. Für gewöhnlich ist helles Haar oft feiner als dunkles, weswegen vor allem Blondinen damit zu kämpfen haben.

Wie auch dünnes Haar wird feines Haar überwiegend von der Genetik vorgegeben.


Dünnes und feines Haar kann demnach auch zeitgleich auftreten: Eine Person kann dickes, feines Haar (feine, einzelne Haarsträhnen in hoher Anzahl) oder auch grobes, dünnes Haar (dicke Haarsträhnen in geringer Anzahl) haben.


Die allgemeine Haarstruktur, ob fein oder grob und dünn oder dick, wird wie erwähnt hauptsächlich von der Genetik bestimmt - auch mit zunehmendem Alter werden die Haare grundsätzlich dünner.

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Was ist die Ursache für dünnes Haar?

Zwar wird die Haarstruktur uns in die Wiege gelegt, doch nicht immer ist die Genetik an den dünnen Haaren schuld. Insbesondere dann, wenn die Haare im Laufe des Lebens verstärkt ausdünnen, stecken vermutlich andere Faktoren dahinter. Wenn Sie bemerken, dass Ihre Haare plötzlich ausdünnen, sollten Sie daher immer einen Arzt bzw. eine Ärztin aufsuchen.

Dünne Haare im Alter

Wer früher noch eine dicke Haarpracht hatte, wird im Alter vielleicht bemerken, dass die Haare zunehmend dünner werden. Nicht nur bei Männern ist das häufig der Fall - vor allem Frauen haben oft mit dem Ausdünnen der Haare zu kämpfen.

Dass die Haare im Alter dünner werden, ist tatsächlich Teil des normalen Alterungsprozesses. Die Wachstumsphase der einzelnen Haarfollikel verkürzt sich, wodurch die Haare nicht mehr so lang und auch nicht so dick werden. Das Ergebnis ist eine altersbedingte verringerte Haardichte. Das Haar ist gleichzeitig dadurch oft auch feiner und liegt platt am Kopf an.

Dünne Haare durch Nährstoffmangel

Für ein gesundes Wachstum brauchen die Haare bestimmte Nährstoffe, die über das Blut und die Haarwurzeln schließlich in die einzelnen Haare gelangen. Zu den wichtigsten Nährstoffen zählen: Eisen, Zink, Kupfer, Kalzium, Silizium und Selen. Auch Vitamin E, Vitamin C, Vitamin D, Vitamin A und Biotin wirken sich auf die Haargesundheit und Haarstruktur aus.


Besonders bei jungen Frauen zählt Eisenmangel zu den häufigsten Ursachen für dünnes, kraftloses und sogar ausfallendes Haar. Durch den Mangel an Sauerstoff reguliert der Körper jegliche Prozesse herunter - darunter auch den Wachstumszyklus der Haare. Zink sorgt vor allem für eine gesunde Kopfhaut und ist somit Grundlage für kräftiges Haar.

In Deutschland ist vor allem nach dem Winter auch ein Vitamin D-Mangel nicht unüblich.


Damit das Haar dicker und gesund nachwächst, sollten diese Stoffe ausreichend zugeführt werden. Für die meisten ist das über die Nahrung möglich, in anderen Fällen können Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein.

Dünne Haare aufgrund von Schilddrüsenerkrankungen

Bei einer Schilddrüsenüberfunktion können die Haare dünn, fein und auch brüchig werden. Der Stoffwechsel läuft auf Hochtouren, weshalb die Haare die Wachstumsphase schneller verlassen und sie in die Ruhephase übergehen. So kann es zum Ausdünnen kommen, die nachwachsenden Haare sind außerdem oft feiner.

Die Schilddrüsenunterfunktion zeigt sich hingegen meist in Form von brüchigem, trockenem und glanzlosem Haar.

Dünne Haare durch Stress

Auch Stress ist Gift für ein gesundes Haarwachstum und kräftige Haare. Anhaltender Stress äußert sich unter anderem durch ein gleichmäßiges Ausdünnen der Haare auf der gesamten Kopfhaut. Einerseits schüttet der Körper bei Stress das Stresshormon Cortisol aus, das wiederum das Haarwachstum hemmt. Andererseits kommt es auch verstärkt zu Entzündungsreaktionen, wodurch die Haare schließlich ausfallen können.

Dünne Haare durch hormonelle Veränderungen

Ein Problem, von dem weitgehend Frauen betroffen sind, ist die veränderte Haarstruktur aufgrund von Veränderungen im Hormonhaushalt. In verschiedenen Lebensphasen kommt es zu Schwankungen im Hormonspiegel, beispielsweise während der Pubertät, einer Schwangerschaft und den Wechseljahren. Der veränderte Östrogenspiegel kann einerseits dafür sorgen, dass viele kräftige Haare wachsen, oder sie aber vermehrt ausfallen und dünner werden.

Dünne Haare durch falsche Pflege oder Styling

Die tägliche Haarwäsche mit viel Shampoo kann nicht nur die Haarstruktur schädigen und die Haare fettiger und stumpf werden lassen. Auch die allgemeine Fülle der Haare kann deutlich darunter leiden. Häufiges Waschen mit einem aggressiven Shampoo trocknet besonders auch die Kopfhaut aus und hemmt so das gesunde Wachstum der Haare. Damit das Haar dicker und vor allem gesund nachwächst, ist eine gesunde Kopfhaut unverzichtbar.

Neben Shampoo sorgt auch das Hitzestyling (Föhnen, Glätten, Locken) für trockene, brüchige Haare und kann Haarausfall und das Ausdünnen gemeinsam mit falschen Stylingprodukten verstärken.

Welche Hausmittel gegen dünne Haare helfen wirklich?

Auf der Suche nach Abhilfe versuchen es viele mit herkömmlichen Produkten aus dem Haushalt. Schließlich sind viele Tipps im Internet weit verbreitet und versprechen preiswerte Hilfe bei allen möglichen Problemen. So wird man auch bei Hausmitteln gegen dünne Haare schnell fündig. Doch welche der Hausmittel gegen dünne Haare helfen wirklich? Wir stellen 3 Hausmittel vor, die schnell wirken und Ihnen sicher noch nicht bekannt waren!

1. Amla-Pulver

Die Amla (Indische Stachelbeere) ist eine Frucht, die vor allem in der indischen Heilkunst Ayurveda zum Einsatz kommt. Ihr werden zahlreiche gesundheitsförderliche Wirkungen nachgesagt. Auch bekannt als Frucht für ewige Jugend und Schönheit soll sie vor allem auch für eine tolle Mähne sorgen!

Die Frucht ist reich an Vitamin C und Eisen, das die Haare für ein kräftiges Wachstum benötigen. Feines Haar soll mehr Volumen bekommen und der übermäßige Haarausfall reduziert werden. Das liegt überwiegend daran, dass Vitamin C die Haarwurzeln kräftigt und sie vor schädigenden freien Radikalen schützt. Eisen verbessert vor allem die Durchblutung und sorgt so für ein verlängertes Wachstum. Das enthaltene Beta-Carotin, eine Vorstufe von Vitamin A, bewirkt Glanz, Volumen und Geschmeidigkeit.

Die frische Frucht gibt es saisonal in manchen asiatischen Supermärkten, auch wenn man hier oft nicht fündig wird. Amla-Pulver und Alma-Kapseln gibt es in der Apotheke.

2. Zwiebelsaft

Zwiebelsaft ist nicht nur ein tolles Hausmittel bei Husten und Halsschmerzen. Auch für volleres Haar soll der Saft der Zwiebel helfen. Wie genau der Wirkmechanismus funktioniert, ist unklar. Forscher in Bagdad konnten jedoch anhand einer klein angelegten Studie nachweisen, dass Zwiebeln bei ausdünnendem Haar helfen. Vermutlich regt der Schwefel in den Zwiebeln die Nährstoffversorgung der Haarwurzeln an. Schwefel ist dabei auch natürlicher Bestandteil der Keratine, weswegen ein Zusammenhang mit dem Haarwachstum vermutet wird. Gleichzeitig kann der Zwiebelsaft die Kopfhaut pflegen und schützen, was ein gesundes Wachstum fördert.

Für eine Zwiebelhaarkur 4 Zwiebeln schälen und fein pürieren. Den Saft der Masse herausfiltern und 2-mal täglich in die Kopfhaut einmassieren. Der Saft der Zwiebeln soll im Haar verbleiben, wird also nicht ausgewaschen. Wen der Geruch stört, der kann auch ein paar Tropfen ätherische Öle (z.B. Lavendel) hinzugeben. Diese können sich ebenfalls positiv auswirken und übertönen den strengen Geruch!

3. Quark

Quark wird dem ein oder anderen zwar schon als Hausmittel gegen dünne Haare bekannt sein, das macht ihn aber nicht weniger wirksam! Der Quark ist reich an Proteinen, die die dünnen und feinen Haare dringend benötigen. Ergänzend mit Ei, Olivenöl oder aufgelösten Vitamin E Kapseln stärkt der Quark die Haare und sorgt für einen schönen, gesunden Glanz.

Für eine Quark-Haarmaske einfach eine Packung Quark glatt rühren, eventuell die oben genannten Zusätze hinzugeben und dann in den Haaren verteilen. Am besten eignet sich hierfür ein grober Kamm. Die Mischung 30-60 Minuten einwirken lassen und mit kaltem oder lauwarmem Wasser gründlich ausspülen.

Was kann man noch tun, um dickere Haare zu bekommen?

Manchmal bleiben die Haare trotz vieler Bemühungen und der Anwendung von Hausmitteln weiterhin dünn und platt. Auch wenn dann vermutlich einfach die Gene dahinter stecken, haben wir noch ein paar Tipps, die einen Versuch wert sind:

Proteinreiche, ausgewogene Ernährung

Das Sprichwort “Du bist, was du isst” betrifft auch die Haare. Wer sich gesund und ausgewogen ernährt, sorgt gleichzeitig auch für gesundes Haar und kräftiges Haar. Dadurch, dass die Haarwurzeln und Haare die Nährstoffe aus dem Blut ziehen, ist eine ausreichende Versorgung unverzichtbar. Ein Nährstoff- oder Vitaminmangel kann nicht nur Haarausfall begünstigen, sondern auch dafür sorgen, dass die Haare trocken, spröde und dünner werden.


Sind die Haare dünn, liegt das oft auch an einem Mangel an Proteinen - genauer gesagt an Keratinen. Diese sind Hauptbestandteil der Haare, weswegen sich ein Proteinmangel erheblich auf die Struktur und die Elastizität auswirken kann. Er lässt die Haare dünner werden, abbrechen und schließlich ausfallen. Die Ernährung sollte daher neben Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen vor allem auch genügend Proteine enthalten. Tierische Proteinquellen sind neben Fleisch (v.a. Geflügel) und Fisch auch Milchprodukte und Eier. Diese kann der Körper am besten verarbeiten. Pflanzliche Proteinquellen sind Tofu, Linsen, Nüsse und Bohnen.

Ein Besuch beim Friseur

Bei dünnen Haaren kann auch ein Besuch beim Friseur hilfreich sein. Auch wenn viele Frauen sich ungern von den langen Haaren trennen möchten, sorgen vor allem kürzere Frisuren für eine optisch vollere Haarpracht und Volumen. Kurzhaarfrisuren können dünnes Haar am besten kaschieren.

Rezilin Basilikum-Extrakt Haarkur

Die Rezilin Basilikum-Extrakt Haarkur wurde unter anderem bei Haarausfall und auch dünnem Haar entwickelt. Neben dem Wirkstoff aus Basilikum enthält Rezilin hochwertige Öle und feuchtigkeitsspendende sowie möglicherweise wachstumsanregende Stoffe. Die Rezilin Haarkur versorgt die Kopfhaut und die Haare mit wertvollen Nährstoffen und Feuchtigkeit, wodurch die Haare nicht nur glänzend und geschmeidig, sondern auch gesünder und kräftiger nachwachsen können.

Helfen Nahrungsergänzungsmittel gegen dünne Haare?

Hinter dünnen Haaren steckt wie oben erwähnt oft eine Mangelversorgung bestimmter Nährstoffe. Ist das der Fall, können Nahrungsergänzungsmittel tatsächlich sinnvoll sein. Jedoch sollten nicht auf Verdacht Vitamine und Nährstoffe in Form von Kapseln oder Tabletten einfach eingenommen werden. Insbesondere langfristig gesehen kann eine Überdosierung schädlich sein. Einen möglichen Nährstoffmangel und die Behandlung dünner Haare mit Nahrungsergänzungsmitteln sollte man daher immer mit einem Arzt bzw. einer Ärztin abklären.


QUELLEN

  • Schwichtenberg, U. & Schwichtenberg, B. (2020). Haarausfall: Ein kurzer Überblick für die Praxis. Ästhetische & Dermatologische Kosmetologie, 12, 34-41. DOI: 10.1007/s12634-020-1104-6
  • Sharquie, K.E. & Al-Obaidi, H.K. (2002). Onion Juice (Allium cepa L.), A New Topical Treatment for Alopecia Areata. The Journal of Dermatology, 29(6), 343-346. DOI: 10.1111/j.1346-8138.2002.tb00277.x
  • Vino, S.A. Harshita & Sinija, V.R. (2016). Underutilized fruits in India. Indian Food Industry Magazine, 35(2), 45-46.

Autorin Natalja Felsing

Natalja Felsing

Natalja ist Content- und Recherche-Expertin mit langjähriger Erfahrung im Beauty- und Gesundheitsbereich. Nicht nur privat setzt sie sich tagtäglich mit Themen wie Fitness, gesunder Ernährung, Schönheit und Anti-Aging auseinander, sondern auch beruflich. Seit Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Darmstadt recherchiert und verfasst sie seit mehreren Jahren Beiträge zu Themen rund um Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden - immer auf dem aktuellsten Stand der Forschung.